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Rasen am Radweg: Jeder 2. Essenszusteller zu schnell

rasen am radweg: jeder 2. essenszusteller zu schnell

TU-Verkehrsplaner Harald Frey und Mobilitätsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) fordern ein Aus von E-Mopeds am Radweg.

Immer öfter sind auf Wiens Radwegen auch sogenannte E-Mopeds unterwegs. Sie sind oft viel zu schnell und gefährlich. Stadträtin Sima will ein Verbot.

Die E-Mopeds, auf denen oft Essenszusteller diverser Lieferdienste unterwegs sind, sind sperrig, schwer und meistens viel zu schnell. Außerdem sind sie ohne Kennzeichen unterwegs. Mobilitätsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) will dem nun ein Ende setzen.

“Ich muss mich als Radfahrer darauf verlassen können, am Radweg sicher unterwegs zu sein. (…). Was aber nicht sein kann und die Verkehrssicherheit massiv gefährdet, ist, dass nun immer schnellere und auch schwerere voll motorisierte Elektrofahrzeuge auf die neue Infrastruktur drängen. Hier muss dringend etwas passieren – E-Mopeds sollten nicht am Radweg fahren dürfen!”, fordert Sima.

Die E-Mopeds, aber auch E-Scooter und andere elektrobetriebene Fahrzeuge gelten in Österreich rechtlich als Fahrrad. Damit dürfen sie auf Radwegen und sogar in freigegebenen Fußgängerzonen fahren. Sima fordert hier eine bessere rechtliche Differenzierung und entsprechende Regelungen.

“Wir brauchen eine rechtliche Differenzierung nach deutschem Vorbild, was die Fahrzeuggattungen betrifft, mit einem Radwegbenutzungsverbot für Kraftfahrzeuge wie E-Mopeds. Es braucht außerdem deutliche Beschränkungen für E-Fahrzeuge, was Gewicht und Bauartgeschwindigkeit betrifft”, so Sima. Ein Unfall mit einem E-Moped, das leer bereits um die 70 Kilogramm wiegt, kann schnell tödlich enden, so die Stadträtin.

Auch Verkehrsplaner Harald Frey von der TU setzt sich für das Verbot ein. “Gerade E-Mopeds beeinträchtigen vor allem aufgrund ihres Gewichts bzw. ihrer Fahrdynamik das subjektive wie objektive Sicherheitsgefühl am Radweg massiv”, kritisiert Frey. Durch die schwereren Mopeds würden auch Unfälle gefährlicher werden, bestätigt er.

Außerdem werden die Fahrzeuge immer schneller. Eigentlich dürften die E-Mopeds nur mit 25 km/h unterwegs sein. Bei einer Messung des Kuratorium für Verkehrssicherheit im Februar hat sich gezeigt: Die Fahrzeuge sind oft viel schneller unterwegs als erlaubt. Bei einer Zufallsmessung am Radhighway in der Lassallestraße waren 50 Prozent der Mopeds mit mehr als 26 km/h und 15 Prozent der Fahrzeuge sogar mit über 34 km/h unterwegs.

Die Stadt hat nun einen Forderungskatalog erarbeitet und will diesen bei der nächsten Landesverkehrsreferenten-Konferenz im Juni einbringen. Denn im konkreten Fall braucht es Lösungen nicht nur in Wien, sondern auf Bundesebene.

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