Mazda

Mazda 1000/1300 (1974-1977): Kennen Sie die noch?

Die kleinen Limousinen gehörten zu den ersten Mazda-Modellen in Deutschland

mazda 1000/1300 (1974-1977): kennen sie die noch?

Man kennt sie. Und irgendwie auch wieder nicht. Die Rede ist nicht von den eigenen Nachbarn, sondern von Autos, die so unauffällig blieben, dass sie heute nur eingefleischte Fans noch kennen. Solche Modelle müssen nicht zwangsläufig Flops gewesen sein, aber sie liefen unter dem Radar des gewöhnlichen Autokäufers.

In unregelmäßiger Folge holen wir hier unter dem Titel “Kennen Sie den noch?” solche Old- und Youngtimer aus dem Nebel des Vergessens.

Anfang 1973 startet Mazda offiziell den Verkauf seiner Autos in Deutschland. Drei Millionen Fahrzeuge hat Mazda bis heute in Deutschland verkauft, fast 900.000 davon sind aktuell auf den deutschen Straßen unterwegs. Die ersten Modelle zeigt Mazda dem deutschen Publikum bereits 1969 auf der IAA in Frankfurt, bis die Marke dann nach Deutschland kommt, vergehen aber noch drei Jahre.

Bildergalerie: Mazda 1000/1300 (1973-1977)

mazda 1000/1300 (1974-1977): kennen sie die noch? mazda 1000/1300 (1974-1977): kennen sie die noch? mazda 1000/1300 (1974-1977): kennen sie die noch? mazda 1000/1300 (1974-1977): kennen sie die noch? mazda 1000/1300 (1974-1977): kennen sie die noch? mazda 1000/1300 (1974-1977): kennen sie die noch? mazda 1000/1300 (1974-1977): kennen sie die noch?

Mazda

Doch es dauert, bis sich die deutschen Kunden für die exotische Marke aus Fernost erwärmen: Die noch kleine Modellpalette, das dünne Händlernetz und die aufziehende Ölkrise sorgen dafür, dass die selbstbewussten Verkaufsziele zunächst verfehlt werden. Anstatt der angepeilten 3.500 Einheiten finden im ersten Jahr nur knapp 500 Exemplare einen Kunden.

Ab Frühjahr 1974, also vor 50 Jahren, soll der Mazda 1300 die Verkäufe ankurbeln. Zunächst gibt es den 66 PS starken Wagen nur als zweitürige Limousine, er wird über 160 Händler vertrieben. Der Motor erweist sich als robust, aber lautstark. Die starre Hinterachse an Blattfedern ist eher Low-Tech.

Ab Juni gibt es auch einen Viertürer und optional eine Automatik. Im September des gleichen Jahres folgt noch der Mazda 1000. Seine Modellbezeichnung weist auf den geringeren Hubraum hin: Nur 985 statt 1.272 Kubikzentimeter Hubraum und lediglich 45 PS ab 7.290 Mark.

Mazda 1300 Viertürer (1976)

Mazda 1300 Viertürer (1975)

Mazda 1000 und 1300 Werbung (1974)

Für das Duo spricht die gute Serienausstattung, auch ein Jahr oder 20.000 km Garantie sind vor fünf Jahrzehnten ein Wort. Der 1000er schafft 130 km/h Spitze, an Bord sind vier Gänge und ein Choke. 845 Kilogramm wiegt der 3,85 Meter kurze, 1,54 Meter breite und 1,38 Meter hohe 1000. Radstand? 2,26 Meter.

Der 1300 ist etwas flotter: 145 km/h Höchstgeschwindigkeit, aber auch 9,4 Liter Verbrauch statt der 8,5 des 1000. Aus heutiger Sicht fantastisch bunt sind die serienmäßig zur Auswahl stehenden Farben: Sunnygelb, Salbeirot, Heliosgrün (unser Titelbild), Azurblau und Seeblau. Preise 1976 in der Bundesrepublik: 7.490 DM (1000), 7.790 DM (1300), vier Türen kosten 400 Mark extra. Zum Vergleich: Der günstigste VW Polo mit Magerausstattung notiert damals bei fast exakt 8.000 Mark.

Wenden wir uns kurz dem Stammbaum zu: Der Mazda 1000 war ein Pkw der unteren Mittelklasse, den Mazda in Japan von 1967 bis 1978 als Familia FA2 fertigte. 1968 wurde ihm der Mazda 1200 mit größerem Motor zur Seite gestellt, der 1970 durch den Mazda 1300 abgelöst wurde. Außerdem gab es auch Ausführungen mit Wankelmotor unter dem Namen Familia Rotary.

Ab 1973 gab es eine überarbeitete und etwas vergrößerte Baureihe mit den Namen Familia FA3, die von 1974 bis 1977 auch in Deutschland als Mazda 1000/1300 angeboten wurde. Die nächste Generation Mazda Familia AP startete 1977 im Export als Mazda 323. Und mit dieser Nummer kam der Erfolg in Europa …

TOP STORIES

Top List in the World