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Peugeot E-3008: Gut gebrüllt, Elektrolöwe

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Peugeot E-3008: Gut gebrüllt, Elektrolöwe

Wir mögen die Franzosen ja, weil sie die Geschichte des Automobils mit zum Teil seltsamen Ideen bereichert haben. Beispielsweise Renault, das den 1,7-Liter-Motor beim Renault 21 quer, den Zwei-Liter-Motor aber längs eingebaut hat. Oder Citroën, die den Allradantrieb beim Sondermodell 2 CV Safari so umgesetzt haben, dass einfach zwei Motoren verbaut wurden. Und von Peugeot gab es einst einen 3,7 Meter langen Minivan (1007), der elektrische Schiebetüren hatte, die ihn so teuer machten, dass er fast unverkäuflich war.

Insofern ist der neue Peugeot 3008 unspektakulär. An ihm ist nichts skurril. Er sieht vielmehr gut aus, er fährt sich gut, er ist innen klug gestaltet – kurz: Ein Auto, wie man es sich wünscht und das uns vor allem in der batterieelektrischen Version überzeugt hat.

Widmen wir uns gleich dem bösen R-Wort, der Reichweite. Der E-3008 steht als erstes Auto auf der neuen STLA-Medium-Plattform von Stellantis. Sie ist für Elektroautos optimiert, man kann auf ihr aber auch Hybrid- und Verbrennerversionen aufbauen. Hilfreich in diesen unsicheren Zeiten. Auch der neue Opel Grandland steht auf dieser Plattform. Beide Fahrzeuge werden eine 98-kWh-Batterie als Option bekommen, die eine Reichweite von mehr als 700 Kilometern garantieren soll.

Wir wurden auf unserer Testfahrt mit dem 73-kWh-Akku aber auch nie nervös. Sanft in der Stadt und im Umland gefahren und nur manchmal mit einer energieeffizienten Wärmepum­pe gekühlt schafften wir einen Verbrauch von bescheidenen 13,5 kWh auf 100 Kilometer. Weniger, als Peugeot im WLTP-Test ermittelt hat. Das ergibt eine theoretische Reichweite von etwa 540 Kilometern, die freilich deutlich schrumpfen dürfte, wenn man auf die Autobahn auffährt. Batteriezehrende Beschleunigungsexzesse kann man mit dem E-3008 auch im „Sport“-Modus nicht feiern, dafür genügen die 210 PS bei einem Gewicht von 2,1 Tonnen nicht.

Das Fahrwerk ist straff abgestimmt, aber nicht unkomfortabel. Wenig Rückmeldung liefert die leichtgängige Lenkung. Auffällig ist, wie angenehm leise man dank der guten Dämmung im Peugeot unterwegs ist.

Die maximale Ladeleistung des E-3008 liegt bei 160 kW, in 30 Minuten ist die Batterie damit von einem Ladestand von 20  Prozent wieder auf 80 Prozent. Beim Wechselstrom kann man sich optional für 22  kW Ladeleistung entscheiden, Serie sind elf kW.

Schwebender Touchscreen

Innen finden wir im E-3008 eine kluge Mischung aus Touchscreen, Schaltern und Drehreglern, etwa für die Lautstärke. Ein kleiner Touch­screen in der Mitte bietet Symbole für die Steuerung von Klimaanlage, Navigation und Infotainment. In der Ausstattungslinie GT erstreckt sich serienmäßig ein freistehender 21  Zoll großer Touchscreen – BMW lässt grüßen – von einem Ende des Armaturenbretts bis zur Mittelkonsole und bietet alle wichtigen Informationen. Nachts lässt ihn Peugeot mit einer speziellen LED-Lichtleiste über dem Armaturenbrett „schweben“. Sieht so hübsch aus wie der gesamte Innenraum mit viel Softtouch und Aluminium und wenig Hartplastik.

Außen haben die Designer die dritte Generation des Bestsellers von Peugeot ordentlich umgestaltet. Die Franzosen behalten zwar die charakteristische Lichtsignatur mit den drei Krallen bei, führen aber sonst mit dem 3008 eine neue Frontpartie ein. Die kompakten Scheinwerfer sind in einer schlanken Leiste untergebracht, die oberhalb des Kühlergrills sitzt und sich um die gesamte Frontpartie zieht. Der Kühlergrill integriert sich dank eines Farbverlaufs nahtlos in die Karosserie.

Mit seinem Fließheck gehört der E-3008 zu den besser aussehenden Beispielen eines SUV-Coupés. Die hohe Abrisskante gibt Zugang zu einem großen Kofferraum, den man freilich etwas unwürdig öffnet, indem man in einem kleinen Spalt fummeln muss und sich dabei garantiert die Finger dreckig macht.

Der Peugeot E-3008 kostet ab 48.450 Euro, als GT ab 53.450 Euro.

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