Immer mehr E-Autos fahren auf Europas Straßen – doch für die ambitionierten EU-Ziele reicht es lange nicht. (Bildquelle: IMAGO / Dean Pictures)
Nicht ohne E-Autos: EU-Gremium sieht für Alternativen keine Chance
Ohne E-Autos geht es nicht. Da ist sich der EU-Rechnungshof sicher, der in einem aktuellen Bericht mit der Strategie zur Emissionsreduzierung in Europa abrechnet. „E-Autos sind die einzige realistische Option zur Dekarbonisierung“, erklärt etwa Nikolaos Milionis von dem Gremium, das unter anderem für die ordnungsgemäße Nutzung von EU-Mitteln sorgen soll (Quelle: Frankfurter Rundschau).
In einem Sonderbericht hat der Europäische Rechnungshof (EuRH) jetzt festgestellt, dass die Mitgliedsländer im Verkehrssektor auf der Stelle treten, wenn es darum geht, klimaschädliche Emissionen zu verringern. Der Ausstoß sei demnach aktuell auf dem gleichen Level wie noch 2010.
Im direkten Kostenvergleich gibt es keinen klaren Sieger:
» Video ansehen:Was ist günstiger: Verbrenner oder E-Autos? Der ADAC rechnet nach
Elektroautos zu teuer: Kann China helfen?
„E-Autos sind einfach unbezahlbar für die Bevölkerung“, kritisierte etwa Annemie Turtelboom, Mitglied des Rechnungshofs, im Rahmen der Präsentation des Berichts.
Günstige E-Autos müssen her: Verkehrsminister spricht Klartext
Dazu komme, dass nur in den seltensten Fällen die Batterien für Elektroautos – das teuerste Einzelteil – in Europa hergestellt würden. Nur 7 Prozent der aktuell in E-Autos genutzten Akkus kommen dem Bericht nach aus europäischer Produktion. Das sorgt einerseits dafür, dass der europäische Einfluss auf Preise gering ist. Andererseits findet so auch die Gewinnschöpfung großteils nicht in der EU statt.
Turtelboom zieht aus diesen Fakten eine harte Konsequenz: „Das Emissionsziel ist nur erreichbar, entweder durch mehr Importe oder durch Verschieben des Enddatums.“ Anders ausgedrückt: Der Plan der EU sei nur zu schaffen, wenn mehr günstige E-Auto-Importe – vor allem aus China – erreicht werden.
Alternativ könne man zwar auch auf die europäischen Hersteller setzen und so die Wirtschaft vor Ort stärken. Das sei aber nur mit einer Verschiebung der Emissionsreduzierung auf deutlich später als 2035 machbar. So oder so,E-Autos stehen in Europa derzeit an einem Scheideweg.