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Söckinger holen Platz drei bei Oldtimer-WM

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Söckinger holen Platz drei bei Oldtimer-WM

söckinger holen platz drei bei oldtimer-wm

Erfolgreiche Gruppe: 17 Feuerwehrleute, darunter drei Feuerwehrfrauen, um die Vorstände Fritz Obermeier (l.) und Christian Hauptmann (2.v.r.) fuhren mit zwei Olditmern zur WM am Großglockner.

Feuerwehr Söcking war diesmal mit zwei Fahrzeugen und 17 Kameraden bei der Oldtimer-Weltmeisterschaft am Großglockner dabei.

Söcking/Bruck -Diesmal haben sie es aufs Stockerl geschafft. Zum dritten Mal nach 2019 und 2022 hat sich eine Gruppe begeisterter Feuerwehrler aus Söcking nach Bruck an der Großglocknerstraße aufgemacht, wo regulär im Zwei-Jahres-Rhythmus die Feuerwehr-Oldtimer Weltmeisterschaft ausgetragen wird. Nach Platz 54 bei der ersten Teilnahme und Platz fünf vor zwei Jahren wurden die Söckinger nun Dritter. Das Ergebnis veranlasste auch Bürgermeister Patrick Janik in der jüngsten Stadtratssitzung zu einer Gratulation. Was die Gruppe erlebt hat, haben die Vorstände Fritz Obermeier und Christian Hauptmann aufgeschrieben.

Bereits zum dritten Mal machte sich eine Gruppe begeisterter Feuerwehrler aus Söcking auf nach Bruck an der Großglocknerstraße, wo alle zwei Jahre die Feuerwehr-Oldtimer-Weltmeisterschaft stattfindet.

Diesmal nahmen die Söckinger nicht nur mit ihrem bewährten Oldtimer „Tanker“, ein Tanklöschfahrzeug (TLF) 16 auf Basis eines Mercedes-Benz MB 1113 aus dem Jahr 1974, teil, der bis 2010 im Einsatz war und seitdem vom Feuerwehrverein gepflegt wird, sondern auch mit einem älteren Löschfahrzeug (LF 8) auf Mercedes-Benz 814 aus dem Jahr 1989, welches auch heute noch bei Einsätzen eingesetzt wird. Auch die Anzahl der Teilnehmer ist stetig gewachsen, heuer nahmen 17 begeisterte Feuerwehrler, darunter auch drei Feuerwehrfrauen, an der Feuerwehr WM-teil.

Bevor das aber alles losging, hatten wir bei der Vorbereitung noch mit Hindernissen zu kämpfen. Nachdem wir neue Reifen aufziehen wollten, kam die große Überraschung: Die Sprengringe waren durchgerostet und die Felgen auch nicht mehr die besten. Nach langer Suche haben wir aber doch noch teils neue über Mercedes und Kleinanzeigen bekommen, diese dann sandgestrahlt und neu lackiert. Ohne unseren Kommandanten Hans Obermeier, der sich dem angenommen hat und pünktlich vor der Abreise fertig wurde, hätten wir nicht teilnehmen können. Somit ist unser Oldie für die nächsten Jahre wieder voll belastbar, und wir konnten wie geplant losfahren.

Insgesamt waren 85 Fahrzeuge und deren Mannschaften aus Österreich, Italien und Deutschland nach Bruck an der Großglocknerstraße angereist und stellten sich dem Wettbewerb. Schon am ersten Tag fand die erste Wettbewerbsfahrt statt. Es musste eine Strecke von circa 18 Kilometern mit einer vorgegebenen Durchschnittsgeschwindigkeit von 33,2 km/h gefahren werden, was durch wechselnde Abschnitte bergauf und bergab nicht leicht war.

Erschwerend kam bei der Wertungsfahrt hinzu, dass die 85 Fahrzeuge mit geringem zeitlichem Abstand starteten und somit auch die Taktik eine große Rolle spielte. Ebenso musste dadurch Rücksicht auf alle Teilnehmer genommen werden, da Überholmanöver auf der kurvigen Strecke gut geplant und ausgeführt werden mussten.

söckinger holen platz drei bei oldtimer-wm

Beeindruckendes Bild im Nebel der Hohen Tauern: 85 Fahrzeuge nahmen an der elften Feuerwehr-Oldtimer-WM teil.

Am Samstagmorgen stand die zweite Wertungsfahrt auf der Großglockner-Hochalpenstraße an. Auf 28 Kilometer Länge musste eine Höhe von circa 2500 Meter erklommen werden, was für viele der altersschwachen Teilnehmer schon eine Herausforderung war – nicht aber für die Maschinisten der Feuerwehr Söcking und deren sehr gut gewartete Fahrzeuge. Mit 169 PS beim „Tanker“ und 115 PS beim LF 8 waren beide Fahrzeuge für die moderaten Geschwindigkeiten gut gerüstet.

Bei dieser Wettbewerbsfahrt war die Aufgabe, zwei etwa gleich lange Abschnitte der Fahrstrecke jeweils in der gleichen Zeit zurückzulegen. Jedes Fahrzeug wählte seine eigene Geschwindigkeitstaktik. Es ging hier insbesondere nicht um ein waghalsiges Rennen, sondern um eine gute Strategie bei der Geschwindigkeitswahl, besonders im ersten Streckenabschnitt, wie sich später zeigte.

Am Nachmittag standen sehr kurzweilige Geschicklichkeitswettbewerbe auf dem Programm, die allerdings nicht in die Weltmeisterwertung einflossen. Bei diesen Aufgaben waren die Fähigkeiten unserer Maschinisten wieder gefragt. So musste zum Beispiel die Länge des Fahrzeugs genau abgeschätzt werden, dann mittels eines Seilzugs knapp 2,6 Liter Wasser aus einer Gießkanne nach Gefühl in einen Eimer laufen gelassen werden und ein Medizinball, der auf einer Leiter lag, die mit einem Seilzug am Fahrzeug befestigt war, von vorne nach hinten balanciert werden, ohne dass dieser herunterfiel.

Als dann gegen 19 Uhr in der bestens gefüllten Fahrzeughalle der Feuerwehr Bruck die Bekanntgabe der Ergebnisse anstand, war die Anspannung bei allen Teilnehmern spürbar sehr hoch. Die Preise wurden durch Österreichs höchsten Feuerwehrchef, Feuerwehrpräsident Robert Mayer, verliehen. Der Jubel war enorm, als die diesjährigen Preisträger verkündet wurden und der dritte Platz bei der Weltmeisterwertung für die Freiwillige Feuerwehr Söcking bekannt gegeben wurde.

Es zeigte sich mal wieder, dass gemeinsam im Team vieles möglich ist und die Gemeinschaft der freiwilligen Feuerwehren über die Landesgrenzen hinaus sehr gut zusammenarbeitet.

Fritz Obermeier und Christian Hauptmann

Mit großer Freude durften wir, die Vorsitzenden der Feuerwehr Söcking, Fritz Obermeier und Christian Hauptmann, zusammen mit dem Fahrer des Siegerfahrzeugs, Sven Wiedon, den Pokal und die Glückwünsche der Veranstalter und des Feuerwehrpräsidenten entgegennehmen.

Besonders gefreut hat uns, dass wir mit unserm Jung-Oldtimer LF 8 eine herausragende Leistung gezeigt hatten, insbesondere bei der zweiten Wertungsfahrt am Großglockner. Die relevante Zeitdifferenz zwischen den beiden jeweils circa 14 Kilometer langen Teilstrecken lag für das LF 8 bei nur 13 Hundertstel Sekunden, eine wahre Punktlandung. Diese Leistung hat uns letztendlich den dritten Platz gesichert, kein anderer Teilnehmer hat diese Wertungsfahrt mit annähernd gleicher Präzision durchführen können.

Unser „Tanker“ kam diesmal auf einen respektablen 11. Platz. In den entscheidenden Momenten hatten vorausfahrende, langsamere Fahrzeuge den enormen Vortrieb unseres Oldies gebremst und somit verhindert, dass auch dieses Fahrzeug aufs Treppchen kam.

Der weitere Festabend war von einer äußerst ausgelassenen Stimmung, was nicht nur das erfolgreiche Abschneiden ausmachte, sondern auch der Geburtstag eines unserer Fahrer, Ludwig Mayr.

söckinger holen platz drei bei oldtimer-wm

Dieser Teller war die Belohnung für die Leistung.

Am Sonntagmorgen musste dann der Rückweg angetreten werden. Unsere Fahrer Benjamin Bauer, Sven Wiedon (LF 8) sowie Thomas Obermeier und Ludwig Mayr („Tanker“) fuhren nicht nur sehr erfolgreich bei dieser WM, sondern brachten uns alle auch wieder munter und heil nach Hause, wo wir mit Bayernhymne von einem kleinen Empfangskomitee am Gerätehaus empfangen wurden.

Wir haben ein wunderschönes Wochenende erlebt, mit einer herausragenden Kameradschaft unter uns sowie einem sensationellen Ergebnis. Es zeigte sich mal wieder, dass gemeinsam im Team vieles möglich ist und die Gemeinschaft der freiwilligen Feuerwehren über die Landesgrenzen hinaus sehr gut zusammenarbeitet. Vielen Dank auch an die Organisatoren dieser tollen Veranstaltung, welche allen Feuerwehren nur wärmstens empfohlen werden kann.

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