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DACFIT-Konsortium treibt Einführung der DAK voran

Digitalisierung des Schienengüterverkehrs DACFIT-Konsortium treibt Einführung der DAK voran

Die Digitale Automatische Kupplung soll Kupplungsvorgänge von Schienenfahrzeugen vereinfachen. Neben den Druckluftleitungen verbindet sie zusätzlich Strom- und Datenleitungen und bildet damit einen wichtigen Baustein bei der Digitalisierung des Schienengüterverkehrs.

dacfit-konsortium treibt einführung der dak voran

Ermöglicht automatische Kupplungsvorgänge, die nicht nur die mechanische Verbindung zwischen Wagen und der Druckluftleitungen herstellt, sondern auch von Strom- und Datenleitungen: die DAK. (Bild: Deutsche Bahn AG / Oliver Lang)

Ab 2028 soll die Digitale Automatische Kupplung (DAK) im europäischen Schienengüterverkehr eingeführt werden. Dazu müssen rund 500.000 vorhandene Güterwagen und über 20.000 Lokomotiven auf die neue Kupplung umgebaut werden, ohne dass es zu Einschränkungen im regulären Betrieb kommt. Damit das gelingt, wurde Mitte April 2024 das Konsortium „DACFIT“ unter der Leitung von DB Cargo mit sechs weiteren europäischen Partnern gegründet. Ziel ist es, die bestehende Güterverkehrsflotte sowie die Werkstätten zu analysieren, um die zeitlichen und räumlichen Herausforderungen der europaweiten Migration zu bewerten. Dabei erhält das neue Konsortium nun finanzielle Unterstützung durch das Europe‘s Rail Joint Undertaking (EU-Rail), nachdem verschiedene Projektbeteiligte aus Politik und Wirtschaft der EU-Kommission Anfang April in Brüssel im Rahmen der „Connecting Europe Days“ einen digitalen Testzug präsentierten.

Das Konsortium baut auf die technische Kompetenz seiner Mitglieder auf. Neben DB Cargo als Konsortialführer und Leiter des Arbeitspakets „Migration“ im European DAC Delivery Program (EDDP) sind die k + v Ingenieurgesellschaft, das polnische Forschungs- und Entwicklungsinstitut Instytut Kolejnictwa, das tschechische Forschungsinstitut VÚKV und die Technische und Wirtschaftswissenschaftliche Universität Budapest (BEM) in Ungarn beteiligt.

Umbau muss schnell gehen

Mitglied ist auch die Servicegesellschaft VERS (VPI European Rail Service) des Verbands der Güterwagenhalter in Deutschland (VPI), die für die Arbeitspakete „Nachrüstungsprozesse, Zeiten und Anforderungen“ und „Verfügbare und potenzielle Nachrüstungskapazität“ zuständig ist. VERS setzt dabei auf seine Erfahrungen beim Aufbau eines Netzwerks von 280 fachtechnisch begutachteten Güterwagenwerkstätten und mobilen Serviceteams in fast 20 europäischen Ländern.

Ebenfalls mit im Boot ist das Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik (IML) in Dortmund. Aufgabe des IML ist es, die Umrüstung der Fahrzeuge zeitlich und räumlich in ganz Europa zu strukturieren. „Wir unterstützen hier nicht nur mit IT-Ressourcen, sondern haben auch umfassende Expertise auf dem Gebiet der sogenannten ‚ersten und letzten Meile‘ bei vielen Werks- und Industriebahnen“, erklärt Dr. Agnes Eiband von Fraunhofer IML.

Mit der Gründung von DACFIT werden durch die Zusammenarbeit der führenden Akteure wesentliche Grundlagen für eine reibungslose Umstellung von der bestehenden Schraubenkupplung hin zu DAK geschaffen. „Ich freue mich, dass wir so viele kompetente Partner für das Vorhaben gewinnen konnten“, betont Andreas Lipka, Leiter Migration DAK bei der DB Cargo AG.

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Für die Übergangszeit gibt es Varianten der DAK, mit der auch Schraubenkupplungen verwendbar sind. Hier eine Lösung von Voith für Industrielokomotiven. (Bild: Richard Oed)

Ein Testzug ist bereits unterwegs

Technisch bietet die Digitale Automatische Kupplung gegenüber der bisherigen Kombination aus Schraubenkupplung und Seitenpuffern etliche Vorteile. Sie erlaubt automatische Kupplungsvorgänge und dank der durchgehenden Datenleitung ist es möglich, die Bremsen elektronisch anzusteuern. Das erlaubt, die Höchstgeschwindigkeit der Güterzüge über die bisher üblichen 120 km/h hinaus anzuheben, was kürzere Fahrzeiten und eine bessere Anpassung an den Takt des Personenverkehrs ermöglicht. Weitere Vorzüge sind die Option der Einführung einer automatischen Bremsprobe und die Möglichkeit einer kontinuierlichen Überwachung des Zugzustands auch während der Fahrt. Ein nicht unwesentlicher Faktor ist zudem die Arbeitssicherheit: Der Rangierer muss zum manuellen Einhängen und Festziehen der Schraubenkupplung und für die händische Verbindung der Druckluftleitungen nicht mehr zwischen den Wagen ins Gleis, was das Unfallpotenzial reduziert.

Bereits seit 2020 laufen im Rahmen des vom DAC4EU (Digital Automatic Coupling for Europe) Konsortiums geführten Forschungsprojekt „DAK Demonstrator für den Schienengüterverkehr“ des deutschen Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) Erprobungen verschiedener Kupplungsvarianten des DAK Typ 4 in einem digitalen Güterzug. Dieser legte seitdem über 15.000 km durch zehn europäische Länder zurück. 2021 entschied sich das EDDP für das Scharfenberg / Latch-Type DAK-Design, das seither im nun 20 Wagen umfassenden Testzug verwendet wird. Das DAC4EU-Konsortium besteht aus der Deutschen Bahn mit ihrer Tochter DB Cargo sowie Ermewa, GATX Rail Europe und der VTG als Betreiber großer Flotten von Mietgüterwagen. Weiterhin mit dabei sind die Rail Cargo Austria, die Güterverkehrstochter der Österreichischen Bundesbahnen und die SBB Cargo der Schweizer Bundesbahnen.  (se)

Stand vom 15.04.2021

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* Richard Oed ist freier Mitarbeiter der ELEKTRONIKPRAXIS.

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