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e.Go Mobile: Insolvenzeröffnung zum 1. Mai 2024 erwartet, Investorenprozess wird fortgeführt

e.go mobile: insolvenzeröffnung zum 1. mai 2024 erwartet, investorenprozess wird fortgeführt

Bild: e.Go

Die Verantwortlichen des Aachener Elektroautobauers Next.e.Go Mobile SE erwarten die anstehende Eröffnung des Insolvenzverfahrens durch das zuständige Amtsgericht zum 1. Mai 2024. Das teilte der vorläufige Insolvenzverwalter mit.

„Um Lösungen für das Fortbestehen der Next.e.GO Mobile SE zu finden, werden derzeit Gespräche mit internationalen Interessenten geführt. In Abstimmung mit allen wesentlichen Verfahrensbeteiligten wird der Investorenprozess auch nach der anstehenden Insolvenzeröffnung fortgeführt“; heißt es in einer Mitteilung.

Die Next.e.GO Mobile SE hatte Anfang März 2024 beim zuständigen Amtsgericht in Aachen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Das Gericht hatte daraufhin einen vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. In den vergangenen Wochen hatte dieser die wirtschaftliche Ausgangslage des Unternehmens geprüft, Gespräche mit den wesentlichen Beteiligten aufgenommen und die bereits laufenden Investorengespräche fortgesetzt.

Es ist die zweite Insolvenz in der Geschichte des 2015 gegründeten Unternehmens mit zuletzt 320 Mitarbeitern. Als Begründung gab e.Go im März an: „Die Entscheidung zur Eröffnung des Insolvenzverfahrens erfolgte vor dem Hintergrund der jüngsten Entwicklungen und Herausforderungen in der Elektrofahrzeugindustrie sowie der Volatilität der Kapitalmärkte, die durch die aktuelle Situation bei anderen Akteuren des Elektrofahrzeugsektors noch verschärft wurde.“

Angesichts des ungünstigen Marktumfelds hätten die von der Gesellschaft gesicherten eigenkapitalbasierten Finanzierungsinstrumente nicht in dem erwarteten Umfang und der erwarteten Geschwindigkeit eingesetzt werden können. Darüber hinaus hätten die vorherrschenden Marktbedingungen und die Unsicherheit in der Elektrofahrzeugbranche „trotz erheblicher Bemühungen des Unternehmens“ alternative Finanzierungen weiter erheblich beeinträchtigt.

Seit Oktober letzten Jahres ist e.Go an der US-Börse Nasdaq gelistet. Das im Umfeld der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen gegründete Start-up hatte große Pläne: Es wollte expandieren und plante dazu neue Fabriken in mehreren Ländern außerhalb Deutschlands. Damit solle die Produktion seiner E-Autos für den städtischen Bereich ausgeweitet werden. Das Angebot bestand ursprünglich aus dem Kleinwagen Life, aktuell wird dessen Crossover-Variante e.wave X angeboten. Laut früheren Angaben sind weitere, darunter größere E-Modelle geplant.

Schon im Jahr 2020 drohte e.Go die Pleite. Seitdem gehört es mehrheitlich dem niederländischen Investor ND Industrial Investments. Die neuen Werke sollten früheren Angaben nach ab 2024 jeweils bis zu 30.000 Fahrzeuge produzieren können. Vergangenen Sommer hatte sich das Unternehmen dafür noch Finanzierung von 75 Millionen Dollar (70,1 Mio. Euro) gesichert.

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