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Dienstag Magazin: Denza Z9 GT Sneak Preview. Geofencing mit DS Automobiles. Mercedes-Benz Trucks durchbricht MegaCharging-„Schallmauer“. ADAC glaubt nicht an Stromer-Einbruch.

BYD: Premiummarke Denza und der Z9 GT

Mercedes-Benz und die Joint-Ventures, bzw. Beteiligungen. Bei Tesla ist man zu früh ausgestiegen, was letztlich einen riesigen Verlust an Know-How und Geld nach sich zog. Freilich machte Mercedss-Benz keine Miesen. Und das Tesla-Know-How erarbeitete man sich mit viel Mühe und Fleiß selbst. Bei der chinesischen Premiummarke Denza war das ähnlich. 2011 gründeten BYD Auto und die damalige Daimler AG die Marke Denza – mit jeweils 50% Anteilen. 2014 produzierte man das erste Elektrofahrzeug, den Denza EV. Da der Denza EV nicht wirklich State-of-the-Art war, zog sich Daimler aus dem Geschäft zurück und reduzierte seine Beteiligung auf 10%.

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Denza Z9 GT: der Shooting Brake der BYD-Premiummarke soll bereits Ende des Jahres in Serie vom Band laufen.

BYDs Aufstieg

Inzwischen ist BYD geradezu auf einem Höhenflug und dürfte neben seinem Batterie-Business auch im Autobusiness mehr als reüssieren. Bestes Beispiel ist der Denza Z9 GT der offiziell auf der Auto China Peking 2024 ab dem 24. April vorgestellt werden wird. Der Youtuber „Wheelsboy“ durfte sich einen frühen Prototyp schon mal im Sneak Preview ansehen. Die neue Elektrolimousine sieht eher wie ein Shooting Brake, als ein Kombi aus und kommt mit allerlei technischen Höhepunkten.

Denza Z9 GT

Da ist einmal die Leistung des vorgestellten-Prototypen – 960 PS entwickeln die drei Motoren als Systemleistung, allein die beiden hinteren Motoren zusammen 480 kW (rund 650 PS). Das soll den stylisch entworfenen Stromer in weniger als 3 Sekunden von 0 auf 100 km/h katapultieren. Eine erstaunliche Leistung, denn der GT wiegt laut CNEVPOST 2.875 kg und kratzt damit verdächtig an der 3-Tonnen-Marke. Zum Vergleich: der erste Audi e-tron 55 wurde von Björn Nyland mit gut 2,74 Tonnen gemessen, der schwerste Pkw-Stromer ist derzeit der Mercedes-Benz EQS SUV 580 4Matic mit glatten 3 Tonnen – ebenfalls von Nyland gemessen.

Abmessungen und Co.

Die 960 PS müssen also ein recht schweres und vor allem großes Elektroauto bewegen. Die Länge beträgt 5.180 mm, die Breite 1.990 und die Höhe 1.500 mm. Der Radstand mit 3.125 mm verspricht üppige Platzverhältnisse. Wie das Interieur aussieht? Dazu gibt es leider noch keine Informationen. Fakt ist, dass der Z9 GT auf dem e3-Antriebsstrang von BYD basiert. Die Sicherheitsausstattung beinhaltet zahlreiche Sensoren, zwei LiDAR und einen RADAR. Die Außenspiegel gibt es wahlweise als Kameras oder klassisch.

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Das Heck des Denza Z9 GT: bereits jetzt umstritten. Wir finden es cool.

e-engine meint: Wheelsboy gibt einen fantastischen Überblick. Das Design ist windschlüpfrig und für europäische Augen gefällig. Das bereits jetzt umstrittene Heck ist – in unseren Augen – äußerst gelungen. Bei Minute 5:30 referiert Wheelsboy über die Probleme, die die Designer den Ingenieuren bereiteten. Die mussten sich also den Kreativen unterordnen. In Deutschland ist das eher anders herum. Als Preis visiert Denza bis zu umgerechnet 66.000 Euro (+ MwSt.) an. Es soll, so Wheelsboy, auch eine Hybrid-Version geben, die ein leicht anderes Frontdesign haben wird. Markteinführung ist bereits Ende 2024.

Wheelsboy | Denza Z9 GT: Mercedes und BYD entwarfen einen EV Super-Kombi

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Auch DS Automobiles bietet nun Geofencing bei Umweltzonen an: Hybride (PHEV & HEV) werden automatisch auf Elektorantrieb umgestellt, reine Verbrenner bekommen eine Warnung und werden gegebenenfalls sogar umgeleitet.

Geofencing und Umweltzonen: DS Automobiles warnt und leitet gegebenenfalls um

In vielen europäischen Städten sind Umweltzonen (Low Emission Zones) eingerichtet, in denen Fahren teilweise ausschließlich mit Elektroantrieb erlaubt ist. DS Automobiles unterstützt nun den Fahrer beim Einhalten entsprechender lokaler Vorschriften durch die Technologie des Geofencing. Mit dem Multimediasystem DS Iris ausgestattete DS 4, DS 7 und DS 9 mit Plug-in-Hybrid-Antrieb schalten automatisch den Verbrenner ab, sobald das Fahrzeug in eine Umweltzone mit entsprechender Vorgabe einfährt.

Die Geofencing- Technologie greift auf die Daten des Navigationssystems zu. Bei der Annäherung an eine Umweltzone wird zunächst eine Warnung angezeigt. Bei Einfahrt in den definierten Bereich wird daraufhin automatisch der Elektromodus gewählt, wenn der Ladezustand der Fahrzeugbatterie es gestattet. Dieser aktive Geofencing-Modus ist in den Modellen DS 4 E-Tense, DS 7 E-Tense und DS 9 E-Tense verfügbar, sofern diese mit dem DS Iris System ausgestattet sind.

Mit Hilfe von Geofencing optimiert DS Automobiles den Einsatz unterschiedlicher Energiequellen. Dadurch werden Effizienz und die Umweltfreundlichkeit der Fahrzeugmodelle mit Plug-in-Antrieb und DS Iris System gesteigert. Die Plug-in-Hybrid-Varianten machten 2023 europaweit bei den Modellen DS 4 E-Tense, DS 7 E-Tense und DS 9 E-Tense rund 40, 60 beziehungsweise 90 Prozent aller Verkäufe aus.

Warnung und Umleitung bei Verbrennern

DS Automobiles führt zusätzlich für alle Fahrzeugmodelle mit 100 prozentigem Elektroantrieb beziehungsweise konventionellen Verbrennermotoren – auch Mild-Hybrid – den passiven Geofencing-Modus ein. In diesem Falle warnt das System vor der Umweltzone und schlägt im Fall von Verbrennern eine alternative Route vor, die den betroffenen Bereich umfährt.

Der Geofencing-Service basiert auf dem Update Connected Navigation, das im Paket CONNECT PLUS enthalten ist und automatisch (Over-the-Air) auf DS Fahrzeuge aufgespielt wird. Dieses Paket umfasst je nach Fahrzeugmodell außerdem die ChatGPT-Funktion, die in die Spracherkennung integriert ist, die Fernsteuerung und die E-Fernbedienung, den Connected Alarm, Send2Nav sowie die Services EV Trip Planner und E-Routen. Es ist bei allen Fahrzeugen von DS Automobiles während der ersten drei Jahre nach Kauf kostenlos.

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Bereits das Laden mit 700 kW Ladeleistung fällt schon unter den Oberbegriff „Megacharging“. Mercedes-Benz Trucks hat die 1.000 kW-Schallmauer nun durchbrochen. Deutscher Rekord?

Elektro-Lkw: Mercedes-Benz Trucks durchbringt Megacharging-„Schallmauer“

Konkurrenz belebt das Geschäft. Gerade hat MAN zusammen mit dem Bayerischen Ministerpräsidenten Söder das MegaCharging vorgestellt, schon zieht Mercedes-Benz Trucks nach und übertrifft die Bayern. Entwickler von Mercedes-Benz Trucks haben erstmals einen Prototyp des im vergangenen Jahr vorgestellten eActros 600 an einer Ladesäule mit einer Leistung von einem Megawatt im unternehmenseigenen Entwicklungs- und Versuchszentrum in Wörth am Rhein erfolgreich geladen. Mercedes-Benz Trucks war
umfassend an der Entwicklung des neuen, branchenweit gültigen MCS-Ladestandards beteiligt. Dieser spielt besonders für das öffentliche Laden entlang wichtiger Verkehrsachsen eine zentrale Rolle.

Peter Ziegler, Leiter E-Charging Components, Mercedes-Benz Trucks: „Der erste erfolgreiche Ladetest mit einem Megawatt Leistung mit unserem E-Lkw ist ein enormer Entwicklungsschritt. In der Branche wird bereits eine Ladeleistung ab 700 Kilowatt als MCS-Laden bezeichnet. Uns ist allerdings wichtig, dass unsere Kunden den eActros 600 mit vollen 1.000 Kilowatt aufladen und damit von kurzen Ladezeiten bei großer Reichweite profitieren können. Jetzt arbeiten wir mit Hochdruck daran, die MCS- Technologie in unserem eActros 600 zur Serienreife zu bringen.“

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Soll als einer der ersten Lkw für Megacharging vorbereitet sein: der eActros 600, der Ende des Jahres auf die Straße kommt.

Weiterentwicklung der MCS-Technologie für die Serie

Im weiteren Verlauf befassen sich die Entwicklungsingenieure von Mercedes-Benz Trucks damit, die im Rahmen der MCS-Standardisierung definierte Kommunikationsschnittstelle zwischen Fahrzeug und Ladesäule weiter zu erproben und Prototypkomponenten hin zur Serie weiterzuentwickeln. Der Start der Serienproduktion des eActros 600 ist für Ende 2024 geplant. Der eActros 600 wird neben dem CCS- Laden mit bis zu 400 kW dann später, sobald verfügbar, auch das Megawattladen mit vollen 1.000 Kilowatt ermöglichen. Kunden können hierfür eine Vorrüstung bestellen. Die MCS-Technologie soll für diese Modelle nachrüstbar sein.

Megawattladen vor allem für öffentliche Ladeinfrastruktur interessant

Die hohe Batteriekapazität von über 600 Kilowattstunden – daher die Typbezeichnung 600 – sowie eine neue, besonders effiziente elektrische Antriebsachse aus eigener Entwicklung, sollen eine Reichweite des eActros 600 von 500 Kilometern ohne Zwischenladen ermöglichen. Erste interne Test bestätigten dies. So wird der E-Lkw deutlich über 1.000 Kilometer am Tag zurücklegen können. Zwischenladen während der gesetzlich vorgeschriebenen Fahrerpausen – selbst ohne Megawattladen – macht dies möglich.

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Laut ADAC-Studie Februar/März 2024 bleibt das Interesse an Stromern im Jahr 2024 auf Vorjahresniveau.

Elektromobilität: Interesse bleibt auf Vorjahresniveau

Durch die Subventionspolitik der Bundesregierung musste die Elektromobilität in Deutschland einen empfindlichen Dämpfer im ersten Quartal 2024 hinnehmen – im Gegensatz zu UK und Frankreich. Während Brancheninsider wie Prof. Ferdinand Duddenhöffer und andere Institutionen wie das CAM bereits vor einem Jahr der Stagnation und des Rückschritts der E-Mobilität warnen, ist der ADAC nach Auswertung einer Umfrage vom Februar und März 2024 eher optimistisch eingestellt.

Wegfall des Umweltbonus ohne Auswirkungen?

Der Wegfall des staatlichen Umweltbonus habe laut Umfrage keine Auswirkungen auf das grundsätzliche Interesse an einem Elektrofahrzeug: 22 Prozent derjenigen, die sich in den nächsten drei Jahren privat ein neues Auto zulegen wollen, entscheiden sich für einen Stromer. Damit bleibt der Anteil für vollelektrische Fahrzeuge auf Vorjahresniveau. Auch bei Hybrid- und Verbrennerfahrzeugen ändert er sich im Vergleich zur Befragung 2023 nur geringfügig.

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Nur 10% der Elektroautofahrer wollen laut ADAC-Studie 2024 wieder zurück zum Verbrenner, bzw. wollen auf einen Hybrid wechseln.

Derzeitige Elektroautofahrer bleiben dem Stromer treu

Besitzer von Elektroautos, die eine Neuanschaffung in den nächsten drei Jahren planen, wollen laut der Umfrage mehrheitlich beim Stromantrieb bleiben. 79 Prozent der bisherigen Elektro-Fahrer wollen wieder ein E-Auto wählen und jeweils 10 Prozent planen, vom Stromer zu Verbrenner- oder Hybridfahrzeugen zurückzukehren. „Die Loyalität bei denjenigen, die bereits heute ein Elektroauto fahren, ist hoch,“ erklärt Markus Groiß, Geschäftsführer Autovermietung und Finanzdienste beim ADAC. „Das liegt nach unserer Einschätzung auch daran, dass sie ihre Kostenkalkulation und ihre Infrastruktur bereits auf das System Elektromobilität ausgerichtet haben.“

System Elektromobilität: Wallbox und PV-Anlage werden mitbetrachtet

Die aktuelle Umfrage bestätige zudem, dass ein E-Auto in Verbindung mit der notwendigen Lade- und Strominfrastruktur geplant wird: 80 Prozent der Befragten, die heute privat bereits ein E-Auto fahren, haben auch schon eine Wallbox zuhause, weitere acht Prozent verfügen über eine Installationsmöglichkeit. Rund 70 Prozent derjenigen, die ein E-Auto anschaffen wollen und noch keine Wallbox haben, planen in den nächsten drei Jahren auch die Installation einer heimischen Stromtankstelle. Damit dürfte die befragte Zielgruppe eher zum wohlhabenden Teil der Bevölkerung mit Wohneigentum zählen.

Das integrierte Denken in Sachen Mobilität und Energieversorgung zeigt sich auch beim Thema Photovoltaik: 42 Prozent der befragten Besitzer von E-Autos haben bereits eine PV-Anlage. Auch von denjenigen, die in den nächsten drei Jahren ein E-Auto in der Anschaffungsplanung haben, verfügen 24 Prozent bereits über eine PV-Anlage. „Emissionsfreie Stromerzeugung und Elektromobilität gehören zusammen. Die Investitionskosten für Fahrzeug, Photovoltaik und Wallbox amortisieren sich umso schneller, je mehr eigenen Strom man selbst nutzt“, so Sascha Coccorullo, Leiter Strategie, New Business und Research der ADAC SE. Auch hier sind die „Ottonormalverbraucher“ ohne eigene Häuser außen vor.

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Während die E-Autobesitzer in der Regel wohlhabend sind und eine private Lademöglichkeit haben, sieht das zukünftig etwas anders aus. Nur 37% haben eine private Lademöglichkeit. Grundstätzlich scheint der ADAC aber wohlhabendere Menschen befragt zu haben.

Elektroauto und Leasing weiterhin beliebte Kombination

Leasing als Finanzierungsform bleibt bei E-Autos auch Anfang 2024 beliebter als bei Verbrennern oder Hybriden. Bei der Anschaffung eines privaten Pkw wollen 19 Prozent der Elektroauto-Planer Leasing als Finanzierungsoption nutzen, während es bei denjenigen, die die Anschaffung eines Verbrenners planen, nur 11 Prozent sind. „Die Kombination von Leasing und Elektroautos bleibt also attraktiv“, so Markus Groiß. „Auch unsere Absatzzahlen bestätigen dies: Mehr als die Hälfte der über die ADAC Fahrzeugwelt im Jahr 2023 abgeschlossenen Leasingverträge lief auf ein Elektrofahrzeug. Auch dieser Trend hält nach Wegfall der Förderung an.“

e-engine meint: Bislang haben die OEMs den Wegfall der Subventionen kompensiert. Zudem hat sich der Markt zu einem Käufermarkt gewandelt, Preisverhandlungen sind also in aller Regel von Erfolg gekürt. Da aber der Durchbruch zum Massenmarkt andere Prämissen hat, beispielsweise kommen nun vermehrt Interessenten für die Elektromobilität in Frage, die über keine Wallbox oder PV-Anlage verfügen, weil sie zur Miete bzw. in Mehrfamilienhäusern wohnen. Hier spielen die Anschaffungskosten und das finanzielle Umfeld eine weit größere Rolle. Günstige Stromer mit Reichweite sind weiterhin rar. Deshalb bezweifeln wir die optimistische Grundhaltung der ADAC-Umfrage zumindest für diese Klientel.

Die Online-Umfrage zu „Besitz, Anschaffungsplanung und Finanzierungsform von rein privat genutzten Elektroautos“ wurde im Auftrag der ADAC SE vom 22.2.2024 bis 4.3.2024 durchgeführt. Befragt wurden 3232 repräsentativ eingeladene Personen ab 18 Jahren, in deren Haushalt mindestens ein Pkw vorhanden und/oder die Anschaffung eines Pkw in den nächsten drei Jahren geplant ist.

Fotos: Wheelsboy (Youtube Stills), Denza/BYD, DS Automobiles, Mercedes-Benz Trucks, ADAC (Charts)

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