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Peugeot beim Debüt des neuen 9X8: Performance schwach, aber ...

Bezogen auf die Autos sah das zweite von acht Rennen im Kalender der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) ein Debüt. Peugeot rückte bei den 6 Stunden von Imola erstmals mit der 2024er-Version des 9X8 aus. Das Auto hatte man in der Pause zwischen dem Saisonauftakt in Lusail (Katar) und dem Imola-Wochenende offiziell präsentiert.

Beim Debüt des neuen 9X8 sprang für Mikkel Jensen, Nico Müller und Jean-Eric Vergne im Auto mit der Startnummer 93 eine Top-10-Platzierung heraus. Sie belegten im Feld der Hypercar-Klasse (19 Autos) den neunten Platz. Auf den siegreichen Toyota fehlten zwei ganze Runden.

Für ihre Teamkollegen – Paul di Resta, Loic Duval, Stoffel Vandoorne im Schwesterauto mit der Startnummer 94 – lief das erste Rennen mit dem 2024er-Peugeot noch schlechter. Sie wurden unglücklich in den Startcrash mit mehren Autos verwickelt, der von Alpine-Pilot Matthieu Vaxiviere ausgelöst wurde.

 

So bleiben die zwei WM-Punkte, die Jensen/Müller/Vergne mit P9 eingefahren haben, auf dem Papier das einzig Zählbare von der Premiere des überarbeiteten LMH-Boliden aus Frankreich. Loic Duval, einer der Fahrer des #94 Peugeot, spricht stellvertretend von “einem sehr komplizierten Rennen”.

Das gilt für die gesamte Peugeot-Truppe. Denn am Auto mit der Startnummer 93, das zwei WM-Punkte eingefahren hat, gab es während des Rennens ein Kupplungsproblem. “Das hat uns im Endergebnis zweifellos ein paar Plätze gekostet und das müssen wir untersuchen”, sagt Peugeot-Technikchef Olivier Jansonnie.

Keine Pace und Probleme beim Aufwärmen der Reifen

Jean-Eric Vergne stellt nach P9 ernüchtert fest: “Die Pace war ganz offensichtlich nicht vorhanden.” Paul di Resta, der mit seinen Kollegen das Rennen nach dem unverschuldeten Startcrash zwar zu Ende fuhr, aber nicht über P15 hinaus kam, bestätigt: “Wir waren definitiv nicht schnell genug.”

“Ja, wenn man bedenkt, wo wir herkommen”, so Vergne, “und dass wir im Rennen noch Punkte geholt haben [trotz des Kupplungsproblems], dann ist das positiv. Aber es ist natürlich nicht genug. Wir wollen mehr, keine Frage”.

FOTOS: Präsentation des Peugeot 9X8 für die WEC 2024

Auf Nachfrage, ob der 2024er-Peugeot besser sei als sein Vorgänger, der bis einschließlich des 2024er-Saisonauftakts in Katar im Einsatz war, sagt Vergne: “Ich weiß nicht so recht, was ich darauf antworten soll. In Katar hätten wir Zweite werden müssen. Jetzt waren wir weit entfernt von einem zweiten Platz.”

Anhand der Balance of Performance (BoP) war der neue Peugeot bei seinem Debüt in Imola das schwerste der neun Hypercars. Die Ausrede, dass es das einzige neue Auto im Feld war, die lässt Vergne für die schwache Performance nicht gelten. “Für dieses Rennen war das so, ja. Aber ist es ist ja nicht so, dass wir das Auto nie zuvor getestet hätten. Wir haben viele Testfahrten mit diesem Auto absolviert”, sagt er.

Eine der größten Problemstellen des neuen 9X8 ist es laut Vergne “die Reifen auf Temperatur zu bringen. In diesem Bereich tun wir uns schwerer als die anderen. Wir müssen eine Lösung dafür finden, und zwar schnell”.

Gefühl laut Vergne nicht so schlecht wie vor zwei Jahren

Nach dem grundsätzlichen Fahrgefühl im überarbeiteten 9X8 befragt, antwortet Vergne mit einem Vergleich: “Es ist nicht so, dass das Auto fürchterlich wäre. Es ist nicht so wie vor zwei Jahren, als wir im Frühjahr wussten, dass es etwas nicht stimmt.”

Zur Erinnerung: Das Renndebüt der Erstversion des 9X8 erfolgte damals, in der WEC-Saison 2022, nicht beim Saisonauftakt in Sebring. Stattdessen trat Peugeot erst in der zweiten Saisonhälfte, beginnend mit den 6h Monza im Juli, im Rennbetrieb an.

peugeot beim debüt des neuen 9x8: performance schwach, aber ...

Paul di Resta, Loic Duval, Stoffel Vandoorne

In Imola war der neue 9X8 das schwerste Auto im Hypercar-Feld

Foto: Motorsport Images

Mit Blick auf das dritte Rennen im WEC-Kalender 2024, die 6h Spa am 11. Mai, sagt Peugeot-Technikchef Jansonnie: “Für Spa-Francorchamps müssen wir uns vor allem im Qualifying steigern.” In Imola wurden es für die beiden 9X8 die Startplätze 14 und 15. Damit hat man im Qualifying lediglich die beiden Alpine A424, den Lamborghini SC63 und den privaten Isotta Fraschini Tipo 6 hinter sich gelassen.

6h Spa ohne Vergne und Vandoorne

Übrigens: Jean-Eric Vergne im #93 Peugeot und Stoffel Vandoorne im #94 Peugeot stehen für die 6h Spa nicht zu Verfügung.

Beide sind am selben Wochenende beim Double-Header der Formel E in Berlin-Tempelhof im Einsatz. In der Elektrorennserie sind Vergne und Vandoorne Teamkollegen bei DS-Penske. Bei Peugeot werden sie für das Spa-Wochenende der WEC nicht ersetzt.

Hingegen tritt Nico Müller – ein weiterer Fahrer, die sowohl in der WEC als auch in der Formel E ein Stammcockpit haben – bei den 6h Spa planmäßig für Peugeot an. Der Schweizer wird bei Abt-Cupra für die zwei Rennen des E-Prix von Berlin von Kelvin van der Linde vertreten.

Mit Bildmaterial von Paolo Belletti.

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