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Dataforce-Bilanz: Flottenmarkt mit Rekord - E-Autos legen zu, Verbrenner auch

Mehr Gewerbe- als Privat-Pkw: Der Flottenmarkt schafft 2023 ein neues Allzeithoch, der Privatmarkt schrumpft. Die Entwicklung der Elektrozulassungen war volatil. Dennoch legen die Stromer in Summe zu, Verbrenner allerdings auch. Der Transportermarkt wächst um 8 Prozent.

dataforce-bilanz: flottenmarkt mit rekord - e-autos legen zu, verbrenner auch

(erschienen bei VISION mobility von Johannes Reichel)

Der Relevante Flottenmarkt hat 2023 mit einem neuen Allzeithoch entscheidend zur Erholung des Pkw-Markts in Deutschland beigetragen, der Privatmarkt ist dagegen um 2 Prozent geschrumpft. Das ist die Bilanz des Marktforschungsinstituts Dataforce zum vergangenen Jahr. Der deutsche Pkw-Markt ist demnach 2023 um 7 Prozent gewachsen. Bei Autovermietern (+14 %), dem Fahrzeugbau (+13 %) und dem Fahrzeughandel (+11 %) war das Wachstum eine Annäherung an deren Marktvolumen vor Corona und Halbleitermangel. Der Relevante Flottenmarkt erreichte hingegen mit 976.696 Neuzulassungen einen neuen Rekord, der den bisherigen Höchststand von rund 938.000 Einheiten aus 2019 noch einmal deutlich übertroffen hat. Zum ersten Mal überhaupt wurden außerdem in einem Kalenderjahr mehr Firmenwagen als Privatfahrzeuge zugelassen.

Hoher Auftragsbestand als Grund

Ein wichtiger Grund dafür war natürlich der hohe Auftragsbestand. Hinzu kommt aber auch, dass Firmenwagen auch in konjunkturell schwierigen Phasen wie dem letzten Jahr regelmäßig erneuert werden müssen. Privatkunden können durch die meist deutlich geringeren Laufleistungen einen Ersatzkauf auch mal etwas länger verschieben.

Trotz weniger Förderung legen die BEV zu – aber nicht Privat

Der Anteil der batterieelektrischen Pkw (BEV) vergrößerte sich trotz Förderrückgangs und Sondereffekten von 17,8 auf 18,4 Prozent. Dabei kauften Privatkundinnen und -Kunden jedoch sowohl absolut (-14.343) als auch anteilsmäßig (MA 2022: 25,0 %, MA 2023: 23,9 %) weniger Elektroautos. Dienstwagenfahrende und Fuhrparkverantwortliche entschieden sich hingegen deutlich öfter für ein BEV als noch 2022. Der Marktanteil kletterte von 16,6 auf 18,7 Prozent. Allerdings wurden die meisten Fahrzeuge noch unter der bis August gültigen Förderung zugelassen.

Plug-in-Hybride brechen ein

Während die Markterholung auch Benzinern und Dieseln zugutekam, sind Plug-In-Hybride 2023 regelrecht eingebrochen. Insgesamt sanken die PHEV-Zulassungen um 51 Prozent, im Privatmarkt wurde sogar weniger als ein Drittel des Volumens aus 2022 erreicht. Der Dezember 2023 lieferte mit insgesamt 241.881 Neuzulassungen eine im Jahresverlauf überdurchschnittliche Marktperformance ab. Im Vergleich zum Dezember 2022 kam dabei trotzdem ein Rückgang von 23 Prozent heraus. Grund für die Zulassungsspitze 2022 waren die hohen BEV- und PHEV-Zulassungen vor der ersten Kürzung des Umweltbonus. Von dem Rückgang waren außer dem Fahrzeugbau alle Kanäle getroffen. 2022 haben die Hersteller die knappen BEVs vor allem an ihre Endkunden ausgeliefert, anstatt Eigenzulassungen zu tätigen.

Die Betrachtung der Kraftstoffarten bestätigt den Sondereffekt, da nur BEVs und PHEVs zurückgegangen sind, dafür aber eben besonders deutlich. Die verschiedenen Arten von Verbrennermotoren erfreuen sich hingegen weiterhin einer wachsenden Nachfrage.

Transporter wachsen trotz Rückgang der Privaten

Der Transportermarkt, das heißt die Summe aus leichten Nutzfahrzeugen und deren als Pkw zugelassenen Derivaten, schloss das Jahr 2023 mit einem Wachstum von 8 Prozent ab. Ein zweistelliges Gesamtmarktwachstum wurde dabei vor allem durch den Rückgang der Privatnachfrage verhindert. Hinzu kommt auch ein noch relativ verhaltenes erstes Quartal, in dem die Neuzulassungen noch durch Lieferschwierigkeiten gebremst wurden. Besser sieht es bei den gewerblich genutzten Transportern aus.

Der Flottenmarkt als volumenmäßig mit Abstand stärkster Kanal legte um 11 Prozent zu. Bei den Vermietern stiegen die Transporterzulassungen sogar um 27 Prozent. Verglichen mit den Vor-Corona-Jahren ist in allen Kanälen aber noch Luft nach oben. Angesichts des anhalten hohen Bedarfs dürfte der Transportermarkt daher auch 2024 weiterwachsen.

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