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Ford-CEO Jim Farley fährt ein E-Auto vom chinesischen Rivalen Xiaomi – und will es nicht mehr hergeben

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Der Ford-CEO gibt offen zu, dass er seit einem halben Jahr ein Auto der chinesischen Konkurrenz fährt: Seine Xiaomi-Limousine will Jim Farley laut eigener Aussage nicht mehr hergeben.

Der Ford-CEO gibt offen zu, dass er seit einem halben Jahr ein Auto der chinesischen Konkurrenz fährt: Seine Xiaomi-Limousine will Jim Farley laut eigener Aussage nicht mehr hergeben.

Es gibt eine Sache, die Ford-CEO Jim Farley nicht mehr aufgeben will: Sein Elektroauto, den Speed Ultra 7 (SU7) des chinesischen Herstellers Xiaomi, das er seit einem halben Jahr fährt. „Ich spreche nicht gerne so viel über die Konkurrenz, aber ich fahre einen Xiaomi“, räumte Farley im Interview mit dem britischen Moderator Robert Llewellyn für die aktuelle Episode des „The Fully Charged Podcast“ ein. „Wir haben ihn aus Shanghai nach Chicago einfliegen lassen und ich fahre ihn jetzt seit sechs Monaten und will ihn nicht hergeben“, fuhr Farley fort.

Xiaomi: Der Technologieriese aus China baut drei Automodelle

Der SU7 ist Xiaomis erstes Elektrofahrzeug. Der chinesische Technologieriese produziert drei Versionen des Autos: SU7, SU7 Pro und SU7 Max. Welches Modell genau er selbst fährt, verriet Farley nicht. „Es ist fantastisch. Sie verkaufen 10.000, 20.000 im Monat. Die Autos sind für die nächsten sechs Monate ausverkauft“, so Farley über Xiaomis Erfolg mit dem SU7. Der Hersteller sei „ein Industriegigant und eine Verbrauchermarke, die viel stärker ist als Automobilunternehmen“, fügte er hinzu.

Farleys Sprecherinnen und Sprecher bei Ford reagierten nicht auf eine Anfrage von Business Insider.

Verluste trotz Erfolg

Obwohl der SU7 beliebt ist, schreibt Xiaomi mit diesem Modell bislang Verluste. Als Xiaomi am 21. August seinen Gewinn für das zweite Quartal meldete, wies der Elektrowagen-Zweig des Unternehmens einen bereinigten Verlust von 252 Millionen Dollar (etwa 234 Millionen Euro) aus.

Das bedeutet, dass Xiaomi etwa 9200 Dollar ( 8500 Euro) für jeden der 27.307 im Quartal ausgelieferten SU7 verlor. Das Auto verkauft der Konzern zu einem Basispreis von umgerechnet etwa 30.000 US-Dollar (ca. 28.000 Euro) ausschließlich in China.

Ein Sprecher von Xiaomi erklärte Business Insider im August, dass das Unternehmen versuche, seine Produktionskosten zu senken, indem es den Bereich der Elektrofahrzeuge weiter ausbaue. „Darüber hinaus ist Xiaomis erstes Elektroauto eine reine elektrische Limousine, und die Investitionskosten sind relativ hoch, sodass es einige Zeit dauern wird, diesen Teil der Kosten zu verdauen“, so der Sprecher gegenüber Loh.

Eine „existenzielle Bedrohung“

Farley und seine Ford-Kolleginnen und -Kollegen zeigten sich bereits in der Vergangenheit beeindruckt über die Fortschritte des E-Auto-Sektors in der chinesischen Wirtschaft. Wie das „Wall Street Journal“ im September berichtete, bezeichnete Farley nach einem Besuch der Volksrepublik die dortige Autoindustrie als „existenzielle Bedrohung“. Demnach hatten Farley und sein CFO John Lawler Anfang 2023 ein Elektro-SUV des staatlichen Automobilherstellers Changan Automobile getestet. Beide zeigten sich beeindruckt von der Qualität der in China hergestellten Elektrofahrzeuge, schrieb die Zeitung. „Jim, das gab es noch nie“, habe Lawler laut dem Journal zu Farley gesagt. „Diese Jungs sind uns voraus.“

Chinas Dominanz auf dem EV-Markt

Tatsächlich dominieren chinesische Automobilhersteller weiterhin den globalen Markt für Elektrofahrzeuge. Sie machten im ersten Quartal dieses Jahres 88 Prozent des Markts in Brasilien und 70 Prozent des Markts in Thailand aus. Im Wettbewerb mit Rivalen wie Xiaomi muss sich Ford also beweisen. Derzeit entwickelt der US-Autobauer seine Elektro-Strategie.

Im zweiten Quartal des Jahres verzeichnete Ford einen großen Gewinnrückgang, was die Aktien des Unternehmens einbrechen ließ. Der Gewinn pro Aktie lag bei 0,47 Dollar (0,44 Euro) – und damit unter den Schätzungen der Analystinnen und Analysten von 0,68 Dollar (0,63 Euro). Die Rentabilität des Quartals wurde durch das Segment der E-Autos belastet, das angesichts der nachlassenden Nachfrage einen Verlust von 1,14 Milliarden Dollar (etwa1,05 Milliarden Euro) verzeichnete. Die Ergebnisse für das dritte Quartal wird Ford voraussichtlich am 28. Oktober vorstellen.

Im August sagte CFO Lawler Reporterinnen und Reportern, dass Ford seine Strategie ändere und seine geplanten Elektro-SUVs durch Hybridmodelle ersetzen werde. Der Schritt wird Ford fast 2 Milliarden Dollar (etwa 1,8 Milliarden Euro) kosten. Seit Jahresbeginn sind die Ford-Aktien um fast neun Prozent gefallen.

Lest den Originalartikel auf Business Insider.

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