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Hypernaked mit 209 PS kommt - BMW M 1000 R für 2023?

Motorrad-Visionär Kar Lee hat den digitalen Pinsel geschwungen und die Studie einer BMW M 1000 R gezeichnet. Beim KBA ist das Modell nun gelistet.

hypernaked mit 209 ps kommt - bmw m 1000 r für 2023?

Hypernaked mit 209 PS kommt – BMW M 1000 R für 2023?

Im März 2021 testete unser werter MOTORRAD-Kollege Ralf Schneider die BMW M 1000 RR. Die soll BMW in der Superbike-WM ganz weit nach vorne bringen. Aber nicht jeder Sportbegeisterte besteht auf Stummellenker und gebückte Sitzhaltung. Weshalb einige BMW-Fans spätestens seit der Vorstellung der neuen Zubehörlinie BMW M Performance Parts von einem Naked Bike à la BMW M 1000 R träumen, also von einer S 1000 R als M-Sondermodell.

Passend hierzu warnte MOTORRAD-Kollege Klaus Herder bereits 2018 im Testbericht zur S 1000 R: “Bitte machen Sie als bekennender Gebückter nicht den Fehler, dieses Motorrad Probe zu fahren. Es könnte ansonsten passieren, dass Sie den ganzen Superbike-Mythos in die Tonne treten.”

BMW M 1000 R kommt

Jüngste Entwicklung: Beim KBA wird die M 1000 R in den Homologationsdaten seit dem 15. September 2022 gelistet. Dort sind 154 kW, also 209 PS angegeben. Sogar 2 kW mehr als für die S 1000 RR von 2022, aber 2 PS weniger als für die Supersportlerin M 1000 RR. Mit 209 PS überragt die M 1000 R die S 1000 R um 54 PS, und das bedeutet: Die M 1000 R bekommt das Shiftcam-System aus der Supersportlerin. Damit wird das Drehmoment ein anderes werden. Die aktuelle S 1000 R leistet 114 Nm bei 9.250 Touren, während der aktuelle Shift-Cam-Sportmotor 113 Nm erst bei 11.000 /min liefert. Interessant: Der Motor der M 1000 R stößt wesentlich mehr Schadstoffe aus als der – ebenfalls – leicht erstarkte Motor der S 1000 RR. So stößt der Motor der M 1000 R mit 137 mg/km 30 Prozent mehr CO2 aus, als der Antrieb der S 1000 RR. Analog dazu die Euro-5-wichtigen Parameter HC und NOx, die 30 und 25 Prozent über den Werten der Supersportlerin liegen. Das weist auf eine geänderte Abgasanlage hin. Wann und wie BMW die neue M 1000 R bringt, ist nicht bekannt, doch im Herbst 2022 stehen mit der Intermot und der Eicma zwei wichtige Motorradmessen an.

BMW M 1000 R-Entwurf von Kar Lee

Die BMW S 1000 R steht seit jeher in Konkurrenz mit den sportlichen Hypernakeds wie Aprilia Tuono V4, Ducati Streetfighter V4 und MV Agusta Brutale 1000 RR. Eine ab Werk hochgerüstete Version oder ein Sondermodell fehlt BMW und der S 1000 R bisher. Also, warum Sportlichkeit und High-End-Ausstattung nicht auf die Spitze treiben und auch dem Naked Bike das werbewirksame M-Label verpassen?

Diese Gedanken schien wohl auch Motorrad-Visionär und Designer Kar Lee zu verfolgen, der uns hier seine Entwürfe einer BMW M 1000 R präsentiert. Der Verkleidung der aktuellen S 1000 R fügt er pro Seite zwei Winglets hinzu, während vorne statt eines großen Schweinwerfers zwei geteilte Leuchten eine optische Verwandtschaft zur M 1000 RR herstellen.

Nissin-Bremssättel und Karbonräder

Vorstellbar wäre auch eine BMW M 1000 R, die die blauen Nissin-Bremssättel übernimmt, welche eigens für die M-Version der RR entwickelt wurden, sowie die Carbonräder. Und wenn wir schon am Fantasieren sind, malen wir uns auch gleich ein M-Competition-Paket für mehrere Tausend Euro aus, das unter anderem feine Frästeile, Carbonelemente sowie die wartungsfreie Regina-Kette enthält.

Den für die Superbike-WM optimierten 212-PS-Motor der M RR sehen wir in unserem Traum der BMW M 1000 R allerdings eher nicht. Die Optimierungen wären laut Ralf Schneider “wahrscheinlich noch nicht einmal dann zu spüren, wenn die serienmäßige M engagiert auf der Rennstrecke bewegt wird.” Den Motor der M 1000 RR charakterisiert aufwendigste Technik: “Geschmiedete Kolben mit nur noch einem Kompressions- und einem Ölabstreifring ermöglichen längere Pleuel, die zur Verringerung oszillierender Massen aus Titan gefertigt sind. Ein Stockwerk über den speziell bearbeiteten Einlasskanälen und Brennräumen tanzen Titanventile – die Schäfte der Einlassventile sind sogar hohlgebohrt – mit Federtellern aus Aluminium. An den Gleitschlepphebeln zu deren Betätigung hat man gegenüber denjenigen der S 1000 RR jeweils 0,45 Gramm an Gewicht gespart.”, so Ralf Schneider im Fahrbericht in MOTORRAD 07/2021.

Entwürfe zu anderen Bikes präsentiert Kar Lee auch auf seinem Youtube-Kanal “Moto Kandi”.

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