- Autofahren mit altem Frittenfett
- Das verspricht der neue HVO-Öko-Diesel
- Öko-Diesel könnte andere Kraftstoffe verdrängen
Der neue HVO-Diesel soll den CO₂-Ausstoß im Verkehr um bis zu 90 Prozent reduzieren.
E5, E10, Super Plus und Dieselkraftstoff: Das sind die gängigen Sorten, die an den mehr als 14.000 Tankstellen in Deutschland verfügbar sind. Dieses Angebot soll ab April um eine klimafreundlichere Variante erweitert werden.
Autofahren mit altem Frittenfett
Der Dieselkraftstoff HVO soll schon bald an Tankstellen in Deutschland erhältlich sein, wie die “Welt” berichtet. Die Abkürzung HVO steht für “Hydrotreated Vegetable Oils”. Auf Deutsch übersetzt bedeutet das “mit Wasserstoff behandelte Pflanzenöle”. Der Treibstoff wird fossilfrei hergestellt und basiert auf Fetten aus Reststoffen sowie hydriertem Pflanzenöl, beispielsweise altem Frittenfett.
Das verspricht der neue HVO-Öko-Diesel
Die neue Dieselsorte verspricht eine deutliche Senkung der klimaschädlichen CO₂-Emissionen aus dem Verkehr um bis zu 90 Prozent. Das geben die Tankstellenverbände an. Ohne Einschränkungen und Bedenken kann der HVO-Diesel in allen gängigen Dieselmotoren genutzt werden. Da die Cetanzahl bei mindestens 70 liegt, ist die Zündfähigkeit äußerst hoch. Dadurch verbrennen die Motoren energieeffizienter.
Nun bereiten sich mehrere mittelständische Tankstellenunternehmen darauf vor, den biogenen Dieselkraftstoff in das Sortiment aufzunehmen. “Wir prüfen, synthetische Kraftstoffe auf Biobasis wie hydrierte Pflanzenöle an die Zapfsäule zu bringen und haben ganz konkret etwas für dieses Jahr in der Pipeline”, bestätigt der Esso-Vertriebsmanager Tim Paulsen gegenüber “Welt”.
Öko-Diesel könnte andere Kraftstoffe verdrängen
Das Problem der Tankstellen: Um Platz für den neuen Kraftstoff zu schaffen, müssen sie sich von einer Spritsorte trennen. Möglicherweise könnten Super-Plus-Angebote wegfallen. Eine weitere Überlegung ist der Verzicht auf das Benzin E5. Das könnte ein großes Hindernis für die Autofahrer:innen darstellen, da nicht mehr alle Kraftstoffsorten an jeder Tankstelle verfügbar sind.
Zudem wird der Literpreis für den HVO-Diesel höher angesetzt werden. Expert:innen gehen von einem Aufschlag von bis zu 20 Cent aus.
Vor dem Startschuss für den Öko-Kraftstoff müssen zudem noch zwei Hürden überwunden werden. Zum einen muss der Bundesrat eine Verordnung beschließen, damit biogene HVO-Diesel vertrieben werden dürfen. Zum anderen muss die Bestandsschutz-Sortenregelung optimiert werden. Laut dieser dürfen bestimmte Benzinsorten nicht ohne Weiteres gestrichen werden.
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