- Im Süden wenig Neues
- Quadrifoglio-Versionen kommen später
- Exzellente Straßenlage, enggeschnittene Innenräume
- Fazit
Im Süden wenig Neues
Wenn es um einen stilvollen Auftritt geht, sind die Damen und Herren von Alfa Romeo stets ganz weit vorn dabei. Nicht nur ihre Fahrzeuge erstrahlen in Glanz und Gloria, auch die Produktpräsentationen, und seien die Veränderungen zum letzten Modelljahr noch so gering, versprühen eine gewisse Noblesse, die sich manch deutschem Hersteller wohl nie erschließen wird. Dass da, umgeben von der altehrwürdigen Villa Rothschild in Königstein im Taunus, im Zweifel nur neue Scheinwerfer, ein digitales Instrumentenkombi und manch optische Feinretusche vorgestellt werden, gehört gewiss zum gelebten Verständnis der Italiener und ihrer „belle Automobili“.
Quadrifoglio-Versionen kommen später
Diese würden sich wohl lieber über die potenten Quadrifoglio-Modelle unterhalten, müssen aber vorerst mit den eher normalemotionalen Vierzylindern vorliebnehmen. Es dauert noch ein paar Monate, bis Alfa Romeo wieder die Sechszylinder springen lässt und so hat man als geneigter Italolover derzeit die Auswahl zwischen einem Diesel und einem Benziner. Der Selbstzünder darf gerne im hessischen Kiesbett stehen bleiben, in die Karossen von Giulia und Stelvio gehören zumindest Ottomotoren – auch wenn diese wie gehabt nur zwei Liter Hubraum messen.
Exzellente Straßenlage, enggeschnittene Innenräume
Für mehr Feuer (und ein deaktivierbares ESP) gibt es ja dann noch die besagten Kleeblatt-Versionen, wenngleich das Gestühl der getesteten Veloce-Versionen schon jetzt maximale Sportlichkeit vermitteln möchte. Platz für breite Hüften gibt es da eher weniger und besonders in der Giulia fühlt man sich als großgewachsener Mitteleuropäer in jeder Hinsicht etwas überdimensioniert. Anders als über die neuen Scheinwerfer, über die wir an diesem freundlichen Frühlingstag im März ausleuchtungstechnisch kaum etwas berichten können, lässt sich zumindest festhalten, dass das digitale Instrumentenkombi den Innenraum spürbar aufwertet. Im Gegensatz zum mickrigen Infotainment-Screen gefällt sogar die Auflösung. Die generelle Bedienung beider Modelle profitiert weiterhin von echten Tasten und Schaltern (zum Beispiel für die Klimabedienung) und auch die eingesetzten Materialien wirken weitestgehend wertig.
Fazit
Wer es nicht weiß, wird die Modelljahresunterschiede bei Alfa Romeo Giulia und Stelvio kaum zur Kenntnis nehmen. Die wesentlichen Änderungen beschränken sich auf neue LED-Matrix-Scheinwerfer und das digitale Kombiinstrument. Dazu gibt es ein paar neue Farben und natürlich angepasste Ausstattungstrimms. Das Allerwichtigste jedoch: Beide Alfas fahren sich weiterhin herrlich leichtfüßig, die Giulia mehr als der Stelvio. Letzterer bietet dafür umso mehr Platz für die Familie. Teuer sind dagegen beide. Die Alfa Romeo Giulia startet mittlerweile ab 54.250 Euro, der Stelvio folgt mit 57.650 Euro. (Text: Thomas Vogelhuber | Bilder: Hersteller)