Die EU plant Strafzölle für E-Autos aus China, um hiesige Autokonzerne vor Billigkonkurrenz zu bewahren. Doch Mercedes-Chef Ola Källenius sagt: »Wir als Unternehmen bitten nicht um Schutz.«
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Doch gerade die deutsche Autoindustrie ist von diesen Plänen wenig begeistert, wie Mercedes-Benz-Chef Ola Källenius deutlich machte. Er hat die EU-Kommission stattdessen aufgefordert, die Zölle auf Elektroautos aus China zu senken. »Erhöhen Sie nicht die Zölle. Ich bin da ganz anderer Meinung, ich denke, wir sollten den umgekehrten Weg gehen: die Zölle, die wir haben, nehmen und sie senken«, sagte er der »Financial Times«.
Wettbewerb mit China helfe den europäischen Herstellern, langfristig bessere Autos zu produzieren, sagte Källenius. Protektionismus gehe »in die falsche Richtung«.
Das Bestreben chinesischer Unternehmen, nach Europa zu exportieren, sei eine »natürliche Entwicklung des Wettbewerbs, der mit besseren Produkten, besserer Technologie und mehr Flexibilität begegnet werden muss«, fügte er hinzu. »Das ist Marktwirtschaft. Lassen wir den Wettbewerb laufen.«
Die EU-Kommission untersucht seit Oktober die chinesischen Subventionspraktiken. Vom Resultat hängt die Entscheidung ab, ob Zölle zum Schutz der EU-Hersteller erhoben werden. Die Untersuchung soll bis November abgeschlossen werden.
»Wir haben nicht darum gebeten«, sagte Källenius mit Blick auf die Pläne der Kommission. »Wir als Unternehmen bitten nicht um Schutz, und ich glaube, die besten chinesischen Unternehmen bitten auch nicht um Schutz. Sie wollen in der Welt konkurrieren wie jeder andere auch.«
Die Geschichte zeige, dass Protektionismus langfristig nicht zum Erfolg führe, sagte der Manager. »Die Öffnung der Märkte hat zu einem Wohlstandswachstum geführt, insbesondere im Wirtschaftswunderland China, das Hunderte von Millionen Menschen aus der Armut geführt hat.«
Derzeit unterliegen chinesische Elektroautos bei der Einfuhr nach Europa einem Zoll von zehn Prozent. Europäische Autohersteller zahlen 15 Prozent, wenn sie nach China exportieren. Die meisten deutschen Modelle, die in China verkauft werden, werden dort produziert.
Källenius sagte, beide Seiten sollten darauf bedacht sein, wirtschaftliche Win-win-Situationen zu schaffen.