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George Russell fordert automatisches VSC: "Es stehen Leben auf dem Spiel"

George Russell fordert nach seinem Unfall in Melbourne die Einführung eines automatischen Sicherheitssystems, das vor verunglückten Autos warnt

Anzeigetafel für das virtuelle Safety-Car

Der spektakuläre Unfall von George Russell beim Großen Preis von Australien in Melbourne hat eine neue Sicherheitsdebatte in der Formel 1 ausgelöst. Nachdem es nach Ansicht des Mercedes-Piloten zu lange gedauert hatte, bis das Rennen nach seinem Unfall durch ein virtuelles Safety-Car neutralisiert wurde, fordert Russell, über ein automatisches Sicherheitssystem nachzudenken, das sofort reagiert, wenn verunglückte Autos auf der Strecke liegen bleiben.

“Ich denke, wir müssen einen Weg finden, dass, wenn ein Auto in eine Gefahrenzone gerät, sofort ein automatisches VSC aktiviert wird – innerhalb einer halben Sekunde oder so, denn diese Sekunden zählen”, sagt Russell.

“Es stehen Leben auf dem Spiel. Das haben wir in Spa in der Vergangenheit immer wieder gesehen”, sagt Russell mit Blick auf die tödlichen Unfälle von Anthoine Hubert in der Formel 2 2019 und Dilano van ‘t Hoff in der Formel-Regional-Europameisterschaft 2023. In beiden Fällen waren die liegen gebliebenen Fahrzeuge dort bei hoher Geschwindigkeit von anderen Autos gerammt worden.

¿pbshowheroespb¿Ein solches Szenario drohte auch in Melbourne, nachdem Russells Auto mitten auf der Ideallinie auf der Seite liegen geblieben war. “Das war eine unglaublich unangenehme Situation”, so der Brite.

Stroll wird vom Renningenieur gewarnt

“Du stehst in einer unübersichtlichen Kurve, in der sich Autos mit 250 km/h nähern, direkt auf der Ideallinie und das Auto liegt halb auf dem Kopf. Ich habe darauf gewartet, dass eine Katastrophe passiert. Zum Glück hatte ich zehn Sekunden Vorsprung, und ich glaube, es waren zehn oder zwölf Sekunden, bevor das virtuelle Safety-Car herauskam.

Zu diesem Zeitpunkt hatte Lance Stroll die Unfallstelle bereits passiert. Der Kanadier war von seinem Renningenieur über Funk vor dem Zwischenfall gewarnt worden. Für Russell war es reines Glück, dass er nicht von einem anderen Auto getroffen wurde. “Innerhalb von zehn Sekunden kann man fünf, sechs, sieben Autos haben. Wäre das in der ersten Runde passiert, hätte es wahrscheinlich mehrere Einschläge gegeben, auch unter gelber Flagge.”

Für den Mercedes-Piloten steht daher fest: “Ich denke, es ist an der Zeit, dass wir mit der Technologie, die wir haben, in diesem Bereich Schritte unternehmen.”

FIA ist der Ansicht: Verfahren wurden eingehalten

Der Vorfall wird derzeit vom Automobil-Weltverband FIA untersucht und könnte für den Grand Prix von Australien 2025 zu einer größeren Veränderung der betroffenen Kurve führen. Was Russells Wunsch nach einem automatisierten Verfahren im Rahmen einer Aktualisierung des Sicherheitssystems für derartige Vorfälle betrifft, ist die FIA der Ansicht, dass die bestehenden Verfahren in diesem Fall wie erforderlich funktioniert haben.

Eine digitale Anzeigetafel mit gelben Flaggen wurde laut FIA 1,2 Sekunden nach Russells Einschlag in die Leitplanke aktiviert. 5,7 Sekunden nach Beginn der Kollision wurde eine doppelte gelbe Flagge geschwenkt – einschließlich physischer Flaggen, die von Sportwarten in der Nähe gezeigt wurden.

Nach 8,1 Sekunden wurde der Bereich der Strecke, der zur Unfallstelle führte, in einen doppelt gelben Zustand versetzt, der auch auf die Audiosignale und Cockpitanzeigen der einzelnen Fahrzeuge übertragen wurde.

Es wurde auch darauf hingewiesen, dass ein zusätzliches und wesentliches optisches Problem in dieser Situation darin besteht, dass es mehrere Sekunden dauert, bis das VSC-System nach Aktivierung durch die Rennleitung auf den Fernsehbildschirmen angezeigt wird.

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