Alfa Romeo

Alfa Romeo Stelvio

Fahrbericht: Alfa Romeo Stelvio 2.2 Diesel Spannendes Finale

Es ist erst ein paar Jahre her, da ging gerade bei den SUV wie den Stelvio ohne einen passenden Dieselmotor rein gar nichts. Wie sich die Zeiten ändern können, denn heute wollen viele Marken von der so effizienten Selbstzündertechnik zumindest offiziell nichts mehr wissen. Ganz anders bei Alfa Romeo, denn bei den Norditalienern spielen die drehmomentstarken Commonraildiesel nach wie vor eine nennenswerte Rolle – auch weil Hybrid- und Elektromodelle wie sie die Konkurrenten anbieten – bis auf weiteres im eigenen Portfolio fehlen. Die jüngste Modellpflege macht den bekannt schicken Stelvio etwas besser und gibt den Selbstzünderfans eine letzte Chance für das drehmomentstarke Triebwerk.

Spannendes Finale

fahrbericht: alfa romeo stelvio 2.2 diesel   spannendes finale

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2,2 Liter Hubraum bedeuten leider nur vier Brennkammern und kein prächtiges halbes Dutzend wie bei Audi Q5 oder BMW X3 / X4 verfügbar. Das stört jedoch insbesondere bei höheren Tempi auf Landstraße und Autobahn, denn dann wird es gerade obenherum recht dünn für den 4,69 Meter langen Alfa Romeo Stelvio 2.2 Diesel. Wer den Starterknopf am griffigen Lederlenkrad drückt, spürt den Diesel sofort, denn das Zylinderquartett ist alles andere als ein Leisetreter. Akustisch präsent – mit kaltem wie warmem Triebwerk. Obligatorisch ist der Motor kombiniert mit einer Achtstufenautomatik aus dem Hause ZF sowie einem Allradantrieb, der seine Leistung bevorzugt an die Hinterachse bringt und die vorderen beiden Räder nur zuschaltet, wenn Fahrdynamik und Unterboden es verlangen. Das Triebwerk ist gerade unter Last eine Spur zu laut, doch eben auch kraftvoll genug, um mit dem 1,8 Tonnen schweren Allrad-SUV flott unterwegs zu sein.

Ab 1.750 U/min steht das maximale Drehmoment von 470 Nm zur Verfügung. Eingreifen in die Schaltvorgänge des Achtstufenwandlers kann man sich sparen. Aus dem Stand geht es Dank bester Traktion in 6,6 Sekunden auf Tempo 100. Etwas mehr hätte man sich allerdings von der Höchstgeschwindigkeit versprochen, doch auch 215 km/h Spitzengeschwindigkeit gehen in Ordnung, können jedoch angesichts der 210 PS kaum beeindrucken. Das gilt auch für den Normverbrauch, dabei sind 6,1 Liter Diesel auf 100 Kilometern allemal wenig genug, um sich verträumt den alten Dieselboom zurückzuwünschen. Eine Stärke des mindestens 57.650 Euro teuren Stelvio 2.2 Diesel ist durch die Modellpflege geblieben: das Fahrwerk nebst adaptiven Dämpfern. Denn die Gewichtsverteilung passt, das Leergewicht ist auch in dieser Liga nicht opulent und so fährt sich der Italo-SUV dynamischer und besser als einige seiner Konkurrenten. Die Lenkung arbeitet gerade bei geringen und mittleren Geschwindigkeiten gut in den Händen des Fahrers und die Fahrwerksabstimmung bietet selbst mit den optionalen 20-Zöllern noch genügend Restkomfort. Das Platzangebot ist in Ordnung, wenngleich es im Fond gerne etwas üppiger sein dürfte.

Nicht überzeugen konnte der 2017 vorgestellte Stelvio insbesondere bei seinen Anzeigen und Bedienelementen. Endlich gibt es zeitgemäß animierte Digitaluhren, die in den beiden Halbhöhlen erst beim Betreten des Autos zum Leben erwecken und ein vergrößertes Zentraldisplay für Navigation, Soundsystem sowie Bedienung. Das ist größer und besser als bisher, aber nach wie vor nicht auf dem Stand so manches Wettbewerbers. Zugegeben – bei einer Modellpflege lässt sich nicht alles komplett auf neu stellen. Besser als zuvor ist es zumindest. Das gilt auch für die Scheinwerferaugen, die längst überfällig adaptiver LED-Technik den Bereich vor dem Alfa ausleuchten. Dabei hinterlässt der Alfa-SUV nicht nur durch die neuen Lichter einen strahlenden Eindruck.

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