Wien will E-Mopeds vom Radweg verbannen
Längst sind auf Radwegen nicht mehr nur klassische Fahrräder zu finden. Sie müssen sich den Platz mit E-Scootern oder eben auch mit elektrisch angetriebenen Mopeds und E-Cargo-Gefährten teilen. “Es drängt vieles in die Radwege hinein”, konstatierte Wiens Verkehrsstadträtin Sima am Montag im Gespräch mit Medienvertretern. Sie werde auf das Thema immer wieder angesprochen, berichtete sie. Denn die Mopeds würden schneller beschleunigen und hätten auch ein zum Teil sehr hohes Gewicht.
Sie würden anders als Mofas mit Verbrennungsmotor keine Zulassung benötigen. Auch sei dadurch kein Nachweis nötig, dass man über die geltenden Verkehrsregeln Bescheid weiß. Oft seien die E-Mopeds auch deutlich schneller als die auf Radwegen erlaubten 25 km/h, beklagte sie. Sima ortete eine “Gesetzeslücke”.
Präsentiert wurde heute auch eine Untersuchung zur Nutzung. Wie Verkehrsplaner Harald Frey von der Technischen Universität ausführte, überschreiten E-Mopeds auf Radwegen das Speed-Limit oft deutlich. Dazu sind sie auch noch schwer. Laut Frey übersteigt das Gewicht der Zweiräder oft auch jenes der Mopeds mit Verbrennungsmotor. Dies erhöhe die Gefahr für andere Verkehrsteilnehmer, wurde heute gewarnt.
Gefordert wird nun etwa, dass nur mehr Räder, die mit Muskelkraft betrieben werden und Pedelecs als Fahrräder gelten sollen. Pedelecs haben einen E-Motor zur Unterstützung eingebaut – und werden hierzulande auch “E-Bikes” genannt. Verweisen wurde auf eine vergleichbare Regelung in Deutschland.
Das Land Wien hat rechtlich keine Handhabe, um hier Änderungen vorzunehmen, wurde betont. Gefordert werden Änderungen des Kraftfahrgesetzes oder der Fahrradverordnungen. Sima kündigte an, sich auch bei der nächster Verkehrsreferentenkonferenz der Bundesländer für das Anliegen stark zu machen.