Rivian hat mit dem Geländewagen R1S den legendären Rubicon Trail bezwungen. Das ist zuvor noch keinem Elektroauto gelungen, sagt der Hersteller.
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Rivian hat mit dem R1S als erstem Serien-Elektroauto den Rubicon Trail in den USA bewältigt.
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Bis auf einen Dachgepäckträger mit zusätzlichem Equipment war das Auto serienmäßig.
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Ohne Kratzer und Beulen ging es allerdings nicht ab.
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Der Rubicon Trail in der Sierra Nevada gilt als ultimative Offroad-Strecke der USA.
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Für die stundenlange Kletterei wird man mit grandiosen Ausblicken belohnt.
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Bereits auf der L.A. Auto Show 2018 debütierte der Elektro-SUV Rivian R1S.
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Die Markteinführung war ursprünglich für Dezember 2021 geplant, wurde aber immer wieder verschoben. Im Spätsommer 2022 war es endlich so weit.
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Beim R1S handelt es sich um den SUV-Ableger des Elektro-Pick-ups Rivian R1T.
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Das Skateboard-Chassis teilt sich der SUV mit dem Pritschenwagen.
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SUV und Pick-up nutzen für Chassis und Karosserie zudem dieselben Materialien (Aluminium, hochfesten Stahl, Carbon).
Der R1S ist 5,13 Meter lang, weist einen Radstand von 3,07 Meter auf, ist mit angeklappten Außenspiegeln 2,01 Meter breit sowie und 1,83 Meter hoch.
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Den Antrieb übernehmen in der Top-Version vier Elektromotoren, an jedem Rad einer. Deren Gesamtleistung liegt bei über 800 horsepower (811 DIN-PS).
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Die Bodenfreiheit lässt sich per Luftfederfahrwerk variieren; maximal beträgt sie knapp 37 Zentimeter.
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Die Böschungs- (vorne 34,3 und hinten 33,7) und Rampenwinkel (28,9 Grad) sind sogar besser als beim R1T; bei der Wattiefe (knapp ein Meter) herrscht Gleichstand.
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Auf drei Sitzreihen finden bis zu sieben Personen Platz.
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Hinter der 2+3+2-Anordnung bleibt ein 142 Liter großer Gepäckraum übrig.
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Das Cockpit des R1S setzt auf mehrere Touchscreens sowie eine komplette Vernetzung, die auch Over-the-Air-Updates ermöglicht.
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Entsprechend dient der E-SUV bei Bedarf als WLAN-Hotspot, bietet eine Ladeschale für Smartphones, bis zu sechs USB-Anschlüsse und eine Sprachbedienung über Alexa.
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Innen gibt es Akzente aus Eschenholz sowie beheizte und belüftete Sitze, deren Bezüge aus veganem Leder bestehen.
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Der Frunk schluckt bis zu 312 Liter.
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Geladen wird mit bis zu 160 kW Leistung; Strom für 320 Kilometer soll sich damit in 30 Minuten zapfen lassen.
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Der Rivian R1S wurde teurer, bevor Rivian ihn überhaupt angefangen hat zu produzieren.
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Für 78.000 Dollar (fast 73.700 Euro) gibt es die erst ab 2024 verfügbare zweimotorige Version mit kleiner Batterie.
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Der viermotorige R1S lässt sich nur mit dem großen Akku kombinieren, was den Preis auf mindestens 92.000 Dollar (ungefähr 87.000 Euro) treibt.
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Rivian R1S Elektro-SUV
Der Rubicon Trail in der Sierra Nevada ist nur 35 Kilometer lang. Doch für die Befahrung dieser ehemaligen Postkutschenstrecke nimmt man sich besser ein paar Tage frei. Denn die Strecke, die idyllisch durch die Berge westlich des Lake Tahoe führt, hat es in sich. Wer dort hineinfährt weiß genau: Ohne Beulen und Kratzer im Blech wird er den Abend nicht erleben. Die Minimalzeit zur Durchquerung für geübte Fahrer mit optimalem Material ist ungefähr ein Tag, eine Zwischenübernachtung auf dem Trail wird jedoch empfohlen. Hier treten üblicherweise nur hart modifizierte Geländewagen mit mächtiger Bereifung und viel Bodenfreiheit an, mit einem Serien-SUV ist der Versuch völlig aussichtslos und nach wenigen Metern vorbei.
Mit einer Fahrt über den Rubicon Trail will Rivian nun die Premiere geschafft haben, das erste in Serie gefertigte Elektroauto über die extrem selektive Strecke gebracht zu haben. Zweieinhalb Tage benötigte das Team aus Rivian-Testingenieuren für die Strecke, was für eine recht behutsame Fahrweise spricht. Verwendet wurde der Rivian R1S in der Quad Motor AWD-Variante, die mit je einer E-Maschine pro Rad antritt. Ebenfalls an Bord war das “All Terrain Upgrade”. Es umfasst Geländereifen mit hohem Querschnitt und vor allem einen robusten Unterfahrschutz. Auf dem Rubicon Trail ist letzteres eine ausgezeichnete Idee.
Der mit allen Optionen 96.600 US-Dollar (rund 91.500 Euro) netto teure Rivian R1S wurde zusätzlich noch mit Rockslidern ausgerüstet, auch das eine guter Plan: Solche Schutzrohre sorgen dafür, dass beim Aufsitzen auf einem Felsen die Schweller des Autos ruiniert werden. Auf dem Video oben ist außerdem gut erkennbar, dass das Team traktionsfördernd mit sehr niedrigem Luftdruck unterwegs war.
Der Rivian R1S (die ausführliche Vorstellung finden Sie in diesem Beitrag) ist in der Viermotor-Version mit einem 135 kWh großen Akku ausgestattet (zum Vergleich: Der VW ID.4 hat maximal 77 kWh als Energievorrat). Dafür sind die überraschend offen kommunizierten Daten zum Energiestand allerdings etwas überraschend. Laut eigener Angabe startete der Rivian R1S mit einem Ladezustand (state of charge, SOC) von 80 Prozent in den Trail und fuhr nach den insgesamt 35 Kilometern offroad mit unter zehn Prozent SOC wieder hinaus. Zwar wird der Großteil des Weges in Schrittgeschwindigkeit und langsamer zurückgelegt, doch besonders üppig ist eine solche Offroad-Reichweite nicht unbedingt.