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News zu Porsche, Knorr-Bremse, Northvolt, Tesla und mehr im Newsletter „manage:mobility“

Warum Oliver Blumes Doppelrolle immer mehr zum Problem wird, wie Porsche und Apple ihre Zusammenarbeit ausbauen und wieso sich die Lage bei Northvolt weiter zuspitzt – das und mehr erfahren Sie in der neuen Ausgabe von „manage:mobility“.

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News zu Porsche, Knorr-Bremse, Northvolt, Tesla und mehr im Newsletter „manage:mobility“

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Schüsse auf Donald Trump (78) waren diese Woche das Gesprächsthema. Auch bei Elon Musk (53). Der Tesla-Chef unterstützt Trumps Kampagne ab sofort mit 45 Millionen Dollar – pro Monat.

Rein ökonomisch scheint das erstaunlich, gilt Trump doch als Elektroautogegner. Aber: Musk will Tesla ja auch gar nicht mehr als E-Auto-Bauer verstanden wissen. Vielmehr, so die jüngste Diktion, sei die Firma ein KI-Vorreiter.

Das manager magazin fasst den Tag für Sie zusammen: Die wichtigsten Wirtschaftsnachrichten im Überblick als Newsletter. Jetzt kostenfrei abonnieren.

Unsere Themen der Woche:

  • Warum Oliver Blumes Doppelrolle bei Volkswagen und Porsche zum Problem wird.

  • Wie der Knorr-Bremse-Chef den Börsenwert verdoppeln will.

  • Wieso sich die Lage bei Northvolt weiter zuspitzt.

Topthema: Das Porsche-Problem

Audi, VW, Cariad – als Chef des Volkswagen-Konzerns hat Oliver Blume (56) jede Menge Sorgen. Porsche sollte da eigentlich eine willkommene Ablenkung sein. Den Höllenjob in Wolfsburg trat Blume vor knapp zwei Jahren nur unter der Bedingung an, auch in Zuffenhausen weiter als CEO das Sagen zu haben. Die Doppelrolle polarisiert von jeher. Und nun wird auch Porsche zum Problemfall. Inzwischen kommen auch dort Modelle zu spät, der Absatz in China schwächelt, die lange so grandiose Rendite leidet, die Luxusstrategie hakt. Und intern bricht der Frieden auf: Mancher Vorstandskollege würde Blume wohl allzu gern nicht nur von Dienstag bis Donnerstag als Chef vertreten. Mein Kollege Michael Freitag hat sich im Innern des Unternehmens umgehört und beschreibt: das Porsche-Problem.

Köpfe: Marc Llistosella ++ Michael Stoschek ++ Nicola Beer ++ Robert Peschke

  • Seit dem Tod von Heinz Hermann Thiele im Februar 2021 ist bei Knorr-Bremse nichts mehr, wie es war. Binnen drei Jahren verschliss der bis dato hochprofitable Zug- und Lkw-Zulieferer drei Chefs. 2023 trat dann Marc Llistosella (57) Thieles schweres Erbe an. Ein Mann, der manche an den Patriarchen erinnert, selbst aber ein „Anti-Thiele“ sein will. Kann das gut gehen? Im Gespräch mit Margret Hucko und Michael Freitag erzählt der ehemalige Mercedes-Topmann, wie er Knorr-Bremses Wert verdoppeln und den Konzern vor Übernahmeversuchen schützen will.

  • Ein anderer Patriarch kehrt dagegen zurück. Eigentlich wollte sich Michael Stoschek (76) Ende April beim fränkischen Autozulieferer Brose zurückziehen. Den Vorsitz der Gesellschafterversammlung überließ er Sohn Maximilian Stoschek (45), den Posten des Aufsichtsratschefs Rolf Breidenbach (61). Letzterer warf nun wegen „unterschiedlicher Auffassungen zur strategischen Ausrichtung“ hin. Für Stoschek senior ist das Rentnerdasein damit nach nicht einmal drei Monaten wieder beendet.

  • Angespannt ist die Lage auch bei einem anderen deutschen Zuliefererschwergewicht. Als „sehr ernst“ bezeichnete sie Holger Klein (54), Chef von ZF Friedrichshafen, jüngst bei uns im Interview. Das schlug solche Wellen, dass ZF per Extrapressemitteilung versuchte, manche Aussage im Nachhinein einzufangen. Bei so viel Wirbel kommt es gelegen, dass die Europäische Investitionsbank (EIB) dem Zulieferer bereits zum dritten Mal unter die Arme greift. Diesmal mit einem Kredit in Höhe von 425 Millionen Euro. Das sichere Arbeitsplätze, lobt sich EIB-Vizepräsidentin Nicola Beer (54) selbst.

  • Der Dresdner Händler Robert Peschke (47) zählt zu den bekannteren Fahrradköpfen Deutschlands. Mit seinen mehr als 10.000 LinkedIn-Followern teilte Peschke nun seinen Frust über die eigene Branche: „Leasinganbieter, Hersteller und Händler jagen sich derzeit gegenseitig brutal und kannibalisch Kunden ab“, wütet Peschke. „Nur Gestörte“ gäben 50 Prozent Rabatt, das sei „der Anfang vom Ende“. Wilde Fahrradzeiten – später mehr dazu.

Unternehmen: Northvolt ++ Apple ++ BMW ++ Cupra ++ Daimler Truck

  • Vor wenigen Wochen berichteten wir exklusiv, dass BMW einen Milliardenauftrag beim Batteriehersteller Northvolt storniert hat. Nun spitzt sich das Akkudrama weiter zu. Im Pilotwerk Skellefteå südlich des Polarkreises läuft es unrund, die Pläne für Fabriken in Heide, Göteborg und Kanada scheinen aufgeschoben, bis wieder mehr Geld da ist. Northvolt braucht einen Batteriebooster und frische Milliarden, haben Margret Hucko und Michael Freitag recherchiert. Sonst wackelt die gesamte europäische Zellfertigung.

  • Nicht nur Northvolt schwächelt. 520 Milliarden US-Dollar investierten Unternehmen weltweit in die Herstellung von E-Auto-Akkus. Die Kollegen vom „Economist“ haben sich damit befasst, an welcher Stelle die Prognosen irrten und warum sich Batteriehersteller mit dem Geldverdienen schwertun.

  • Bei Porsche ist CEO Oliver Blume – wie oben beschrieben – nicht mehr vollkommen unumstritten. Mächtige Fans scheint er dagegen in Cupertino zu haben. Fast alle Apple-Vorstände sollen Porsche fahren. Die Zuneigung geht über eine Kundenbeziehung hinaus. Porsche und Apple intensivieren ihre Connection weiter. Der für 2026 angekündigte neue Cayenne könnte als eine Art Apple-Porsche anrollen. Wie wohl die internen Projektnamen lauten? „Pople“ wohl kaum.

  • Volkswagen-Tochter Cupra darf offenbar genau wie BMW darauf hoffen, bei den geplanten Strafzöllen für importierte Elektroautos aus China nicht die volle Wucht abzubekommen. Cupra lässt in China den Tavascan bauen, BMW den iX3 und den elektrischen Mini. Beide könnten nun als „kooperierende Unternehmen“ eingestuft werden und so mit einem Zollsatz von 20,8 statt 37,6 Prozent belegt werden.

  • Daimler Truck muss wegen schwacher Zahlen in China 120 Millionen Euro abschreiben. Das bringt auch die Jahresziele des Weltmarktführers für Schwerlaster in Gefahr.

Mehr Mobilität: Deutsche Bahn ++ ADAC ++ Tour de France

  • Um irgendwann wieder pünktlicher zu werden, setzt die Deutsche Bahn auf eine „Generalsanierung“. Statt Streckenabschnitte im laufenden Betrieb zu flicken, werden 40 Trassen nach und nach gesperrt und überarbeitet. Bis 2030 will man fertig sein. Begonnen hat sie diese Woche mit der Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim. Bekommt der Staatskonzern das Großprojekt gestemmt? Zweifel daran gibt es reichlich.

  • Der ADAC ist immer noch vor allem als Automobilklub bekannt. Zunehmend wollen die „Gelben Engel“ aber auch andere Geschäftsfelder ins Rollen bringen. Nun übernimmt der ADAC 70 Reisebüros von Galeria Karstadt Kaufhof. Die rund 250 Beschäftigten sollen ihre Jobs behalten.

  • Kurzer Abstecher zur Tour de France: Tadej Pogačar (25) verteidigte gestern auch bei der ersten Alpenetappe souverän sein Gelbes Trikot als Gesamtführender. Der Slowene ist aber nicht nur sportlich der Goldstandard: Pogačar rauscht mit einer Uhr seines Sponsors Richard Mille am Arm durch Frankreich, die rund 340.000 Euro kostet. Verrückte Fahrradwelt, Teil zwei. Teil drei folgt.

Deep Drive: Droht wirklich die große Ladehemmung?

Ist die Ladeinfrastruktur der Endgegner der Elektromobilität? Kann man am Beispiel E-Lkw diskutieren: Die EU fordert mindestens 2000 Ladestationen für den Schwerlastverkehr. Einer Fraunhofer-ISI-Berechnung zufolge würden aber schon 1000 ausreichen, um fast den gesamten erwarteten E-Lkw-Fernverkehr in Europa im Jahr 2030 zu versorgen. Auch eine Roland-Berger-Analyse warnt vor zu starker Fokussierung auf die Infrastruktur. Die bremse den E-Hochlauf sogar eher aus. Ob Henne-Ei oder Ei-Henne – es bleibt schwierig mit den Akkuautos.

Zahl der Woche: 66,7

Bei Brose oder ZF, siehe oben, ist die Lage brenzlig – lichterloh brennt es bereits „weiter hinten“ in der Autolieferkette, bei kleineren Firmen. Laut der Beratung Falkensteg ist die Zahl der Autozuliefererinsolvenzen in Deutschland im ersten Halbjahr um 66,7 Prozent gestiegen. 20 Firmen meldeten Konkurs an, darunter auch größere wie Eissmann, die Auto-Kabel Gruppe oder Franken Guss. Mehr als 10.000 Beschäftigte sind betroffen. Schwache Absatzzahlen, hohe Investitionen und Energiekosten – ein toxisches Gemisch.

Geisterfahrer der Woche

Insolvenz meldete im vergangenen Jahr auch Fahrrad-Start-up Vanmoof an. Etwa 5000 Kundinnen und Kunden traf es besonders bitter: Sie blieben auf Anzahlungen von bis zu 2500 Euro sitzen, ohne ein Rad zu bekommen. Nachdem Rollerhersteller Lavoie Vanmoof aufgesammelt hat, wollen die neuen Chefs gehörnte Käufer besänftigen. Mit eigenwilligen Methoden. Bei einem Kauf der Vanmoof-Modelle A5 oder S5 wird nicht etwa die geleistete Anzahlung verrechnet. Stattdessen winken Betroffenen 1000 Euro Rabatt. A5 und S5 kosten jeweils knapp 3300 Euro. Summa summarum müssten jene Kunden also bis zu 4800 Euro für ein Vanmoof-Rad zahlen, sofern sie ihre Anzahlung nicht über den Rechtsweg zurückbekommen. „Loyalty is royalty“ – nur scheint bei Vanmoof nicht der Kunde König zu sein.

Kommen Sie gut durch die Woche.

Ihr Christoph Seyerlein

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