Der Ford Ranger Raptor wird hierzulande als Nutzfahrzeug geführt. Doch die neue Generation bringt deutlich mehr Komfort, Ausstattung und Lifestyle.
Von seinen Tugenden als Nutzfahrzeug hat der 5,36 Meter lange Ranger Raptor nichts verloren. Die maximale Zuladung beträgt 652 Kilogramm und die 1,56 Meter Ladefläche kann mit zahlreichen Aufbauten für die persönlichen Bedürfnisse versehen werden. Aufgrund einer Doppelkabine ist zwar die Ladefläche kürzer, dafür gibt es halt mehr Platz für Menschen (oder auch Gepäck).
Zugegeben, 652 Kilo Nutzlast beeindruckt jetzt keinen Bauarbeiter, der palettenweise Beton transportieren muss. Aber der Raptor setzt mehr auf Lifestyle und Spaß als Vernunft. Noch deutlicher als der Vorgänger, und das in allen Belangen.
Der Look des neuen Raptor ist noch bulliger, noch cooler geworden. Vor allem dank des größeren Kühlergrills, der keinen Zweifel aufkommen lässt, welche Marke man fährt, und den neuen LED-Lichtern. Das mächtige Fahrwerk komplettiert das Bild. Und es ist kein rein optischer Aufputz.
Denn dank der 2,5 Zoll großen Fox-Live-Valve-Stoßdämpfer kommt der Raptor selbst bei hohen Geschwindigkeiten mit allen Untergründen problemlos klar. Im Gelände kann er springen, wo es andere Offroader zerreißt, und auf der Autobahn fühlt man sich wie in einem normalen Pkw. Selbst die Geräuschdämmung überdeckt bei Tempo 130 gekonnt, dass man in einem Fahrzeug sitzt, das alles andere als windschnittig ist.
Doch man ist natürlich nicht ständig im Gelände unterwegs. Parken in der Stadt, enge Gassen und alte Parkhäuser sind natürlich problematisch. Aber ansonsten hat der neue Raptor nichts gemein mit anderen Offroad-Fahrzeugen, die oft spartanisch, brachial oder unkomfortabel daherkommen.
Wie bereits erwähnt, fühlt man sich im deutlich aufgewerteten Innenraum wohl wie in einem gut ausgestatteten, modernen Pkw – außer dass man mit Ausnahme von Lkws hoch über dem restlichen Verkehr thront. Der vertikale Bildschirm ist schön ins Armaturenbrett eingearbeitet und steht nicht wie so oft aufgesetzt in der Luft. Die kräftige Soundanlage von Bang & Olufsen und eine Sitzheizung sorgen für heiße Stimmung. Gut funktionierende Fahrassistenten gibt es auch zuhauf.
Ein bisschen traurig macht bloß der Listenpreis von 96.666 Euro (plus in unserem Fall das Raptor-Paket um 2.944 Euro und die Code-Orange-Lackierung um 988 Euro). Doch dafür kann Ford nicht viel, denn der Preis beinhaltet schließlich 20 Prozent Mehrwertsteuer und 32 Prozent NoVA. Aber dafür bekommt auch ein Auto, das in Europa konkurrenzlos ist.