Oldtimer

Zeitreise: Lea Francis 12/40 P-Type von 1929

Unsere heutige Zeitreise führt uns zu einem ganz besonderen Auto aus England, das 2007 den Weg nach Österreich gefunden hat.

In der Frühzeit des Automobilbaus hat es unzählige Automarken gegeben, die heute nur noch Insidern bekannt sind und die schon lange keine Autos mehr produzieren. Umso schöner ist es, wenn man einmal eine solche Rarität auch in Österreich findet.

zeitreise: lea francis 12/40 p-type von 1929

Lea Francis 12/40 P-Type (c) Stefan Gruber

Wie etwa den Lea Francis 12/40 P-Type Open 4 Seater Tourer aus dem Jahr 1929 von Katharina Chalupa. Der Name Chalupa ist in der Oldtimer Szene in Österreich wohlbekannt, mit Katharina ist schon die dritte Generation der Familie dabei, historische Autos am Leben zu halten.

Schon der Großvater war als Sandbahnfarer in Österreich eine Bekanntheit und sehr erfolgreich tätig, sowie Händler für Triumpf und Mini in der Ungargasse in Wien.

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Seit 1979 gibt es den derzeitigen Betrieb, der von Katharina Chalupas Eltern gegründet wurde, seit 2004 ist die weit über die Grenzen von Österreich bekannte Spezialwerkstatt in Möllersdorf zu Hause.

Man hat sich schon vor längerer Zeit auf die Reparatur, Restaurierung und Instandhaltung von Vorkriegsautos spezialisiert, vor allem die historische Marke Lagonda steht dabei im Mittelpunkt.

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Die Firma wird jetzt von Mutter und Tochter geführt, nachdem Ernst Chalupa im Jahr 2018 verstorben ist. Hinterlassen hat er nicht nur viel Know-how, sondern auch einige Fahrzeuge aus dem Familienbesitz.

Darunter auch den Lea Francis 12/40 P-Type, mit dem Katharina Chalupa in den letzten drei Jahren rund 15.000 Kilometer absolviert hat.

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Egal ob bei Oldtimer-Rallyes oder -Treffen, Katharina und ihr Lea Francis sind in der Szene gerne gesehene und beliebte Gäste. Eine junge Frau, deren Herz für Vorkriegsautos schlägt, findet man auch nicht sehr oft.

Die dynamische Unternehmerin möchte auch zeigen, dass Vorkriegsautos deutlich weniger problematisch und zudem günstiger sind, als die meisten Menschen glauben. Vor allem die einfache Technik ist ein Pluspunkt der Oldies – was nicht an Bord ist, kann auch nicht kaputt gehen.

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Wenn Katharina über ihren Lieblings-Oldie spricht, sieht man das Funkeln in den Augen, der Lea Francis ist ein richtiges Familienmitglied, mit dem man schon viele Abenteuer erlebt hat. Egal ob Schnee-Rallyes in den Alpen oder die Ennstal Classic, der Lea Francis war und ist ein zuverlässiger Begleiter.

Sogar der US-Schauspieler Patrick Dempsey konnte mit seinem Porsche bei der Ennstal Classic 2017 auf einer Bergetappe mit dem Lea Francis überholt werden: „Patrick Dempsey war uns ein bisschen im Weg, worauf ihn mein Vater spritzig überholt hat. Am Berg wollte der berühmte Schauspieler dann ein Selfie mit mir, weil er noch nie eine so furchtlose Beifahrerin erlebt hat“, erzählte uns Katharina freudig im Gespräch, die Dempsey daraufhin augenzwinkernd fragte, ob das mit dem Selfie nicht eher umgekehrt gehört?

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Der Lea Francis ist seit 2007 im Familienbesitz und ist in tadellosem Zustand und damit natürlich auch eine Visitenkarte für den Fachbetrieb, dem Kunden auch von außerhalb Österreichs wertvolle Fahrzeuge anvertrauen.

Angetrieben wird er von einem 1,4-Liter-4-Zylinder mit einer offiziellen Leistung von 38 PS (28 kW). Der Motor wirkt dabei ein bisschen verloren unter der großen, zwei geteilten Motorhaube, hat dafür aber noch viel Platz, um sein eigenes Werkzeug zu beheimaten, welches an der hinteren Wand untergebracht ist.

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Man merkt bei dem Oldtimer auch, dass man sich früher noch viele Gedanken über Details gemacht hat, und so war der Lea Francis mit einigen sehr nützlichen Features ausgerüstet, welche die damals noch fehlende Elektronik in Autos ausgeglichen haben.

So zum Beispiel die Kühltemperaturanzeige vorne am Kühlergrill, bei der man auch während der Fahrt sehen kann, ob das Auto überhitzt, oder die verstellbare Federung.

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Auch das Cockpit zeigt sich von einer sehr nostalgischen Seite und verfügt noch über hochwertige Armaturen und sogar eine aufziehbare Uhr. Der Lea Francis zeigt auch sehr gut, dass es schon 1929 Multifunktionslenkräder gegeben hat, in der Mitte des Lenkrads sind zwei Hebel untergebracht, die Zündung und Handgas steuern.

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Beachtlich ist auch das Platzangebot im Fond, hier herrscht First-Class-Feeling. Und selbst praktische Ablagen im Armaturenbrett haben zur damaligen Zeit nicht gefehlt.

Ein absolutes Highlight ist aber sicher das „Autoradio“ vom Lea Francis, ein Plattenspieler mit Handkurbel, mit dem noch Schellacks abgespielt werden können. Wenige Kurbeldrehungen reichen aus, um einige Minuten den Klängen von Louis Armstrong und Co. zu lauschen.

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Kein Wunder also, dass Katharina Chalupa ihren Lea Francis so liebt und mit dem unproblematischen Oldtimer gerne unterwegs ist: „Schon um 15.000,- bis 20.000,- Euro bekommt man gut restaurierte Vorkriegsfahrzeuge wie den Lea Francis, womit die Hürde für einen Oldtimer der Vorkriegszeit deutlich niedriger ist als von den meisten gedacht“, erzählt uns die stolze Besitzerin im Gespräch, um für diese Autos auch die Werbetrommel zu rühren.

Unter findet man noch viele weitere Infos zum Betrieb und den Vorkriegsautos.

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