Ausschuss stimmt Antrag zu
Nach Umbau und Sanierung: Elgraserhof in Gasse beherbergt künftig Oldtimer-Sammlung
Über die Zukunft des stattlichen Elgraserhofs in Gasse wurde schon viel spekuliert. Jetzt ist klar: Der Hof wird umfangreich saniert.
Gmund – Das Anwesen „Beim Elgraser“ war schon vor einigen Jahren verkauft worden. Als Käufer war damals die Rede von einer namhaften Industriellen-Familie, die sich mit Gesundheitssandalen ein Imperium aufgebaut hat, und von einem Kaufpreis von elf Millionen Euro. Der Name der Familie wurde vom Rathaus allerdings weder bestätigt noch dementiert.
Ehemaliger Stall samt Tenne dienen als Ausstellungsräume für Oldtimer
Jetzt soll das Anwesen umgestaltet werden. Der Bauantrag war Thema im Gmunder Bau- und Umweltausschuss. Bauamtsleiterin Christine Wild erläuterte die Pläne des Bauherren. Der Wohnteil wird demnach saniert, der ehemalige Stall samt Tenne abgebrochen und neu aufgebaut. Der bestehende Querbau verschwindet ganz. In diesem ganzen neuen Bereich sei keine Wohnnutzung geplant, erläuterte Wild. Erdgeschoss (jetziger Stall) und Obergeschoss (jetzige Tenne) dienen vielmehr als Ausstellungsräume für Fahrzeuge. Das Obergeschoss wird für diesen Zweck über eine ebenfalls neu errichtete Tennenauffahrt erschlossen – die bestehende wird abgebrochen. Unterhalb des jetzigen Stalls soll eine runde Tiefgarage gebaut werden – auch diese ein Ausstellungsraum.
Der Bauherr sei ein leidenschaftlicher Oldtimersammler, erklärte dazu Bürgermeister Alfons Besel. Das Zuhaus an der südöstlichen Hofzufahrt wird ebenfalls abgerissen und etwas von der Straße zurückversetzt wieder aufgebaut. Dieses Zuhaus sei weiterhin dem Hauptanwesen zugeordnet und kein eigenständiges Wohngebäude, erläuterte Wild. „Es soll als Gästehaus genutzt werden.“
Bürgermeister lobt umsichtigen Umgang mit dem Anwesen
Nach allen Umbauten sei die versiegelte Fläche mit künftig rund 1900 Quadratmetern etwa 100 Quadratmeter kleiner als jetzt. Besel lobte nach diesen Erläuterungen die Antragsteller. „Es ist sehr anerkennenswert, wie umsichtig Bauherr und Architekt mit dem Bestand umgehen“, sagte er und sprach von einer Verbesserung für das Ortsbild.
Die Pläne kamen auch bei den weiteren Mitgliedern des Ausschusses grundsätzlich gut an, lediglich die Neuerrichtung des Zuhauses sowie die Tiefgarage stießen auf Kritik. „Mir gefällt, wie das umgebaut wird“, sagte etwa Josef Berghammer (parteilos, CSU) „aber ich hadere etwas mit dem Zuhaus“. Ein solches gehöre zu einer Landwirtschaft, die ja hier nicht mehr weiterbetrieben werde. Michael Huber (Grüne), der bedauerte, dass „immer wieder landwirtschaftliche Höfe verloren gehen“, sah das ebenso. Es sei bedenklich, dass das Zuhaus ohne künftige Privilegierung abgerissen und neu aufgebaut werden dürfe. Besel zeigte für diese Bedenken Verständnis, doch gebe es hier rechtliche Vorgaben, sagte er.
Ausschuss stimmt Umbau des Elgraserhofs einstimmig zu
Berghammer hoffte außerdem, dass das Anwesen nicht mit einer dichten Hecke umgeben werde. Letzteres werde nicht der Fall sein, beteuerte Besel. „Da hat der Bauherr sein Wort gegeben.“ Huber fand zudem die große Tiefgarage „schwierig“ – zum einen wegen des Betonverbrauchs, zum anderen wegen der Verkehrsbelastung für die Anwohner während der Bauphase. Ein weiterer Kritikpunkt am Zuhaus war ein zu geringer Dachüberstand an einer Frontseite. Dieser wurde deshalb vom Bauantrag abgekoppelt und mit 7:4 Stimmen abgelehnt. Dem generellen Plan für Sanierung, Umbau und Umnutzung des Elgraserhofs stimmten die Ausschussmitglieder einstimmig zu.
cmh