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Was wird aus dem WSBK-Projekt, wenn BMW in die MotoGP einsteigt?

Die Verantwortlichen der MotoGP präsentierten diese Woche das neue Reglement für die MotoGP-Saison 2027 (die genauen Details). Wie erwartet wechselt die Königsklasse zu 850er-Motoren. Die Devices werden verboten und die Aerodynamik beschränkt. Für neue Hersteller ist die neue Regelperiode ein guter Zeitpunkt für einen Einstieg. BMW bestätigte mehrfach, dass die MotoGP ein Thema ist. Bisher war aber unklar, was im Falle eines MotoGP-Einstiegs aus dem WSBK-Projekt wird.

Ende März stattete BMW-Motorrad-CEO Markus Flasch der Superbike-WM in Barcelona einen Besuch ab und sprach über den möglichen MotoGP-Einstieg. Flasch ließ auf Nachfrage von Motorsport-Total.com aber offen, wie es in der Superbike-WM weitergeht, sollte man ein Projekt im Grand-Prix-Sport starten (zur Story).

Wir haben beim WSBK-Event in Assen erneut nachgehakt und bei BMW-Motorradsport-Direktor Marc Bongers erfragt, welche Auswirkungen ein MotoGP-Einstieg auf das WSBK-Projekt hat. Für BMW gibt es zwei Wege: Entweder man macht es wie Ducati und schafft Synergien in den beiden Meisterschaften oder man schlägt den Weg ein, den Aprilia vor zehn Jahren auswählte, und konzentriert sich auf die MotoGP.

Marc Bongers (BMW): “Man erreicht unterschiedliche Zielgruppen”

“Es gibt noch keinen konkreten Plan”, erklärt Marc Bongers im Exklusiv-Interview mit Motorsport-Total.com. Laut Bongers ist nicht geplant, dass man das WSBK-Projekt abschafft, wenn man an der MotoGP teilnimmt. “Man erreicht mit den beiden Meisterschaften unterschiedliche Zielgruppen”, hält der BMW-Manager fest.

Laut Bongers steht in der Superbike-WM das Produkt im Vordergrund und in der MotoGP die Marke. Klar ist, dass die MotoGP eine größere Bühne bietet, die über die Zielgruppe der absoluten Motorrad-Enthusiasten hinaus geht.

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Marc Bongers

Marc Bongers unterstreicht, wie wichtig das WSBK-Projekt für BMW ist

Foto: BMW Motorrad

Bongers bestätigt allerdings im gleichen Atemzug, dass das WSBK-Projekt für BMW auch im Falle eines MotoGP-Einstiegs von Bedeutung ist: “Die Kunden, die sich für eine M1000RR entscheiden, haben ein viel größere Affinität zur Superbike-WM.”

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BMW M1000RR

Große Nachfrage: Die BMW M1000RR erfreut sich großer Beliebtheit

“Das strahlt nach unten ab in die nationalen Meisterschaften, wie die IDM, und dann weiter zu den Hobbysportlern. Wir erreichen also Leute, die als Botschafter und Kunden der Marke dienen”, hält Bongers fest und fügt hinzu: “In der MotoGP ist das nicht der Fall.”

Neue Struktur ein Indiz für eine solide WSBK-Zukunft

Das Thema MotoGP wird Bongers in Zukunft kaum beschäftigen. BMW gab Mitte März bekannt, dass die Struktur der Motorrad-Rennabteilung gestärkt wird (mehr Hintergründe).

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Sven Blusch

Sven Blusch übernimmt ab Juni die Rolle des Leiters für den Bereich Motorradsport

Ab Juni kann sich Bongers voll und ganz auf die Superbike-WM und die Langstrecken-WM konzentrieren, denn Sven Blusch übernimmt die Rolle des Leiters für den Bereich Motorrad-Rennsport.

“Es fallen ein paar übergeordnete Themen weg”, erklärt Bongers mit Blick auf seine zukünftigen Aufgaben in der BMW-Motorradsport-Abteilung. Die neue Rolle von Bongers ist ein weiteres Indiz, dass BMW auch nach einem MotoGP-Einstieg am WSBK-Projekt festhält.

Mit Bildmaterial von Circuitpics.de.

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