Die Fahrt mit dem Verbrenner geht zunehmend ins Geld.
Das Forschungszentrum Jülich zeigte sich bereits Ende 2023 überzeugt davon, dass die Entwicklung mittelfristig in eine andere Richtung geht. Der Kauf eines Elektroautos werde sich schon ab dem kommenden Jahr nicht nur aus Umweltgründen, sondern auch für das eigene Portemonnaie rechnen. Detlef Stolten, Direktor des Jülicher Instituts für Techno-ökonomische Systemanalyse, erklärt: „Unsere Analysen zeigen, dass schon in den nächsten Jahren die Elektromobilität in den allermeisten Fällen die preisgünstigere Alternative werden wird und sich dieser Trend langfristig weiter verstärken wird.“
Kosten für Sprit und Wartung geben den Ausschlag
Die Gründe für diese Prognose sind vielfältig. Wichtigster Faktor ist zunächst der stetig steigende Preis für Benzin und Diesel. Zwar gibt es am Strommarkt ebenso Schwankungen, letztlich werde sich aber der Spritpreis nach oben entwickeln, während der Strompreis stabil bleibe oder sinke. Auch bei den Wartungskosten sieht das Institut deutliche Vorteile seitens des Elektroautos, da weniger bewegliche Verschleißteile vorhanden sind und Prozeduren wie der regelmäßige Ölwechsel entfallen.
E-Fuels nur für Bestandsflotte relevant
Selbst wenn das Verbrenner-Verbot in der EU (2035) nicht für synthetische Kraftstoffe gilt, sehen die Wissenschaftler darin kaum eine Option für die Zukunft. Die Energie-Effizienz sei einfach zu gering, um wirtschaftlich mit E-Fuels zu fahren. „Um ein Fahrzeug mit E-Fuels anzutreiben, braucht es rund fünfmal mehr erneuerbaren Strom, als wenn man den Strom direkt in einer Fahrzeugbatterie zwischenspeichert oder damit Wasserstoff produziert“, erläutert Teamleiter Thomas Grube. Das sei zu teuer. Er räumt allerdings ein, dass für die Bestands-Pkw inklusive der Plug-in-Hybride auch E-Fuels nützlich sein könnten. Es werde jedoch nur ein Bruchteil des heutigen Sprits benötigt, da das Elektroauto sich durchsetzen werde.