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Mazda MX-5

Mazda MX-5 NA Cabrio: Die Wiederbelebung der offenen Fahrkultur

Vor 35 Jahren wurde der Mazda MX-5 auf der Chicago Auto Show zum ersten Mal der Fachwelt präsentiert. Was man damals noch nicht wusste: Der MX-5 leitete in der Folge die Renaissance des Roadsters und der offenen Fahrkultur ein. Wir durften kürzlich im Original-MX-5 Platz nehmen.

mazda mx-5 na cabrio: die wiederbelebung der offenen fahrkultur

Der Mazda MX-5 oder Miata – wie der Zweisitzer in Amerika heißt – wurde das erste Mal am 9. Februar 1989 der Fachwelt vorgestellt. Sein Debüt feierte er auf der Chicago Auto Show, und er war vorerst auch nur für den amerikanischen und japanischen Markt bestimmt. In Europa dauerte es ein Jahr länger, bis man den offenen Japaner bestellen konnte, und auch dann musste man im wahrsten Sinne des Wortes Schlange stehen, um sich ein Exemplar des Roadsters sichern zu können. Denn die Japaner produzierten zu Beginn nur 5000 Stück pro Jahr, und obwohl die Produktion schnell hochgefahren wurde, war der Andrang viel zu groß und die Kontingente (der Mazda MX-5 NA wechselte bis 1998 431.056 Mal den Besitzer) waren schnell verkauft.

Für 250.000 Schilling konnte man einen MX-5 – wahlweise in den Farben Grün, Blau, Rot, Weiß oder Silber – bestellen. Und was bekam man dafür? Einen einfachen und wirklich offenen Wagen, der – je nach Farbe – den Charme eines englischen Lords oder die Lebensfreude eines italienischen Sportwagens versprühen konnte. Zudem verfügte er über ein geniales Verdeck, das sich sekundenschnell öffnen ließ, ohne dass man aussteigen musste.

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Doch genug der Nostalgie! Wir durften nämlich kürzlich im „original“ MX-5 eine kleine Zeitreise unternehmen. Bei all dem Schnickschnack, den wir sonst so sehen, ist es schon spannend, in einem Auto zu sitzen, bei dem man die Fenster noch herunterkurbeln, ohne Klimaanlage schwitzen und selbst die Spur halten muss. Vor 35 Jahren gab es noch nicht einmal einen Lenkkraftverstärker, der einen beim Ausparken unterstützte, und auch auf ein ABS musste man verzichten.

Unter der Haube mit den berühmten Schlafaugen-Scheinwerfern sorgt ein Reihen-Vierzylinder-Benziner für ein entsprechendes Vorankommen. Ein Dreh am Zündschlüssel erweckt den 1,6-Liter-Benziner zum Leben. Das Aggregat leistet 115 PS und braucht für den Sprint auf 100 km/h nicht einmal 9 Sekunden. Kein Wunder, denn das Gewicht des Roadsters beträgt lediglich 955 Kilogramm. Was nicht gebraucht wurde, wurde nämlich auch nicht eingebaut.

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Das natürliche Jagdrevier des MX-5 war – und ist nach wie vor – die kurvige Landstraße, die wir natürlich so oft wie möglich aufsuchten. Dort kann man nämlich die Zutaten des berühmten MX-5-Rezepts voll auskosten: Heckantrieb, knackige Fünfgang-Handschaltung und ein Fahrwerk wie aus einem Go-Kart. Das Fahrverhalten gibt, nicht zuletzt dank ausgewogener 50:50-Gewichtsverteilung, keine Rätsel auf. Der Motor geht äußerst quirlig ans Werk und gefällt nicht nur wegen seines nostalgischen Sounds.

An eines mussten wir uns auch wieder gewöhnen: Kein Warnton machte uns darauf aufmerksam, dass wir ein Mobiltelefon in der Ladeschale vergessen hatten, noch Gegenstände am Rücksitz (die hier ohnehin fehlten) liegen oder wir vergessen haben, das Begrenzungslicht auszuschalten. Bei Letzterem lernt man dann – so wie wir – wieder mal Starthilfe zu geben.

Wer auch mal eine Zeitreise unternehmen will, der kann sich über einen florierenden Gebrauchtmarkt beim MX-5 NA freuen. Alternativ kann man sich auch einen aktuellen MX-5 näher ansehen, denn die Rezeptur hat sich im Laufe der Jahre nicht wirklich verändert.

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