Elegant, luxuriös, hervorragende Fahreigenschaften: Von Autos wie dem Mercedes CLE Cabrio gibt es aktuell nur noch wenige auf dem Markt. Erster Fahrbericht!
Es dauert 20 Sekunden bis zur Glückseligkeit. So lange, eher so kurz dauert es, bis sich das mehrlagige, dick gefütterte Stoffverdeck des CLE Cabrio leise surrend zusammengefaltet und im Heck abgelegt hat. Funktioniert bis Tempo 60, also bei Bedarf auch ganz lässig während der Fahrt in der Stadt etwa.Dann können Licht und Luft ungehindert das Abteil fluten und Pilot plus maximal drei glückliche Passagiere das Aroma der Wiesen, des Waldes, des Meeres und – wer mag – auch der Stadt atmen.Cabrios sind selten geworden heutzutage, allzu viele gibt es nicht mehr. Schade. Umso schöner ist es, dass Mercedes an seiner langen, sehr langen Tradition festhält und unverdrossen weiter offene Autos baut. Das CLE-Cabrio ist das neueste Familienmitglied, es baut auf dem ja auch vor Kurzem neu aufgelegten CLE Coupé auf.
Bild: MercedesDas Stoffverdeck fügt sich harmonisch in die Karosserie-Linie, das Cabrio macht geschlossen und offen eine bemerkenswert gute Figur, steht stämmig und elegant auf der Straße.Das Interieur hat Mercedes üppig bis luxuriös eingerichtet, typisch sind die beiden farbenfrohen Displays für Instrumente (12,3 Zoll) und Multimedia. Der 11,9-Zoll-Touchscreen in der Mitte lässt sich dabei in seiner Neigung von 15 bis 40 Grad verstellen, das hilft ganz gut bei Lichtreflexen – aber, wenn die Sonne voll ins Abteil knallt, auch nicht immer.
Aircap und Airscarf schonen die Frisur
Wobei Mercedes eben nicht Mercedes wäre, um genau so etwas zu verhindern. Deshalb werden weiterhin solche ausgeklügelten Dinge wie Aircap – das System besteht aus einem Windabweiser an der Frontscheibe und dem Windschott hinter den Kopfstützen, beides ausfahrbar – und Airscarf eingebaut.
Bild: MercedesAirscarf ist die “Kopfraumheizung”, die einem aus Schlitzen in den Lehnen der Vordersitze warme Luft in den Nacken bläst. Ich persönlich würde auf so etwas grundsätzlich verzichten, bewundere aber natürlich die ingenieurtechnische Leistung der klugen Aerodynamiker und glaube Mercedes auch, dass die Mehrzahl der Käufer diese Systeme tatsächlich benutzt. Nun ja.Bei den Motoren stehen zum Start vier Aggregate zur Wahl, ein Diesel und drei Benziner, alle als Mildhybrid mit integriertem Startergenerator ausgerüstet. Der liefert maximal 23 PS zusätzlich und verbessert auch das Ansprechverhalten noch mal. Die Neunstufen-Automatik ist immer an Bord, und später wird noch ein Plug-in-Hybrid folgen.Der 2,0-Liter-Diesel im CLE 220 d kommt mit 197 PS, den 2,0-Liter-Benziner gibt es in den zwei Ausbaustufen mit 204 PS (CLE 200, auch als 4 Matic) und 258 PS (CLE 300 4Matic). Und als Krönung baut Mercedes den fabelhaften 3,0-Liter-Reihensechszylinder in den CLE 450 4Matic ein.Der liefert 381 lebensfrohe PS und ist einfach ein Traum-Motor. Er läuft seidenweich, dreht konsequent, hat jede Menge Kraft und fräst sich dazu mit seinem sonor-rauchigen Klang auch noch sanft ins Gehör. Für den Sprint von null auf hundert verspricht Mercedes sehr schlanke 4,7 Sekunden, maximal sind 250 km/h drin.
Das CLE Cabrio ist ein typischer Mercedes
Abgestimmt hat Mercedes passend zum Charakter: Das CLE Cabrio liegt satt und fest auf der Straße, die Karosserie ist bemerkenswert verwindungssteif – da sind die 130 Kilogramm Mehrgewicht im Vergleich zum Coupé wohl gut angelegt.Der Benz federt gediegen, nimmt lange Wellen auf diese typische Mercedes-Art sanft wogend, registriert Querfugen und Ähnliches kurz und trocken. Und wie stets bei Mercedes passt auch die direkte, harmonische und gefühlsechte Lenkung bestens zum Ensemble. Insgesamt ein Genuss.
Bild: MercedesStart bei uns ist Ende April 2024, die Preise starten bei 66.402 Euro für den CLE 200, den hier gefahrenen CLE 450 4Matic gibt es ab 88.358 Euro. Heftig, aber eine Prise Glückseligkeit ist mit drin.
