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In Nieskys Christuskirche spielt die Orgel wieder

Vier Monate wurde sie einer Generalüberholung unterzogen. Viele Nieskyer sind Paten der Orgelpfeifen und unterstützten finanziell das Vorhaben.

in nieskys christuskirche spielt die orgel wieder

Uwe Großer von der Firma Hermann Eule Orgelbau aus Bautzen kontrolliert in der Orgel die einzelnen Pfeifen auf ihren Klang. © André Schulze

Die Nieskyer Christuskirche, also die “Rote Kirche”, hat ihre Orgel wieder. Am Sonntag zum Festgottesdienst anlässlich ihrer Widmung erklang die Königin der Instrumente das erste Mal wieder.

Vier Monate hatten die Mitarbeiter der Fachfirma Eule aus Bautzen mit der Orgel zu tun. Neben der Generalüberholung stand der Einbau eines Trompetenregisters an, das bisher fehlte. Damit verbessert sich der Klang des Instrumentes mit 54 neuen Pfeifen. Insgesamt verfügt die Orgel jetzt über 26 Register. Aber auch an der Lunge der Orgel musste operiert werden, sprich dem Blasebalg. Seit rund 90 Jahren bewegt ein Elektromotor den Blasebalg für die Orgel.

    Der Orgel geht die Luft aus

    Vor einiger Zeit hat er nach dem Bruch der Antriebswelle schlapp gemacht und ein neuer Motor übernimmt jetzt die Aufgabe. Der Motor aus den 1930er Jahren bleibt aber an seinem Platz, wenn auch ohne Funktion. Er steht unter Denkmalschutz. Die Orgel selbst ist um einiges älter. 1900 wurde die Christuskirche als “Arbeiterkirche” für die Angestellten und ihre Familien bei Christoph & Unmack eingeweiht. In dem Jahr musste auch die Orgel fertig sein. Beauftragt war der Görlitzer Orgelbaumeister Röhle. Sie spielte nicht lange. Nach 30 Jahren musste sie neu aufgebaut werden, zu viel war an ihr verschlissen und kaputt. Das erledigte der Orgelbaumeister Heinze aus Sorau (heute Żary). Er erweiterte die Orgel und verpasste ihr einen gefälligeren Klang – und ihren Namen: Heinze-Orgel.

      94.000 Euro soll die Sanierung kosten. Zehn Prozent davon steuert der Evangelische Kirchenkreis bei, weitere Fördergelder gibt es nicht. Umso wichtiger ist es für die Kirchgemeinde, selbst zu Geld zu kommen. “Die Patenschaft über die Orgelpfeifen des neuen Registers stieß auf ein großes Interesse. Ein Drittel der Kosten können wir durch die Patenschaften abdecken”, sagt der Pfarrer. Paten gibt es für die kleinste Pfeife mit sieben Zentimetern bis hin zur größten von 175 Zentimetern. Ihr Preisunterschied liegt bei knapp 1.500 Euro. Deshalb haben sich Nieskyer bei den großen Orgelpfeifen auch zu einer Patengemeinschaft zusammengeschlossen.

      Kantorin Theresa Bönisch freut sich auf das erste Spiel an der neuen Orgel. Denn sie bildet auch den Nachwuchs an diesem Instrument aus. Während der Bauzeit geschah das in der Kirche der Brüdergemeine am Zinzendorfplatz. Aber noch ein paar Tage muss sie sich gedulden, denn die Orgel wird noch einer Feinabstimmung durch Eule-Mitarbeiter unterzogen.

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