- Der “Shelby M3” sieht dem Original verblüffend ähnlich
- Je nach Standpunkt mutiert der M3 zum Mustang oder umgekehrt
- Ford Mustang M3
Der “Shelby M3” sieht dem Original verblüffend ähnlich
Die Mischung machts? Das ist leicht gesagt. Aber musste denn wirklich jemand einem BMW M3 die Karosserie eines Ford Mustang überstülpen?
Fans des einzigen BMW M3, der je einen V8 unter der Haube hatte, müssen jetzt stark sein: Für den Umbau zu einem Mustang Shelby GT 500, der geradewegs aus einer Zeitmaschine zu schlüpfen scheint, musste ein M3 Coupé der Generation E92 sein Leben lassen. Nach einer umfassenden Organtransplantation lebt der Bayern-Bomber jedoch unter einer neuen Identität weiter. Der Achtzylinder mit dem Spitznamen S65 nistet sich unter der stilecht gestreiften Haube des amerikanischen Muscle Cars schlechthin ein. Auch das manuelle Sechsgang-Getriebe, die Achsen, Bremsen und Lenkung sind so urbayrisch wie Goaßlschnalzen. Die (anonymen) Urheber:innen der ebenso aufwändigen wie dreisten Operation konnten es sich zudem nicht verkneifen, selbst das Luftfiltergehäuse des BMW-Motors mit einem Ford-Logo zu ver(un)zieren!
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Leslie & Cars zeigt den BMW M3 Touring (2022) im Video:
Das Ergebnis ist allerdings verblüffend. Rein äußerlich ist der “Shelby M3” kaum vom Original zu unterscheiden. Die Haifischnase mit den runden Scheinwerfern, die ellenlange Motorhaube, das betörende Heck: Carroll Shelby persönlich hätte von der Trug- und Tarnaktion getäuscht werden können. Innen sieht es hingegen anders aus. Die Vordersitze wurden zwar nostalgisch cremefarben aufgepolstert, können ihren Ursprung aber nicht verleugnen. Auch ihr moderner Verstell- und Umklappmechanismus passt nicht recht ins Bild. Der falsche Fuffziger aus den Sechzigern hat zudem das Lenkrad am falschen Platz.
Vom Fastback aus den Shelby-Hallen sind keine Rechtslenker überliefert. Erst seit wenigen Jahren liefert Ford höchstselbst Mustangs an Märkte, die noch immer stur auf der falschen Straßenseite unterwegs sind. Eine Erklärung für diese Eigenheit des Shelby M3 ist der Entstehungsort des Einzelstücks. Die wilde Mischung aus M und Mustang steht in Südafrika zum Verkauf, für kaum mehr als 100.000 US-Dollar. Das sind umgerechnet derzeit rund 94.000 Euro (Stand: Oktober 2024). Ein stolzer Preis, für den es allerdings ein wahres Unikat zu kaufen gibt.
Je nach Standpunkt mutiert der M3 zum Mustang oder umgekehrt
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Ob die Verbindung aus rustikalem Mustang und drahtig-muskulösem M3 nun einen Zombie kreiert hat oder als Geniestreich durchgeht, darf man getrost selbst entscheiden. Sicher, für dieses Budget könnte man sich je ein feines Exemplar des GT 500 und des M3 in die Garage stellen, mit der reellen Aussicht auf Wertsteigerung. Damit aber gleichzeitig zu fahren, dürfte selbst erfahrenen Pilot:innen schwer fallen.
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Ford Mustang M3
Optisch geht der südafrikanische Umbau beinahe als Original durch. Dabei geht es unter dem Blech des Mustang GT 500 viel moderner zu als in den Sechzigerjahren,
Die Streifen wurden damals vom Mustang-Spezialisten Carroll Shelby eingeführt.
Auch nach beinahe 60 Jahren ist es schwer, sich dem Charme des Mustang-Fastbacks zu entziehen.
Das Lenkrad am falschen Platz ist dem Entstehungsort des Unikats geschuldet: In Südafrika wird rechts gelenkt und links gefahren.
Selbst der BMW-V8 tarnt sich unter einem Ford-Logo.
Das Klimabedienteil aus dem Original-M3 und der Touchscreen aus dem Zubehör stiften im Innenraum Verwirrung.
Der Achtzylinder lässt seine 420 PS (309 kW) auf das originale Sechsgang-Schaltgetriebe aus dem M3 los.
Die Instrumente mit stilechtem Meilentacho gingen beinahe als original durch. Nur der rote Bereich des BMW-V8 beginnt deutlich später, bei 7700 Touren.