Viele Motorradfans dürften den Namen "Voge" noch nie gehört haben. Doch mit der DS900X bekommen die etablierten Hersteller ernstzunehmende Konkurrenz.
- Überzeugendes Design
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- Voge DS900X (6 Bilder)
- Langer Radstand
- Mehr Drehmoment
- Üppige Serienausstattung
- Eine erste Einschätzung
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Mit der Voge DS900X kommt eine optische ansprechende und vor allem günstige Reiseenduro aus China nach Deutschland.
(Bild: Voge)
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Überzeugendes Design
Das Design weist die typischen Merkmale aktueller Reiseenduros auf mit steil stehendem Windschild, kurzem Entenschnabel, hochbauendem Tank, Sitzmulde und hochverlegtem Endschalldämpfer. Der schmale LED-Scheinwerfer erinnert an die Triumph Tiger 900. Geschmackvoll sind die beiden erhältlichen Lackierungen in Silber-Blau oder Mattschwarz, beide Versionen glänzen zudem mit golden eloxierten Felgen.
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Offensichtlich legen die Chinesen Wert auf Geländetauglichkeit und verbauen ein 21 Zoll großes Vorderrad und gehen nicht den Kompromiss eines 19-Zoll-Rads ein für mehr Handlichkeit auf Asphalt. Hinten belassen sie es allerdings bei einem 17-Zoll-Rad. Erfreulich ist, dass sie keine Billig-Reifen aufziehen, sondern die bewährten Scorpion-Trail-2 von Pirelli. Die sind zwar im Gelände nicht die allererste Wahl, zeigen jedoch guten Grip auf der Straße. Die Sitzhöhe der DS900X beläuft sich auf 850 mm, nicht zuletzt dank der ausgeprägten Sitzkuhle. Für Reiseenduro-Verhältnisse ist das gemäßigt, wenn auch nicht wirklich niedrig.
Voge DS900X (6 Bilder)
Die DS900X zeigt das Design einer modernen Reiseenduro mit steilem Windschild, Entenschnabel und einer Teilverkleidung. (Bild: Voge )
Langer Radstand
Beim Fahrwerk greift Voge zu hochwertiger Ware. Die Upside-down-Gabel mit 43 mm Durchmesser stammt von KYB. Sie ist, genauso wie das Federbein, allerdings nur in der Vorspannung einstellbar. Die beiden schwimmend gelagerten Vierkolben-Bremssätteln am Vorderrad kommen von Brembo. Den Radstand gibt Voge mit 1580 mm an, was vergleichsweise lang ist und auf einen stabilen Geradeauslauf hinweist. Über den breiten und hochpositionierten Fat-Bar-Lenker lässt sich komfortabel die Schräglage einleiten. Handprotektoren aus Kunststoff sollen die Handhebel beim Sturz vor Bruch schützen.
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Mehr Drehmoment
Im Gelände verhindern die serienmäßigen Sturzbügel unter Umständen Schlimmeres. (Bild: Voge )
Voge geizt auch nicht bei den elektronischen Assistenzsystemen mit hochwertigen Komponenten von Bosch. Neben den vier Fahrmodi Sport, Rain, Road und Enduro und dem obligatorischen ABS, gibt es eine einstellbare Schlupfregelung, bi-direktionalem Quickshifter, Tempomat und Toter-Winkel-Warner. In China hat die DS900X auch eine Frontkamera mit HD-Auflösung, allerdings ist noch unklar, ob sie in der EU zulässig sein wird. Die Assistenzsysteme lassen sich über vier Knöpfe am linken Lenkerende auf einem großen TFT-Display ansteuern. Dort kann auch via Smartphone-Konnektivität Apple CarPlay bzw. Android Auto dargestellt werden.
Üppige Serienausstattung
Das Leergewicht gibt Voge in Basis-Version und bei zu 90 Prozent gefülltem 17-Liter-Tank mit 238 kg an. Die DS900X kommt schon in der Basis mit einer üppigen Serienausstattung auf den Markt. Neben den bereits aufgeführten Features verfügt sie außerdem noch über Keyless-Ride, Hauptständer, Sturzbügel, Gepäckträger, Lenkungsdämpfer, Anti-Hopping-Kupplung, Heizgriffe, Sitzheizung, LED-Licht rundum, Nebelscheinwerfer mit Abbiegelicht-Funktion und USB-Ladesteckdose. Der Preis liegt bei nur 9499 Euro. Wer noch ein komplettes Aluminiumkoffer-System samt Topcase haben möchte, ist mit 10.798 Euro dabei.
Eine erste Einschätzung
Es mag sein, dass die Voge DS900X nicht mit High-End-Komponenten wie die europäische Konkurrenz gesegnet ist, aber wer eine günstige Reiseenduro in Vollausstattung mit einem bewährten Motor haben möchte, sollte die Voge DS900X in Betracht ziehen.