Multifunktionswerkzeuge sind die Allzweckwaffe eines jeden Handwerkers: Sie können Metall, Holz oder Fliesen sägen, schleifen und schaben. Doch welches Gerät ist wirklich das Beste? AUTO BILD hat den Test gemacht!
- Das Wichtigste in Kürze
- Fein Multimaster 500 Top: Der Testsieger
- Einhell TE-MG 350 EQ: Der Preis-Leistungs-Sieger
- Bosch Professional GOP 40-30: Die Alternative
- So hat AUTO BILD getestet
- Testergebnis im Überblick
- Fazit zum AUTO BILD Multifunktionswerkzeug-Test
- Die wichtigsten Fragen zu Multifunktionswerkzeugen
- Welches ist das beste Multifunktionswerkzeug?
- Wie viel darf ein Multifunktionswerkzeug kosten?
- Worauf muss man beim Kauf eines Multifunktionswerkzeugs achten?
- Hinweis
Es ist ja ein bisschen verwirrend: Der Begriff “Multifunktionswerkzeug” und der Begriff “Multitool” sind nicht wirklich definiert. Während einige Hersteller ihre oszillierenden, elektrischen oder akku-betriebenen Multifunktionswerkzeuge als “Multitools” bezeichnen, sind mit dem Begriff aber eigentlich eher die Taschenmesser-ähnlichen Alleskönner von Leathermann oder Victorinox gemeint. Einen Produkttest zu den Multitools für die Hosentasche finden Sie hier: AUTO BILD Multitools-Test. Auf dieser Seite berichtet AUTO BILD hingegen über einen Test von elektrischen Multifunktionswerkzeugen, die mit verschiedenen Aufsätzen und ihrer oszillierenden Bewegung als Schleifer, Säge oder Schaber verwendet werden können. Welches Werkzeug ist eine wahre Allzweckwaffe? Und welches eher ein Wackelkandidat?
Das Wichtigste in Kürze
- Möchte man das Gerät möglichst vielseitig nutzen, ist es ratsam, auf ein universelles Befestigungssystem der verschiedenen Aufsätze zu achten. Befestigungssysteme wie Starlock erlauben eine größere Auswahl im Zubehör-Markt.
- Gesundheitsschutz ist wichtig: Beim Arbeiten mit Multitools sollte man unbedingt schauen, dass man sich nicht zu lange den Vibrationen des Geräts aussetzt. Vibrationen können nicht nur Gelenken schaden, sondern auch für Durchblutungsstörungen und Schäden am Nervensystem führen. Außerdem: Gehör- und Gesichtsschutz nicht vergessen!
- Schon beim Kauf sollte man auf den Lieferumfang achten: Möglichst viel inkludiertes Zubehör spart bares Geld.
- Multifunktionswerkzeuge können nicht nur zur Holzbearbeitung genutzt werden, auch im Karosseriebau, bei Lackierarbeiten oder beim Schneiden von Fliesen finden sie Verwendung.
Fein Multimaster 500 Top: Der Testsieger
Nicht umsonst werden Multifunktionswerkzeuge auch “Fein”-Werkzeuge genannt: Der Multimaster 500 Top überzeugt in fast allen Test-Kategorien: Er sägt das Karosserieblech spielend leicht, gibt beim Schleifen kaum Vibrationen an den Benutzer weiter und sägt auch ohne Probleme durch das Test-Holz. Die Verarbeitungsqualität lässt keine Wünsche offen. Besonders nützlich ist das fünf Meter lange Stromkabel, durch das man bei vielen Einsätzen auf ein Verlängerungskabel verzichten kann. Das Auswechseln der einzelnen Aufsätze funktioniert dank eines Schnellverschlusses spielend einfach. Einzig Geräuschentwicklung im Härtetest fällt mit 94 Dezibel etwas hoch aus, einen Gehörschutz sollte man beim Einsatz der Geräte aber immer tragen. Somit fällt der einzig negative Punkt nicht mehr so stark ins Gewicht.
Einhell TE-MG 350 EQ: Der Preis-Leistungs-Sieger
Dass günstig auch gut sein kann, zeigt der TE-MG 250 EQ von Einhell. Mit einer UVP von 107,95 Euro (Stand April 2024) gehört das Gerät zu den günstigeren Multifunktionswerkzeuge auf dem Markt. Doch trotzdem bietet das Gerät eine umfangreiche Ausstattung: So gehören neben einem Holzsägeblatt, einem Metallsägeblatt und einem Schleifaufsatz auch noch eine Absaugvorrichtung für staubige Arbeiten und ein Schaber zum serienmäßigen Lieferumfang. Noch wichtiger ist hingegen aber natürlich die Leistung des Geräts, die aber auch nicht enttäuscht: Sowohl das Abschleifen von Lack als auch das Sägen von Holz funktioniert problemlos. Leichte Schwächen zeigen sich beim Schneiden von Karosserieblech (Die Schnittkanten sind leicht unsauber) und Abkratzen von Bitumen (Der Schaber ist etwas zu stumpf). Die Verarbeitungsqualität des Geräts wirkt robust, aber nicht sonderlich hochwertig. Doch alles im allem liefert das Gerät von Einhell eine wirklich gute Leistung ab.
Bosch Professional GOP 40-30: Die Alternative
So hat AUTO BILD getestet
Um die multifunktionalen Werkzeuge mit ihrem breiten Anwendungsspektrum bestmöglich testen zu können, haben wir im AUTO BILD Multifunktionswerkzeug-Test verschiedene Prüfstationen aufgebaut.
Bild: Leon Stoessinger/AUTO BILDUnser Test beginnt bereits mit dem Auspacken der Geräte und des Zubehörs. Als erstes prüfen wir, ob jedem Gerät eine verständliche Betriebsanleitung beiliegt und ob die Erstmontage unkompliziert ist. Die Verarbeitungsqualität der Geräte und des Zubehörs bewerten wir ebenfalls und können eindeutige Unterschiede zwischen den Kandidaten feststellen. Auch die Menge und Art des mitgelieferten Zubehörs berücksichtigen wir – fehlt etwa eine Absaugvorrichtung oder ein Schaber, fehlen dem Gerät Punkte.
Bild: Leon Stoessinger/AUTO BILDUm mit einem Multifunktionswerkzeug ermüdungsfrei arbeiten zu können, ist hier eine gute Handhabung besonders wichtig. Wir haben unter anderem das Gewicht, die Balance des Geräts, den Aufsatztausch und die Bedienung der Werkzeuge bewertet.Im Praxis- und Härtetest mussten alle Geräte schließlich beweisen, was sie können. Zuerst haben wir den Lack eines Auto-Kotflügels abgeschliffen und dabei die Vibrationsentwicklung und die Abtrags-Leistung bewertet. Dabei haben wir die Geräte mit dem gleichen Druck und der gleichen Schleifpapier-Körnung auf mittlerer Drehzahlstufe über den Kotflügel bewegt. In der gleichen Manier haben wir den Schleif-Test mit einem frischen Schleifblatt auf einer Holzlatte wiederholt.
Bild: Leon Stoessinger/AUTO BILDUm die letzte Einsatzmöglichkeit der Multifunktionswerkzeuge, das Schaben, zu testen, haben wir die Unterboden- bzw. Bitumenversiegelung einer entsprechend präparierten Stahlplatte abgeschabt.
Bild: Leon Stoessinger/AUTO BILDBei allen Tests haben wir die Vibrationsentwicklung der Geräte bewertet und in einem speziellen Härtetest haben wir schließlich mit jedem Testkandidaten einen Schnitt in eine Bremsscheibe gesetzt und hierbei die Geräuschemissionen per Phonmeter gemessen und die Wärmeentwicklung des Werkzeugs bewertet. Während bei der hohen Belastung alle Oszillierer cool blieben, ist doch die Lärmentwicklung so stark, dass ein Gehörschutz in jedem Test notwendig ist.
Testergebnis im Überblick
Bild: Leon Stoessinger/AUTO BILDAuf dem letzten Platz des Tests landet das PMTS 10-230V von Trotec. Die Verarbeitung ist eher unsauber und schon die Montage von Aufsätzen wird zum Geduldsspiel – das ein Werkzeug verlangt. Die Handhabung ist nicht angenehm und bereits im Leerlauf auf mittlerer Drehzahlstufe vibriert das Gerät unangenehm stark und ist zudem sehr laut. Zwar schafft das mitgelieferte Schleifpapier schafft beim Lack-Schleifen kaum Abtrag, in den übrigen Praxistests arbeitet das Multifunktionswerkzeug aber immerhin zufriedenstellend.
Fazit zum AUTO BILD Multifunktionswerkzeug-Test
Bild: Leon Stoessinger/AUTO BILDDass ein Multifunktionswerkzeug ein wertvoller Helfer in Werkstatt und Haushalt ist, konnten alle getesteten Kandidaten beweisen – die verschiedenen Aufgaben bewältigen die Oszillationsgeräte mehrheitlich problemlos. Besonders die Geräte von Fein und Bosch Professional konnten im Praxistest mit ihrer Leistung, ihrer Verarbeitungsqualität und Handhabung überzeugen. Doch auch das deutlich günstigere Multifunktionswerkzeug von Einhell ist eine echte Allzweckwaffe. Die Vielseitigkeit des Werkzeugs, mit seinen zahlreichen Aufsätzen, ermöglicht es, eine breite Palette von Aufgaben mit Leichtigkeit und Präzision zu bewältigen.
Die wichtigsten Fragen zu Multifunktionswerkzeugen
Welches ist das beste Multifunktionswerkzeug?
Das beste Werkzeug kommt aus dem Hause Fein. Der Multimaster 500 Top überzeugt durch überlegene Handhabung, hochwertiges Zubehör, ist sehr leistungsstark und kommt in einem praktischen Koffer. Besonders nachhaltig: Als einziges Gerät wird der Multimaster noch immer am Firmenstandort in Deutschland hergestellt.
Wie viel darf ein Multifunktionswerkzeug kosten?
Ein Profi-Multifunktionswerkzeug kostet zwischen 300 und 400€. Der Anschaffungspreis ist, verglichen mit den günstigen Mitbewerbern, hoch, rentiert sich aber bei häufiger Nutzung schnell. Die Bedienung und Leistung ist spürbar besser. Doch auch schon für etwa 100€ gibt es das TE-MG 350 EQ von Einhell, das als Preis-Leistungs-Tipp in unserem Test gute Ergebnisse liefert.
Worauf muss man beim Kauf eines Multifunktionswerkzeugs achten?
Wichtig ist, dass das Gerät mit einer guten Grundausstattung geliefert wird – fehlende Aufsätze wie Sägeblätter oder Schaber müssen ansonsten hinterher dazugekauft werden. Ob es ein Profi- oder Heimwerkergerät sein muss, hängt vom individuellen Einsatzzweck ab.
Hinweis
Dieser Produkttest wurde unterstützt von Makita. Unsere Standards zu Transparenz und journalistischer Unabhängigkeit finden Sie hier.