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Für noch mehr Reichweite: Mercedes wollte Benzinmotor in E-Limousine bauen

für noch mehr reichweite: mercedes wollte benzinmotor in e-limousine bauen

Mercedes-Benz hat den Einsatz benzinbetriebener Reichweitenverlängerer erprobt – doch damit soll nun Schluss sein.

Mercedes-Benz hat die Erprobung von Reichweitenverlängerern [“Range Extender” oder “Rex”, Anm. d. Red.] in seinen Elektrofahrzeugen eingestellt, wie das Branchenportal Autocar aus Konzernkreisen erfahren hat. Der Stuttgarter Autobauer hatte offenbar unter anderem im Mercedes-Benz EQS 450+ den Einsatz eines Verbrennungsmotors zur Reichweitenverlängerung getestet. Der benzinbetriebene Reichweitenverlängerer sollte dazu dienen, als Generator den Antriebakku bei niedrigem Akkustand aufzuladen, um die Reichweiten von E-Autos zu verlängern.

Obwohl sich das Entwicklungsprogramm in einem fortgeschrittenen Stadium befunden haben soll, habe das Unternehmen beschlossen, sich auf einfachere und kostengünstigere batterieelektrische Antriebsstränge zu konzentrieren, wie eine mit den Entwicklungsaktivitäten von Mercedes vertraute Quelle gegenüber Autocar bestätigt.

Zu teuer, kaum nützlich: Mercedes begräbt den Range Extender

„Wir haben [Range-Extender-]Prototypen auf der Grundlage bestehender Modelle entwickelt, sowohl für die Montage als auch für Straßentests. Letztendlich sind wir jedoch zu dem Schluss gekommen, dass der Range-Extender-Antrieb eine Übergangstechnologie mit einem relativ kurzfristigen Nutzen für den Absatz und vergleichsweise hohen Produktionskosten ist”, so der Insider laut Autocar.

Zu den getesteten Prototypen soll auch ein Fahrzeug auf Basis der EQS-Reihe gehören. Dieser soll mit einem 1,0-Liter-Zweizylindermotor vorn ausgestattet worden sein, der als reiner Generator ohne direkten Antrieb der Räder fungiert. Der kompakte Benzinmotor soll mit Miller-Motor-Prototypen modifiziert worden sein, um die Effizienz bei konstanter Drehzahl zu verbessern. Außerdem soll der Prototyp mit einer vorn montierten Auspuffanlage versehen worden sein, die die Verrohrung nach hinten überflüssig gemacht hätte. Den Antrieb beim Versuchsfahrzeug soll indes ein hinten angebrachter Elektromotor mit 271 PS übernommen haben, der in Kombination mit einer im Unterboden montierten Lithium-Ionen-Antriebsbatterie arbeitet.

Der Mercedes EQS 450+ zählt auch ohne Zusatzmotor zu den Langstreckenkönigen

Während Elektrofahrzeuge mit benzinbetriebenen Reichweitenverlängerern laut Autocar in China zunehmend populär werden, ist die Technologie nicht neu: Auch der BMW i3 kam in einer Sonderausstattung mit Rex, aktuell ist etwa der Mazda MX-30 mit einem Wankel-Rex unterwegs.

Im EQS dürfte die Geräuschdämmung eines der großen Probleme gewesen sein – Zweizylindermotoren passen akustisch schließlich kaum in eine Luxuslimousine. Auch im BMW i3 wurde der Verbrennungsmotor bisweilen als recht laut kritisiert. Ein Trostpflaster gibt es jedoch: Der Mercedes EQS 450+ hat eine immense WLTP-Reichweite von 780 Kilometern. Im EFAHRER-Test erzielte der EQS 450+ bei winterlichen Temperaturen und Autobahntempo 480 Kilometer Reichweite – das macht den Luxus-Stromer zu einem der reichweitenstärksten Serien-E-Autos überhaupt – nur übertroffen vom Lucid Air, der hierzulande allerdings kaum eine Rolle spielt.

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