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Mercedes eSprinter: Fahrbericht

Der erste war mehr schlecht als recht gebastelt. Doch wenn im Frühjahr 2024 der zweite eSprinter kommt, macht Mercedes auch bei den Vans einen großen Schritt in die elektrische Zukunft!


Im Pkw hat er längst verloren, und jetzt geht es dem Diesel auch bei den leichten Nutzfahrzeugen an den Kragen: Denn wenn Mercedes im Frühjahr 2024 zu Preisen ab etwa 47.600 Euro die zweite Generation des eSprinter an den Start bringt, könnte der für Handel, Handwerk und Gewerbe zur ersten Wahl werden.Zwar lässt die erste reine Elektroplattform der Stuttgarter Van-Sparte noch ein bisschen auf sich warten und verspricht ab 2026 dann noch mal einen großen Sprung bei Raumausnutzung und Effizienz. Doch mit der aktuellen Evolutionsstufe bringt Mercedes den eSprinter zurück ins Spiel. Denn nachdem sie den eSprinter 1.0 eher eilig zusammengeschustert hatten, ist die Version 2.0 so gut integriert, wie es in einer bestehenden Baureihe möglich ist.Dafür haben die Schwaben alle technischen Komponenten so geschickt in drei Module gepackt, dass im Grunde all die unzähligen Auf- und Ausbauvarianten elektrifiziert werden können – Mercedes beginnt mit zwei Längen.mercedes esprinter: fahrbericht

Der neue Mercedes eSprinter ist zunächst in zwei Längen verfügbar.

Bild: HerstellerZweitens sind diese Bausteine so optimiert, dass die Nehmerqualitäten des Sprinter wenig geschmälert werden. Es bleibt deshalb bei knapp 14 Kubikmeter Ladevolumen, die Nutzlast liegt im besten Fall bei rund 1,5 Tonnen, und anders als EQE und Co kann der Kastenwagen bis zu 2,5 Tonnen an den Haken nehmen.

Bis zu 453 Kilometer Reichweite verspricht Mercedes

Und drittens, das Allerwichtigste: Jetzt gibt's deutlich mehr Reichweite. Wo der elektrische Erstling gerade mal 35 oder 47 kWh zu bieten hatte und nach kaum mehr als 150 Kilometern ans Kabel musste, hat die Basisversion jetzt einen 56-kWh-Akku und kommt damit je nach Variante auf 200 bis 220 Kilometer.Alternativ gibt es einen Block mit 113 kWh, der einen Aktionsradius von 453 Normkilometern erlaubt. Im sparsamen City-Profil und damit im natürlichen Habitat für die meisten Kastenwagen sind sogar mehr als 500 Kilometer drin. Im Sommer 2024 soll noch ein Akku mit 81 kWh (ca. 310 km Reichweite) das Duo ergänzen.mercedes esprinter: fahrbericht

Blick ins Cockpit: Im eSprinter kann man sich selbst bei Landstraßentempo noch im Flüsterton unterhalten.

Bild: HerstellerDabei setzt Mercedes nicht auf Lithium-Ionen-Zellen, sondern auf eine Lithium-Eisenphosphat-Batterie (LFP), weil die nicht nur als billiger gilt, sondern vor allem länger hält. Schade, dass sich der eSprinter an der Ladesäule nur halb so gut schlägt wie an der Laderampe und der Strom eher zäh in die Akkus fließt: 11 kW an der AC-Buchse gehen noch in Ordnung, doch 115 kW am Gleichstrom sind allenfalls Mittelmaß.

Je nach Konfiguration sind maximal 120 km/h drin

Beim Fahren ist der eSprinter jetzt dagegen auf der Höhe der Zeit: Ja, auf Wunsch vieler Flottenkunden und Firmenchefs wird das Spitzentempo erst mal auf nur 90 km/h limitiert. Doch mit dem richtigen Bestellcode sind immerhin 120 km/h Höchstgeschwindigkeit drin.mercedes esprinter: fahrbericht

Dank 400 Nm Drehmoment kam bei AUTO BILD-Autor Thomas Geiger sogar so etwas wie Fahrspaß auf.

Bild: Thomas GeigerWeil die E-Maschine im besten Fall 400 Nm mobilisiert, kommt beim Kickdown sogar so etwas wie Fahrspaß auf, und man kann sich im eSprinter selbst bei Landstraßentempo noch im Flüsterton unterhalten.

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