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Chef von BMW Motorrad verrät: Das ist das größte Problem von Elektro-Bikes

chef von bmw motorrad verrät: das ist das größte problem von elektro-bikes

Bis auf das Concept CE 02 hat BMW bisher noch nicht viel von sich hören lassen, wenn es um E-Motorräder geht.

Zwar stehen Motorradenthusiasten in Deutschland aktuell einige Elektro-Motorräder zur Auswahl – diese Auswahl ist jedoch noch übersichtlich: Deutlich weniger als ein Dutzend E-Modelle sind es laut Stern, die meisten von ihnen von recht jungen Marken. Gestandene Hersteller sucht man unter den E-Motorrädern aber meist vergebens, bislang haben nur KTM und ausgerechnet Harley-Davidson solche Modelle im Programm.

Bei BMW lässt man sich indes Zeit mit der Entwicklung von Elektro-Motorrädern: Vor rund eineinhalb Jahren kündigte BMW ein E-Motorrad für das Jahr 2025 an – der Start musste aber auf 2026 verschoben werden. Das Branchenportal Motorrad Online fragt in einem Interview bei BMW Motorrad-Chef Markus Schramm nach, woran das liegt.

“Elektromarkt beim Zweirad hinkt dem der Autos zehn Jahre hinterher”

Schramms Antwort fällt eindeutig aus: Ihm zufolge liegt das nicht an Technik, Reichweite oder zu knappen Gewinnmargen – sondern an der fehlenden Kauflaune der Verbraucher: “Grundsätzlich kann man sagen, dass der Elektromarkt beim Zweirad dem der Autos zehn Jahre hinterher ist”, so Schramm gegenüber Motorrad Online. “Wir hatten letztes Jahr 2,5 Prozent unseres Absatzes elektrisch, dieses Jahr werden es fünf Prozent sein. Das sind die Werte, die BMW Auto vor zehn Jahren hatte. Das heißt aber auch, dass es nichts bringt, wenn ich ein Motorrad zu einem Zeitpunkt anbiete, an dem die Kundschaft bisher nicht bereit ist, es anzunehmen.”

Solche Überlegungen seien es, die dazu führen, dass man bei BMW Motorrad mal Themen vorziehe oder ein Jahr nach hinten verlege, so Schramm. Umfragen kommen allerdings zu einem anderen Ergebnis: Der britische Versicherer Bikesure startete schon 2018 eine Umfrage, laut der 46,7 Prozent der befragten Motorradfahrer gerne ein Elektro-Motorrad oder einen Elektro-Roller besitzen würden. 3,6 Prozent besaßen zum Zeitpunkt der Befragung bereits eines. Laut einer Befragung des Energiekonzerns E.ON aus dem Jahr 2021 sei das Interesse an E-Motorrädern besonders bei jüngeren Motorradfahrern ausgeprägt. 56 Prozent der 18- bis 24-Jährigen konnten sich demnach vorstellen, in den nächsten Jahren auf ein E-Motorrad umzusteigen. Dabei ist aber anzumerken, dass Offenheit und generelles Interesse nicht automatisch auch eine Kaufentscheidung bedeuten.

BMW Motorrad-Chef: “E-Fuels fördern. So schnell wie möglich.”

BMW Motorrad-Chef Schramm hat dennoch andere Prioritäten, was das Motorradfahren hierzulande betrifft: Auf die Frage hin, was er sich von der EU wünschen würde, wenn er einen Wunsch frei hätte, erklärt Schramm: “Der wäre ganz klar, das Thema E-Fuels jetzt mal richtig zu pushen. Das wäre aus verschiedenen Gründen wichtig. Wir haben aktuell 40 Millionen motorisierte Zweiräder in Europa, die haben eine durchschnittliche Laufzeit von 20 Jahren. Weil wir jetzt aber darauf warten, dass die mal alle elektrisch werden, verblasen wir 250 Millionen Tonnen CO₂. Das ließe sich durch den Einsatz von E-Fuels verhindern.”

Das wäre schon ein “riesiger Schritt”, erklärt Schramm, auch wenn motorisierte Zweiräder in Europa nur einen “Anteil von 0,3 Prozent am CO₂-Ausstoß haben. “Das wäre mein Wunsch, eigentlich mein einziger: E-Fuels fördern. So schnell wie möglich.”

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