Die G-Klasse ist eines der erfolgreichsten und ertragreichsten Mercedes-Modelle. Mitte des Jahres kommt sie auch als Elektroauto.
- Aerodynamischer Feinschliff
- Mercedes G 580 EQ (8 Bilder)
- Lenkbarkeit bleibt voll erhalten
- Mercedes G 580 EQ (5 Bilder)
- Gewicht frisst Vorteil des Antriebs
- Elektrische Geländefahrzeuge
(Bild: Mercedes-Benz)
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Insgesamt leisten sie 432 kW und erreichen damit das Niveau der neuen AMG-Version. Beim maximalen Drehmoment überholt der Elektroantrieb mit 1164 Nm die üppigen 850 Nm des AMG noch. Diese Werte sind allerdings nicht direkt vergleichbar, weil es beim Verbrenner um das Motordrehmoment handelt, das durch Getriebe- und gegebenenfalls Geländeübersetzung noch deutlich vergrößert wird – bis hin zu Raddrehmomenten von mehr als dem Dreifachen, je nach Modell und Fahrstufe.
Aerodynamischer Feinschliff
Optisch hat sich im Vergleich zum bisherigen Modell mit Verbrenner fast nichts getan. Zum aerodynamischen Feinschliff sollen eine neue A-Säule, die geänderte Frontmaske und modifizierte Scheinwerfer beitragen. Maßnahmen, die an einem vor allem kubisch geformten Auto fast schon komisch wirken. Die Verbrenner werden leicht verbessert, behalten aber ihren Leiterrahmen mit Starrachse hinten sowie Einzelradaufhängung vorn, Geländeübersetzung und drei mechanischen Differenzialsperren.
Mercedes G 580 EQ (8 Bilder)
Bei den Verbrennern wird die Motorleistung mit einer Neungang-Automatik auf das passende Drehmoment gebracht und dann per Verteilergetriebe auf die beiden Antriebsachsen übertragen. In diesem arbeitet ein per Lamellenbremse beeinflussbarer Planetenradsatz, der das Antriebsmoment normalerweise zu 40 Prozent auf die Vorderachse und zu 60 Prozent auf die Hinterachse verteilt. Die Lamellenbremse verhindert den möglichen Traktionsverlust durch eine Achse, indem sie den Planetenradsatz bis zur völligen Sperre überbrücken kann. Bei der G-Klasse funktioniert das bedarfsgeregelt automatisch, die Person am Steuer braucht nichts zu tun. Bei einem einzelnen durchdrehenden Rad ist auch das jeweilige Achsdifferenzial sperrbar. Diese aufwendige, schwere und die Agilität beschränkende Mechanik ist beim viermotorigen Elektromodell überflüssig.
Lenkbarkeit bleibt voll erhalten
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Auch ohne intelligent gesteuerte Lamellenkupplung bietet die 4,62 Meter lange elektrische G-Klasse immer maximale Traktion und bleibt dabei auch wie gewohnt voll lenkbar. Jeder der vier Elektromotoren wird separat angesteuert und bekommt so genau nur so viel Kraft, wie das Rad auf den Untergrund übertragen kann. Ohne die entsprechenden Differenzialsperren entfällt das Bestreben des Autos, nur noch geradeaus zu fahren, sobald sie aktiviert sind. Der G 580 GQ bleibt also voll manövrierfähig.
Mercedes G 580 EQ (5 Bilder)
Was von außen aussieht, wie ein Nutzfahrzeug, erweist sich innen als Luxuslimousine. (Bild: Mercedes )
Bei Bedarf bewältigt der elektrische G 580 EQ Steigungen bis zu 100 Prozent. Als maximale Schräglage gibt Mercedes-Benz die G-Klasse bis 35 Grad frei, ebenso für eine Wattiefe von 85 cm. “Durch die einzeln ansteuerbaren Elektromotoren und den niedrigen Schwerpunkt ist die elektrische G-Klasse aus unserer Sicht sogar geländegängiger als die Verbrenner”, sagt Chefentwickler Fabian Schossau.
Gewicht frisst Vorteil des Antriebs
Das mächtige Batteriepaket macht den Mercedes G 580 EQ mindestens 3085 kg schwer. Das kann je nach Gelände ein spürbarer Nachteil sein, der viel von den Vorteilen des Elektroantriebs wieder aufzehrt. Zudem beschränkt das Gewicht die Zuladung auf höchstens 415 kg, denn Mercedes-Benz wollte beim Gesamtgewicht unter 3,5 Tonnen bleiben. Der Laderaum bietet ein Volumen von 555 bis 1990 Litern. Neu im Angebot sind unter anderem beheizte Armlehnen, ein schlüsselloser Zugang und erstmals auch das Bediensystem MBUX. Preise sind noch nicht zu erfahren.
Elektrische Geländefahrzeuge
(fpi)