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Mercedes C-Klasse 220d All-Terrain: Bisschen höher, bisschen cool(er)

30.04.2024 06:00 Uhr | Lesezeit: 4 min mercedes c-klasse 220d all-terrain: bisschen höher, bisschen cool(er)

In der Seitenansicht fallen die breiteren Reifen mit einem höheren Querschnitt auf. Beim Fahrwerk gehen die Stuttgarter einen besonderen Weg und bieten im Gegensatz zum “normalen” T-Modell kein adaptives Fahrwerk an. Die Standhöhe des All Terrain ist um 40 Millimeter höher, die Bodenfreiheit mit gemessenen 153 Millimetern nicht wirklich Offroad-tauglich. © Foto: Michael Blumenstein

Das T-Modell des Mercedes C 220d ist der Parade-Dienstwagen-Kombi. Nobel, geräumig, schnell, sparsam und dennoch zurückhaltend. Als All-Terrain-Modell bekommt er das Quäntchen Extravaganz.

SUV sind das Nonplusultra. Das spiegeln zumindest die Zulassungszahlen wider. In sämtlichen Segmenten gehen die Hochbeiner weg wie warme Semmeln – von der aktuellen “General-Flaute” mal abgesehen. Dass man sich damit auch Nachteile einkauft, ist bekannt und wird akzeptiert. Es gibt jedoch eine Gattung Fahrzeuge, die die Tugenden des Kombis mit denen des SUV verknüpfen will. Die Modelle wurden Allroad, Country Tourer, Cross Country, Outback, Cross Turismo und eben All Terrain getauft. Letzteren gucken wir uns genauer an.

Mercedes C 220 d All Terrain

mercedes c-klasse 220d all-terrain: bisschen höher, bisschen cool(er)

Mercedes-Benz C 220d All Terrain: Gelände-Klimbim

Der Mercedes C 220d All Terrain steht im teuren “Patagonienrot bright” vor uns. Eine durchaus der C-Klasse-Form schmeichelnde Lackierung und ein zum All-Terrain passender Name – mit dem würden wir auch durch Patagonien cruisen. Gut 1.770 Euro (brutto) sind allerdings für diesen Lack fällig, fürs Flugticket in den Süden Chiles oder Argentiniens nochmal ein ähnlicher Betrag.

Ebenso will Mercedes mehr Geld fürs das “All-Terrain-Klimbim”, das je nach Außenlackierung auch sehr subtil wahrgenommen werden wird. Dazu gehören ein geänderter Kühlergrill, eine neu modellierte Frontschürze und ein angedeuteter Unterfahrschutz vorn. Die Radläufe werden mit Kunststoff beplankt (plus 21 Millimeter Breite) und sollen Robustheit vermitteln. Am Heck gibt es einen unlackierten Einsatz im Stoßfänger, der die C-Klasse All-Terrain um vier auf 4.755 Millimeter wachsen lässt.

Die Felgenauswahl beschränkt sich auf nur noch drei Designs, 17 (Serie), 18 (Testwagen) und 19 Zoll messen diese. Der All-Terrain hat bei 18-Zoll-Pneus einen höheren Querschnitt und mit rund herum 245/45 R 18 keine Mischbereifung wie es bei den “normalen” C-Klasse-Modellen der Fall ist.

15,3 Zentimeter

Die Radgröße harmoniert mit den vier Zentimetern Plus in der Gesamthöhe, die auch mehr Bodenfreiheit generiert. Mit gemessenen 15,3 Zentimetern Luft an der niedrigsten Stelle ist es mit den Offroad-Eigenschaften des All-Terrain dennoch nicht so weit her – trotz seines “echten” Allradantriebs mit einer Grundverteilung der Antriebskräfte von 45:55 Prozent zwischen Vorder- und Hinterachse. Somit setzt man theoretisch zwar auf ausgefahrenen Feldwegen etwas später auf, ins “Gelände” geht mit dem Wagen aber eh kein Mensch. Schon gar nicht, wenn man – wie im Fall des Testwagens – den Pirelli Zero Sportreifen für 357 Euro bestellt hat, die an kalten Tagen beim Rangieren hör- und spürbar rubbeln – sehr unschön.

Ein Adaptiv-Fahrwerk oder gar eine Luftfederung mit variabler Standhöhe gibt es beim All Terrain nicht. Die doch eher geringe Höhendifferenz zum Basis-Kombi ist eventuell auch dem geschuldet, dass ab einem bestimmten Wert eine neue Homologation inklusive Crashtest (Fußgängerschutz) fällig wird. Das ist immens teuer und rechnet sich bei der geringen Absatzzahl eines All Terrain definitiv nie.

Wir machen uns ab ins Innere und erleben, wie gediegen und wiedererkennbar trotz der in der Branche omnipräsenten Riesen-Displays ein Innenraum noch immer wirken kann. Weiches Nappaleder, gespannt auf hervorragenden Sitzen mit vierfach verstellbaren Kopfstützen tragen ebenso zu dem Wohlgefühl bei wie eine perfekt zu justierende Sitzposition hinter dem Volant. Dass das Leder mit 3.142 Euro (brutto) extra zu Buche schlägt, steht auf einem anderen Blatt. Als schwäbisch-geizige Tugend deklarieren wir die dennoch mit Stoff bezogenen Seitenteile der Sitze. Ebenso wird beim offenporigen Holz die Hand aufgehalten: 464 Taler fallen in diese.

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