Der Kampf hat gerade erst begonnen und der Schlüssel zum Erfolg wird bei bezahlbaren Elektro-Modellen liegen ...
Wenn es eine Automarke gibt, die ein perfektes Beispiel für gutes Marketing und Rentabilität sein kann, dann ist es Dacia. Nach der Übernahme durch den Renault-Konzern im Jahr 1999 wurde der Hersteller wiederbelebt und ist seitdem die goldene Gans des französischen Automobilkonzerns. Man bekommt bei Dacia gut durchdachte Autos ohne Firlefanz. Die perfekte Wahl für ein Transportmittel, das gute Qualität zum erschwinglichen Preis bieten soll.
MG – die Wiedergeburt einer britischen Marke
MG entwickelt sich langsam zu einem wichtigen Akteur auf dem europäischen Markt für Elektrofahrzeuge. Die chinesische SAIC, der derzeitige Eigentümer des Unternehmens, macht sich die britische Herkunft zunutze und expandiert in die ganze Welt. Das Rezept? Man bietet sehr wettbewerbsfähige Produkte an. Limousinen, SUVs, Kombis oder Kompaktwagen. Und dabei immer das Ziel vor Augen, auch erschwingliche Elektroautos im Portfolio zu haben, die attraktiv und modern sind.
Es sei darauf hingewiesen, dass MG noch nicht in allen europäischen Ländern verfügbar ist (im August war man in der Schweiz, Polen, Tschechien, Portugal, Rumänien, Ungarn, Estland, Litauen, Lettland und der Slowakei noch nicht erhältlich). Auf diese Märkte entfielen zusammen 13 Prozent des gesamten europäischen Volumens.
Erschwingliche Elektrofahrzeuge sind der Schlüssel
MG wendet die gleiche Formel an, die Dacia in den letzten Jahren zum Erfolg verholfen hat. Allerdings auf dem Markt für Elektroautos. Tatsächlich liegt der Durchschnittspreis für die elektrische Reichweite unter dem der meisten konventionellen Marken in Europa. Der MG ZS EV (ein B-SUV) ist zum Beispiel billiger als die Konkurrenz von Opel, Peugeot oder Hyundai.
Der MG5, ein Elektroauto im C-Segment, ist die günstigste Variante in dieser Klasse. Das Gleiche gilt für den Marvel R, das Flaggschiff von MG in Europa. Sein durchschnittlicher Verkaufspreis liegt bei 47.221 EUR. Die Preise der direkten Konkurrenten liegen zwischen 49.831 und 65.484 Euro. Demnächst folgt zudem der MG4 Electric, der deutlich günstiger als der VW ID.3 sein wird.
MG greift also den aufstrebenden Markt für Elektrofahrzeuge von unten an, so wie es Dacia auf dem Markt für Verbrennungsmotoren getan hat. Wird man genauso erfolgreich sein? Wir werden sehen.
Der Autor dieses Artikels, Juan Felipe Munoz, ist ein Spezialist für die Automobilindustrie bei JATO Dynamics.