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Peugeot 208 Hybrid: Formel-1-Feeling im Stadtverkehr

peugeot 208 hybrid: formel-1-feeling im stadtverkehr

Wien. Einleitend sei gleich betont, dass diesem Auto höchste Ehre zuteilwurde. Die beste aller Ehefrauen unterscheidet Testautos üblicherweise nur nach der Farbe, selbst wenn „der Weiße“ ein Porsche ist oder „der Schwarze“ ein Bentley. An diesem Auto aber gab es ehrliches Interesse: „Was ist denn der Blaue?“

Der Blaue war ein Peugeot 208, schon äußerlich ein Auto, das Aufmerksamkeit verdient. Wir wissen seit 1955, als Citroën mit der epochalen DS den Pariser Autosalon überrascht hat („Ein Fenster in die Zukunft“ war nur eine der Schlagzeilen), dass die Franzosen schöne Autos bauen können. Das haben sie auch wieder mit dem 208 in der Version ab 2019 bewiesen. Er wurde 2020 gleich „Auto des Jahres“ und war 2022 der meistverkaufte Pkw in Europa.

Vergangenes Jahr wurde der Kleinwagen (Länge: 4,05  Meter) leicht überarbeitet, die Front wirkt jetzt noch markanter und dynamischer. In der richtigen Version sieht man auch das Krallendesign des Markentiers von Peugeot, des Löwen, als Tagfahrlicht integriert in die glänzend schwarzen Lufteinlässe des Stoßfängers. Das Krallendesign findet man auch am adaptierten Heck in Form von übereinander liegenden horizontalen Doppellamellen.

Die Franzosen bieten den 208 in drei Varianten an: als reinen Benziner, als Elektrofahrzeug und als Mildhybridmodell. Wir konnten letztere Version testen, in der ein 28 PS starker Elektromotor ins Getriebe integriert ist. Der kleine Akku lädt sich während der Fahrt immer wieder auf. Er reicht aus, um auf die leidige Start-Stopp-Automatik zu verzichten und den 208 im Elektroantrieb anzufahren. Auch das Rangieren und das Fahren im Stau bei niedrigem Tempo bewältigt der E-Antrieb. Kombiniert ist der Elektromotor mit einem 1,2-Liter-Verbrennungsmotor mit drei Zylindern, der erfreulich wenig schnarrt. Der Antrieb leistet 136  PS. Ein Doppelkupplungsgetriebe verwaltet automatisch die sechs Gänge.

Lohn an der Tankstelle

Die technischen Daten versprechen keine Rekordwerte bei der Beschleunigung; die braucht man auch nicht, weil man mit diesem Zwutschkerl ohnehin primär in der Stadt unterwegs ist. Den Lohn für zurückhaltende Fahrweise kann man sich an der Tankstelle abholen: Der Durchschnittsverbrauch bei unserer Testfahrt lag bei bescheidenen 5,7 Litern auf 100  Kilometern. Laut Peugeot sollen sogar unter fünf Liter möglich sein.

Gewöhnungsbedürftig ist das Peugeot-typische Cockpitdesign. Die in hübschen 3-Design gehaltenen Anzeigen liegen über dem Lenkrad, was eine vergleichsweise tief liegende Lenksäule notwendig macht. Damit hat man als groß gewachsene Person beim Einsteigen ein leichtes Problem, weil man sich erst durchschlängeln muss. Sitzt man einmal, dann fühlt man sich aber durch die subjektiv tiefe Position und das kleine, eckige Lenkrad wie in einem Formel-1-Auto.

Zum Gefühl trägt auch die direkte Lenkauslegung in der GT-Version bei, das sportliche Fahrwerk und – nicht zu unterschätzen – das Gewicht: Ohne Fahrer wiegt der 208 weniger als 1300 Kilogramm. Einen solchen Body-Mass-Index findet man bei den heutigen Autos nur noch selten.

Sympathisch fanden wir, dass es noch Tasten für den schnellen Zugriff etwa auf Klimaanlage oder Heckscheibenheizung gibt. Man muss nicht alles über den Zehn-Zoll-Touchscreen steuern, der übrigens nur in der Allure- und GT-Version mit HD-Technologie ausgestattet ist. Hier spart Peugeot am falschen Platz.

Preislich beginnt der Peugeot 208 Hybrid bei 25.620 Euro, für die Topversion bezahlt man 31.020 Euro.

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