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Chery schlägt mit cW-Wunder Mercedes und Lucid

Elektroautos punkten mit Reichweite. Die Aerodynamik gewinnt darüber wieder an Bedeutung, wie eine neue Konzeptstudie von Chery zeigt.

Das Aussehen des futuristischen Konzeptmodells erinnert an einen Fisch. Nicht ganz zufällig. Denn die chinesischen Entwickler bedienten sich bei ihren Computerberechnungen nicht nur Künstlicher Intelligenz, sondern auch bei der Natur. Nach mehr als 2.000 Optimierungsrunden am Rechner kam für den elektrischen Erprobungsträger dann ein Luftwiderstandsbeiwert heraus, der mit 0,168 Bestmarken setzt. Noch nie hatte ein Fahrzeug von einem asiatischen Hersteller eine ähnlichen guten cW-Wert.

Damit liegt der Chery-Prototyp noch unter der bisherigen Bestmarke von 0,17, die Mercedes-Benz im vergangenen Jahr mit dem Konzeptauto Vision EQXX aufstellte. Auch der Lightyear 0 (0,175) und das Serienmodell des Lucid Air (0,197) müssen sich dem Herausforderer aus China geschlagen geben. Dabei sind die Entwickler aller vier Unternehmen ähnliche Wege gegangen, um die Aerodynamik des Autos zu minimieren. Die Chinesen ließen sich nach eigenen Worten bei der Detailarbeit von der Gestalt des Thunfischs inspirieren. Angelehnt an die Faltung dessen Rückenflosse entwarfen Chery-Entwickler unter anderem spezielle Luftleitelemente.

chery schlägt mit cw-wunder mercedes und lucid

Durch den Wind Mit einem cW-Wert von 0,168 haben die Chinesen einen neuen Rekordwert aufgestellt. An eine Serienfertigung des Konzeptautos ist allerdings nicht gedacht. Fotos/Grafiken: Chery

„Wir zeigen mit diesem Konzept das aktuell Machbare im Hinblick auf unsere batterieelektrische Modellpalette“, sagt Jochen Tüting, als Geschäftsführer Chef des Chery-Entwicklungscenters im hessischen Raunheim. An eine Serienumsetzung des Modells ist zwar nicht gedacht; jedoch sollen die mit der Studie gewonnenen Erkenntnisse in kommende Generationen von Chery-Automobilen einfließen – zum Beispiel mit den beiden neuen Chery-Marken Omoda und Jaecoo.

Aerodynamik gewinnt wieder an Bedeutung

„Als traditionell aufgestellter Autohersteller sind wir ein von Technologie getriebenes Unternehmen mit global über 5.500 Entwicklern“ erläutert Jochen Tüting. „Mit der Vorstellung dieses Aerodynamikkonzeptes gewähren wir einen Einblick in unser stetes Bemühen um innovative Technologien zum Vorteil unserer Kunden.“

Der chinesische Chey-Konzern ist seit 20 Jahren der erfolgreichste Pkw-Exporteur China. Allein im Jahre 2022 wurden von den mehr als 1,2 Millionen produzierten Fahrzeugen mehr als ein Drittel in alle Welt verschifft.

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Finnen wie ein Thunfisch Die Entwickler des Konzeptautos haben sich bei der Gestaltung der Karosserie von der Natur inspirieren lassen.

Der Luftwiderstand ist einer der wichtigsten Faktoren, wenn es um Fahrleistungen und den Energieverbrauch eines Autos geht. Durch den Trend zu Elektrofahrzeugen hat die lange Jahre vernachlässigte Aerodynamik wieder an Bedeutung gewonnen, denn ein geringerer Luftwiderstand sorgt für ein wichtiges Plus an Reichweitenkilometern.

15 neue Elektroautos

Der chinesische Autokonzern Chery hat sich für die kommende Jahre viel vorgenommen. Weltweit sind allein in den kommenden beiden Jahren fast 40 neue Fahrzeuge verschiedenster Marken geplant. Reine Verbrenner sind kein Thema mehr und so sind aktuell 15 reine Elektromodelle und 24 Hybridversionen in Vorbereitung. Und bei dem ein oder anderen Elektroauto von Marken wie Omoda oder Jaecoo dürften sich die Aerodynamikerkenntnisse des neue cW-Königs wiederfinden.

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SUV für unter 30.000 Euro Der Omoda 5 kommt im Frühsommer auf den deutschen Markt. Zunächst allerdings mit klassischem Verbrennungsmotor.

Das globale Produktionsnetzwerk aus 14 Standorten soll in den kommenden Jahren um neue Fertigungsstätten in aller Welt erweitert werden. Dabei betreibt Chery an seinem Stammsitz das größte Sicherheits- und Crashtest-Zentrum in Asien.

Chery startet zunächst klassisch

In Deutschland steht dabei insbesondere der Omoda 5 im Vordergrund, der in Regionen wie Süd- und Mittelamerika oder Russland bereits als 4,64 Meter lange Kompaktklasselimousine angeboten wird. Der Omoda C5 SUV / O5 ist ein Kompaktklasse-Crossover auf gleicher Basis, der als reines Elektromodell mit 150 kW / 204 PS sowie mit einem 1,5 / 1,6 Liter großen Turbobenziner angeboten wird. Hier leistet er 108 kW / 147 PS oder 145 kW / 197 PS.

Der 4,40 Meter lange Omoda 5 soll insbesondere gegen die chinesische Importkonkurrenz sowie gegen europäische Modelle von Peugeot, Renault oder Cupra antreten, wobei er nur auf ausgewählten Märkten als Allradler mit Benzinmotor angeboten wird. Alle anderen Varianten sind Fronttriebler mit E-Motor, CVT-Automatik oder siebenstufigem Doppelkupplungsgetriebe. Der Basispreis für das Modell, das im Sommer auf den Markt kommt, liegt bei knapp unter 30.000 Euro. Im Sommer soll mit dem Jaecoo 7 ein SUV im kantigen Offroad-Design folgen, der auf gleicher Plattform unterwegs ist und ebenfalls mit dem 1,6-Liter-Benziner und einer Plug-in-Hybridvariante verfügbar sein wird.

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