MG

Knaus V-Liner 550 MG: Wohnmobil-Test

Sie planen gerne Individualurlaube? Dann gehört dieser gebrauchte Knaus V-Liner 550 MG in die engere Wahl. Doch wie gut altert das auffällige Sechs-Meter-Mobil?

Knaus V-Liner 550 MG: Wohnmobil-TestAm 2010er Knaus V-Liner drücken sich Ihre Nachbarn selbst nach zwölf Jahren noch die Nasen platt, garantiert! Hauptgrund ist die einzigartige Optik des Wohnmobils mit dem freundlichen Gesicht. Dabei ist der Einstand nicht einmal besonders teuer. 37.900 Euro ruft die Wohnmobil Galerie im schleswig-holsteinischen Hohenaspe für das im Dezember 2010 erstmals zugelassene Fahrzeug nach 73.300 Kilometern auf.


Das ist er: Ein kompakter Vollintegrierter der Sechs-Meter-Klasse. Als Basis setzte der V-Liner ausnahmsweise nicht wie das Gros seiner Mitbewerber auf Sevel-Transporter-Gene, sondern auf französische Renault-Master-II-Technik. Zu sehen ist davon jedoch wenig, denn der eigenwillig-eigenständige Aufbau mit der ungewöhnlichen Frontmaske im Stil eines lächelnden Gesichts dominiert den Auftritt.  Unter der extravagant designten Hülle versteckt sich ansonsten bewährte Hausmannskost: 33 Millimeter dick sind Dach und Wände ausgeführt, die Außenhaut besteht aus einer klassischen Alu-Sandwich-Konstruktion, ein traditionelles Holzgerippe sorgt für die notwendige Stabilität.

Knaus V-Liner 550 MG: konsequent auf zwei Personen ausgelegt

Die Isolierung ist in Styropor ausgeführt. In der Innenanmutung wird der V-Liner dagegen auch anspruchsvolleren Naturen gerecht: Wasserflecken oder unangenehme Gerüche sind kein Thema. Und auch sonst muss sich der gebrauchte Vollintegrierte nicht verstecken, denn Furnierakzente vom Typ Wildkirsche und aufpreispflichtige bordeauxrote Knaus-Polsterstoffe bemühen sich um Noblesse.  Der Grundriss vermeidet den konstruktiven Kompromiss, möglichst vielen Reisenden Raum bieten zu wollen. Stattdessen ist er konsequent auf zwei Personen ausgelegt. Die dürfen sich über volle Stehhöhe und allerlei Annehmlichkeiten freuen.

  • Motorisierung: Vierzylinder/vorn quer
  • Leistung: 107 kW (146 PS) bei 3500/min
  • Hubraum: 2464 cm3
  • Drehmoment: 320 Nm bei 1500/min
  • Höchstgeschwindigkeit: 135 km/h
  • Getriebe/Antrieb: Sechsgang manuell/Vorderrad
  • Tankinhalt/Kraftstoffsorte: 100 l/Diesel
  • Länge/Breite/Höhe: 5970/2150/2650 mm
  • Radstand/Bereifung: 3700 mm/225/60 R 16 C
  • Leergew. fahrbereit/Zuladung (Testmobil): 3033/467 kg
  • Anhängelast (gebremst/ungebremst): 2000/750 kg
  • Material Wand/Dach/Boden: Alu/Alu/Holzsandwich
  • Liegefläche Heck L x B: 1960 x 1350-1450 mm
  • Kühlschrank inkl. Eisfach: Absorber, 60 l 
  • Herd: Gas, 3 Flammen
  • Bordbatterie : Gel, 12 V/85 Ah 
  • Frisch-/Abwassertank: 100/80 l
  • Gasvorrat/Heizung: 2 x 11 kg/Truma C 4002
  • Testverbrauch: 11,0 l D/100 km
  • Grundpreis (2.5 dci, 100 PS, 2007): 49.530 Euro

Das hat er: Als Neufahrzeug bot dieser Knaus vor zwölf Jahren alles, was in der 50.000-Euro-Klasse an Bord sein sollte. Neben einem kompakten Küchenblock mit 60-Liter-Kühlschrank, Rundspüle und Gaskochfeld gibt es gegenüberliegend eine Halbdinette für drei Personen und ein kompaktes Bad mit Thetford-Toilette, vielen Spiegeln und integrierter Duschtasse. Der Ruhebereich ist ein Doppelquerbett im Heck über dem gut nutzbaren Stauraum.

  • Testverbrauch: 11,0 Liter Diesel/100 km
  • CO2: 291 g/km
  • Inspektion: 400 bis 650 Euro
  • Haftpflicht*: 439 Euro 
  • Teilkasko*: 783 Euro 
  • Vollkasko*: 1748 Euro
  • Kfz-Steuer (S4, Masse 3500 kg): 320 Euro

Höchst empfehlenswert war damals wie heute das 2173 Euro teure Home-Line-Paket. Machte der Neufahrzeugbesteller wie bei unserem Fotofahrzeug das entsprechende Kreuzchen, sind so sinnvolle Dinge wie drehbare Pilotensitze von Aguti, Frontscheiben-Faltverdunklungen, Dreiflammen-Kochfeld, Insektenschutztür, ein wintertauglich ausgelegter Abwassertank, eine Midi-Heki-Haube, eine Vorzeltleuchte und TV-Halter bereits mit an Bord. Wer wollte, bekam sogar Champagner – als aufpreispflichtige Außenfarbe.

Gute Handlichkeit bei einer Fahrzeugbreite von nur 2,15 Metern

So fährt er: An Bord fühlt sich jeder Kilometer fast wie im Kino an. Das liegt an der sagenhaft großen Frontscheibe, die für eine grandiose Aussicht sorgt. Mit dem 2,5 Liter großen und 146 PS starken Renault-dCi-Turbodiesel verdient sich der Knaus keine schlechten Kritiken. Er ist zwar stets akustisch präsent, hat dafür aber keine Mühe, den 3,5-Tonner zu bewegen. 

  • Lichtmaschine (AT) : 568 Euro 
  • Anlasser (AT) : 336 Euro 
  • Zahnriemen : 747 Euro 
  • Wasserpumpe : 464 Euro 
  • Bremsscheiben und -klötze, vorn : 834 Euro 
  • Sommerreifen 225/60 R 16 C: 730 Euro

Mit elf Litern Diesel sollte man den Verbrauch kalkulieren. Doppelairbags, ABS und Fahrerhausklimaanlage sind selbstverständlich ebenfalls mit an Bord. Für überraschend gute Handlichkeit sorgt die Fahrzeugbreite von nur 2,15 Metern. Exklusives Design und Alltagsnutzen stehen hier nicht im Widerspruch.

TOP STORIES

Top List in the World