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Mercedes-Benz verbaut Tesla-Ladesystem NACS ab 2025

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Mercedes-Benz hat sich als erster deutscher Autobauer an dem NACS-Trend beteiligt. Die Stuttgarter werden ab 2025 den North American Charging Standard (NACS) in ihre Elektrofahrzeugflotte in Nordamerika integrieren. An den Plänen für ein eigenes HPC-Netz hält Mercedes aber fest.

Der Ablauf, den Mercedes-Benz in seiner Mitteilung beschreibt, gleicht dem der bisherigen Autobauer, die Teslas Ladesystem NACS in ihre E-Autos für Nordamerika integrieren wollen: Ab 2024 können die Nordamerika-Kunden bereits das Tesla-Supercharger-Netz nutzen, der Zugang zu den über 12.000 Schnellladepunkten von Tesla ist dann aber nur per Adapter möglich – die Fahrzeuge selbst haben noch den CCS1-Anschluss verbaut.

Erst ab 2025 werden neu ausgelieferte E-Autos der Stuttgarter anstelle der CCS1-Ladebuchse den NACS-Port verbaut haben, den Tesla entwickelt hat. Das Schnellladen an reinen CCS-Säulen ist für diese Fahrzeuge dann wiederum nur per Adapter möglich. Allerdings haben schon zahlreiche Ladepunktbetreiber angekündigt, bestehende Ladesäulen mit einem NACS-Ladekabel nachzurüsten. Dann könnten auch diese Säulen ohne Adapter genutzt werden. Da auch die VW-Tochter Electrify America diesen Schritt angekündigt hatte und VW selbst laut Aussagen des Konzerns aus der vergangenen Woche diesen Schritt selbst prüft, wurde teilweise erwartet, dass die Wolfsburger als erster deutscher Autobauer die NACS-Integration ankündigen – nun ist es Mercedes geworden.

Neben der Integration des Supercharger Netzwerks, wird Mercedes-Benz zusammen mit seinen amerikanischen Partnern ein eigenes Schnellladenetz mit rund 400 Ladestationen und mehr als 2.500 Ladepunkten in Nordamerika bis zum Ende des Jahrzehnts aufbauen. An diesen auf der CES im Januar angekündigten Plänen halten die Stuttgarter auch weiterhin fest, verkünden nun aber eine kleine, aber vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen logische Änderung: „Die ersten Mercedes-Benz Ladestationen in Nordamerika werden in Q4 2023 eröffnet und sowohl mit CCS1- als auch mit NACS-Steckern ausgestattet sein“, heißt es in der Mitteilung.

Mercedes-eigenes Ladenetz erhält CCS1- und NACS-Stecker

Da die Mercedes-E-Autos in Nordamerika dann nicht nur an den wenigen, von Tesla für alle Hersteller freigegebenen Supercharger-Standorten, sondern an allen Superchargern und auch den bisher verfügbaren CCS-basierten Ladenetzen ihren Strom beziehen können, sollen weitere Kunden von dem Umstieg überzeugt werden: „Die ersten Mercedes-Benz Ladestationen in Nordamerika werden in Q4 2023 eröffnet und sowohl mit CCS1- als auch mit NACS-Steckern ausgestattet sein.“

„Unsere strategische Richtung ist klar: Wir bauen die begehrenswertesten Autos der Welt. Um den Umstieg auf Elektrofahrzeuge zu beschleunigen, möchten wir unseren Kundinnen und Kunden das bestmögliche Fahrerlebnis mit ihren Elektroautos bieten – einschließlich schneller, bequemer und zuverlässiger Ladelösungen“, sagt Mercedes-CEO Ola Källenius. „Aus diesem Grund errichten wir unser eigenes globales Schnellladenetz, dessen erste Standorte noch in diesem Jahr eröffnen. Darüber hinaus führen wir NACS in unseren Fahrzeugen ein und ermöglichen somit Zugang zu einem großflächigen Netz von hochwertigen Lademöglichkeiten in Nordamerika.“

Tesla hatte im November 2022 das Design seines proprietären Ladesteckers freigegeben und das System seitdem als „North American Charging Standard“ bezeichnet. Der schlanke Stecker und der kompakte Ladeport im Fahrzeug ermöglichen (einphasiges) AC-Laden sowie das DC-Schnellladen – letzteres lange Zeit ausschließlich an Teslas eigenen Superchargern. Seitdem in den vergangenen Wochen Autobauer wie Ford, General Motors, Rivian, Volvo und auch Polestar angekündigt haben, ab 2025 den NACS-Ladeport in ihren Nordamerika-Modellen zu verbauen, haben auch zahlreiche CPO und Ladeinfrastruktur-Hersteller verkündet, künftig neben CCS1-, CHAdeMO- und dem US-AC-Standard J1772-Kabel auch NACS an ihren Ladesäulen anzubieten.

Auch wenn der NACS noch kein zertifizierter Standard ist – sowohl die CharIN als auch die SAE haben entsprechende Verfahren angekündigt –, könnte der NACS mit den Vorstößen der großen Hersteller und nun auch der Ladebranche zu einem De-facto-Standard werden, an dem kein Hersteller in Nordamerika vorbeikommt – noch bevor das Zertifizierungsverfahren überhaupt abgeschlossen ist.
mercedes-benz.com

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