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Mercedes-AMG GT 43 Coupè (2024) kommt mit 2,0-Liter-Vierzylinder

Den 422 PS starken Motor kennen wir aus dem A 45 S ...

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422 PS und 500 Nm Drehmoment, ein 9-Gang-AMG-Speedshift-MCT und Hinterradantrieb, 4,6 Sekunden von 0 auf 100 km/h und eine Höchstgeschwindigkeit von 280 km/h. Klingt alles soweit ganz gut, oder? Und trotzdem wird jetzt der eine oder andere die Nase rümpfen, denn diese Werte gehören zum neuen Mercedes-AMG GT 43 Coupé, der nun mit einem 48-Volt-mildhybrisierten 2,0-Liter-Vierzylinder vorgestellt wurde. Autsch. Aber vielleicht auch gar nicht dumm?

Exterieur

Bei den Abmessungen unterscheidet sich das vierzylindrige Einstiegsmodell in die GT-Welt von Mercedes-AMG nicht wirklich von der potenteren Verwandtschaft. Das 43er-Modell ist 4,73 Meter lang, 1,93 Meter breit (fünf Zentimeter schmaler) und 1,35 Meter flach. Aber trotzdem kann man die Modelle künftig optisch auseinanderhalten.

Besonders auffällig ist da die neu gestaltete Frontschürze mit großen Lufteinlässen (aktive Aerodynamik ist ebenfalls an Bord) über die gesamte Fahrzeugbreite. Die schmaleren Kotflügel vorn und hinten und die reduzierte Spurweite sollen laut Hersteller den eleganten Charakter betonen. Hinzu kommt ein neues Zierteil für die vorderen Kotflügel. Die zusätzlich geänderte Heckschürze sowie runde statt trapezförmige Doppel-Endrohrblenden links und rechts prägen die Rückansicht.

Serienmäßig rollt der AMG GT 43 auf 19 Zoll großen Leichtmetallrädern. Optional stehen weitere Varianten mit 19 oder 20 Zoll Durchmesser zur Wahl. Hinzu kommen Schmiederäder in der Dimension 21 Zoll.

Interieur und Ausstattung

Bei der Innenraumgestaltung erwarten uns ebenfalls keine großen Überraschungen: Das volldigitale Kombiinstrument? Kennen wir. Den 11,9 Zoll großen Multimedia-Touchscreen im Hochformat in der Mittelkonsole mit MBUX-Infotainment-System? Ebenfalls. Es bietet AMG-spezifische Inhalte in fünf Anzeigestilen. Darüber hinaus ist der AMG GT 43 serienmäßig mit elektrisch einstellbaren AMG Sportsitzen in Nappaleder ausgestattet. Das Gleiche gilt für die optionalen AMG Performance Sitze mit integrierten Kopfstützen und erhöhtem Seitenhalt.

Individualsiert werden kann dann auch nach Lust und Laune. Mit verschiedenen Polsterungen in drei Farben und sieben Farbkombinationen für das Interieur insgesamt. Die Zierelemente gibt es neben dem serienmäßigen und hochglänzenden Schwarz auch in Aluminium oder Carbon. Hinzu kommen die beiden Zierteile Holz Birke grau offenporig und Holz Esche Schiffsdeck braun offenporig mit Aluminiumstreifen. Optional ist auch dieses Modell übrigens als 2+2-Sitzer erhältlich. Bei Bedarf lässt sich das Gepäckabteil durch die umlegbare Rücksitzlehne erweitern.

Antrieb und technische Details

Kommen wir zum Herzstück und dem Punkt, der womöglich für Diskussionen am Downsizing-hassenden Stammtisch sorgen wird. Der 2,0-Liter-Vierzylinder-Turbomotor (man kennt ihn aus dem AMG A 45 S) erreicht auch im AMG GT 43 seine Maximalleistung von 422 PS bei 6.750 U/min. Das maximale Drehmoment von 500 Nm steht allerdings schon zwischen 3.250 U/min und 5.000 U/min bereit. Bei dem Performance-Kompaktwagen passiert dies erst bei deutlich höheren Drehzahlen. Woran das liegt? Weiterlesen …

Situationsabhängig kann das System nämlich nicht nur auf ein zusätzlichen Boost von 14 PS durch den riemengetriebenen Startergenerator zurückgreifen. Ein elektrischer Abgasturbolader kommt ebenfalls zum Einsatz. Dabei ist direkt auf der Welle des Turboladers – zwischen dem Turbinenrad auf der Abgasseite und dem Verdichterrad auf der Frischluftseite – ein rund vier Zentimeter schmaler Elektromotor integriert. Dieser treibt elektronisch gesteuert die Welle des Turboladers direkt an und beschleunigt damit das Verdichterrad, bevor der Abgasstrom konventionell den Antrieb übernimmt. 

Weitergeleitet wird die Motorkraft über 9-Gang-Automatikgetriebe, das den Drehmomentwandler durch eine nasse Anfahrkupplung ersetzt. Sie reduziert das Gewicht (das Modell bringt es fahrfertig auf 1,8 Tonnen Leergewicht und ist somit rund 200 kg leichter als die Versionen mit V8-Motorisierung) und soll durch ihre geringere Massenträgheit das Ansprechverhalten auf Gaspedalbefehle optimieren.

Serienmäßig ist der AMG GT 43 mit einem Stahlfederfahrwerk ausgestattet. Als Option steht die jüngste Generation der adaptiven Verstelldämpfung zur Wahl. Dabei passt das Steuergerät der Fahrwerksregelung mittels Datenanalyse für jedes Rad die Dämpfungskraft in wenigen Millisekunden situationsgerecht an. Anpassbar über die verschiedenen Modi. Zur Wahl stehen “Glätte”, “Comfort”, “Sport”, “Sport +” und “Individual” sowie das im optionalen AMG DYNAMIC PLUS Paket enthaltene “RACE”.

An der Vorderachse sind innenbelüftete und gelochte Bremsscheiben der Größe 390 x 36 mm mit Sechs-Kolben-Festsätteln montiert, an der Hinterachse der Größe 360 x 26 mm mit Ein-Kolben-Faustsätteln. Der AMG GT 43 kann auf Wunsch auch mit einer aktiven Hinterachslenkung ausgestattet werden. 

Preise und Markteinführung

Wie viel wird der Hersteller künftig für das Modell mit dem halbierten V8-Antrieb verlangen? Halbe Zylinderzahl, halber Preis. Wäre konsequent. Und das Vollfett-Modell steht mit knapp 190.000 Euro im Konfigurator. 95.000 Euro wären also das Ziel. Aber das ist wohl unrealistisch. Wir rechnen eher mit einem Startpreis im Bereich von 130.000 bis 150.000 Euro. Wie viel es am Ende wirklich sind, werden wir spätestens zur – ebenfalls noch unbekannten – Markteinführung erfahren.

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