Nachhaltigkeit und Resilienz in der Mobilitätswende Das erste grüne, in Europa hergestellte Lithiumchlorid
Bereits bei der Unternehmensgründung im Jahr 2018 stand für die Entscheider von Vulcan Energie fest, dass man die Zukunft der Mobilität als „Zero Carbon Lithium Company“ gestalten wolle. Nun wird verkündet, dass die Anlage das erste Lithium aus dem Oberrheingraben extrahiert hat.
Die Oberrheinische Tiefebene ist eine weitläufige geomorphologische Region in Mitteleuropa, die sich entlang des Oberlaufs des Rheins erstreckt und im Südwesten Deutschlands und Osten Frankreichs liegt. Die Tiefebene wird durch den Fluss Rhein und seine Nebenflüsse geprägt und erstreckt sich von Basel in der Schweiz bis nach Mannheim in Deutschland.
Um das Lithiumpotenzial der Region auszuschöpfen, hat das Unternehmen Vulcan Energie in Landau eine Lithiumextraktionsoptimierungsanlage (LEOP) aufgestellt. In der geothermisch aktiven Region wird ohnehin das heiße Solewasser an die Oberfläche geholt, um in den Geothermieanlagen zur Energiegewinnung genutzt zu werden. Anschließend wird das Wasser wieder in die Tiefe zurückgepumpt. Vulcan schaltet sich nun mit einem Extraktionsmechanismus in diesen Kreislauf ein. Die dazugehörige Anlage hat im April 2024 mit der Produktion von grünem und klimaneutralem Lithiumchlorid begonnen. Dabei handele es sich um das erste Lithium das vollständig in Europa hergestellt wurde.
Grünes Lithium aus Europa
„Durch Anwendung der direkten Lithiumextraktion durch Adsorption (A-DLE) konnte das Unternehmen in der LEOP (Lithiumextraktionsoptimierungsanlage) eine Effizienz von über 90 % (bis zu 95 %) bei der Extraktion des Lithiums aus geothermischer Sole erreichen“, teilt das Unternehmen mit. Damit wurden die Ergebnisse wiederholt, die bereits über drei Jahre in den Laboren sowie in den Pilotanlagen in Insheim in direkter Nachbarschaft von Landau getestet wurden.
„Vulcan hat nun bewiesen, dass die nachhaltige Methode der direkten Lithiumextraktion durch Adsorption (A-DLE), welche derzeit 10 % der globalen Lithiumproduktion ausmacht, auch erfolgreich mit geothermischer Sole aus dem Oberrheingraben durchgeführt werden kann“, heißt es weiter. Der Plan sei es jetzt, das Lithiumchlorid zu batteriefertigen Lithiumhydroxidmonohydrat (LHM) zu verarbeiten; dazu dient dann die bisher nicht fertiggestellte Lithiumelektrolyse-Optimierungsanlage in Frankfurt-Höchst. Vor kurzem wurde das Richtfest gefeiert und die Anlage soll im Sommer 2024 fertiggestellt sein. Entsprechend kann sie dann das erste LHM produzieren, das vollständig in Europa gewonnen werden konnte.
Beide Anlagen, die in Frankfurt-Höchst sowie in Landau, sind Optimierungsanlagen und Vorläufer für die geplanten kommerziellen Anlagen, die im Jahr eine Produktionskapazität von 24.000 LHM haben sollen. „Der Produktionsstart der LEOP markiert einen bedeutenden Meilenstein bei dem Aufbau einer inländischen Wertschöpfungskette, um die europäische Batterieindustrie mit Lithium zu versorgen. Unsere Anlage ist mit modernster und führender Technologie ausgestattet, um die Effizienz unseres A-DLE-Prozesses und dessen Umweltvorteile zu demonstrieren“, erklärt Cris Moreno, Managing Director und CEO von Vulcan. (sb)
