BMW

Motorrad

BMW F 900 GS: Die Leichtigkeit des Seins

Die BMW im schlanken Rallye-Look wirkt nicht nur so, sie wiegt auch 14 kg weniger als zuvor. Der in F 900 R und XR bewährte Motor bringt ordentliche 105 PS.

bmw f 900 gs: die leichtigkeit des seins

BMW bringt eine attraktive Enduro auf den Markt – und, nein, wir reden noch nicht von der neuen Boxer-Enduro R 1300 GS, die Ende September kommt. Die F 900 GS war zwar lange erwartet, da das Naked Bike F 900 R schon vor zwei Jahren debütierte, aber dass die Reihenzweizylinder-GS so eindeutig auf Rally-Look und mehr Geländetauglichkeit getrimmt würde, hatte wohl niemand auf dem Radar. Die eher straßenaffinen Reiseenduristen können zum Schwestermodell F 900 GS Adventure greifen, die aber bei der pausbäckigen Optik der Vorgängerin F[ ]850[ ]GS[ ]Adventure bleibt.

Anzeige

Im Rally-Look

Vermutlich hat BMW seine GS der gehobenen Mittelklasse jetzt schon veröffentlicht, damit sie nach der Präsentation des neuen Flaggschiffs R 1300 GS nicht medial völlig untergeht. Das hätte sie auch nicht verdient, denn die F 900 GS ist ausgesprochen hübsch geworden und folgt dem Trend, den die Honda[ ]Africa[ ]Twin und Yamaha[ ]Ténéré[ ]700 schon lange vorgegeben haben: Sie wirkt, als wäre sie gerade auf dem Weg nach Dakar, mit einem Art Rallye-Turm als Vorbau, fast senkrechtem Windschild, langen Federwegen, Motorschutz und Handprotektoren am breiten Lenker. Natürlich rollt sie auf Drahtspeichrädern und zwar vorne in den geländetauglichen Dimension 90/90-21 und hinten in 150/70-17. Der Tank ist an den Flanken schön schmal für guten Knieschluss. Ein einzelner LED-Scheinwerfer ziert die Front – die Zeiten von asymmetrischen Doppelscheinwerfern sind bei BMW endlich passé.

BMW F 900 GS (8 Bilder)

bmw f 900 gs: die leichtigkeit des seins

BMW bringt mit der F 900 GS endlich eine relativ leichte Enduro in der oberen Mittelklasse. Sie wiegt 219 kg in Serienausstattung und damit 14 kg weniger als zuvor.

Bewährter Motor

Der Reihenzweizylinder ist bereits bekannt, er hat 895 cm3 und leistet 105 PS bei 8500/min und 93 Nm bei 6750/min. Der bei Loncin in China gefertigte Motor gilt als angenehm mit einer gleichmäßigen Leistungsentfaltung und geringem Verbrauch. Doch was die Geländefans aufhorchen lässt, ist die Ankündigung von BMW, dass die F 900 GS satte 14 kg weniger wiegt als die Vorgängerin, in den technischen Daten sind 219 kg Leergewicht angegeben. In der Tat war die F 850 GS ziemlich pummelig geraten, was sich auch während der Fahrt bemerkbar machte. Das hat die schlanke F 900 GS abgelegt, sie wirkt schon optisch leicht. Dabei hat sie den Stahlbrückenrahmen in Schalenbauweise mit dem angeschraubten Rahmenheck von der 850er geerbt. Der Motor ist als tragendes Element integriert. Gewicht gespart wurde an anderen Teilen: Schwinge um 200 Gramm leichter, Seitenständer 400 Gramm, Heck 2,4 kg, Scheinwerfer 600 Gramm. Der serienmäßige Akrapovic-Auspuff wiegt 1,7 kg weniger und der neue Tank ist um 62 Prozent leichter, da er jetzt aus Kunststoff statt Stahl besteht und sein Volumen von 15 auf 14,5 Liter schrumpfte.

Endlich geländetauglich

BMW hat die F 900 GS für bessere Offroadeigenschaften entwickelt. Die Federwege betragen ordentliche 230 mm vorne und 215 mm hinten. Die Upside-down-Gabel misst 43 mm im Durchmesser und ist komplett einstellbar. Das Federbein wird direkt an der leicht gebogenen Aluminiumschwinge angelenkt und ist in Vorspannung und Zugstufe variabel. Ein im Vergleich zum Vorgängermodell 15 mm höherer Lenker und 20 mm tiefer liegende Endurofußrasten ermöglichen das entspannte Stehendfahren im Gelände, ohne sich verrenken zu müssen. Die Sitzbank ist durchgehend und hat normalerweise 870 mm Sitzhöhe auf. Der Kunde kann beim Kauf jedoch ohne Aufpreis eine höhere Sitzbank ordern, die 890 mm Sitzhöhe hat oder eine niedrigere, die den Fahrer auf 835 mm Höhe bettet. Über das Fahrverhalten lässt sich ohne Test noch keine Aussage treffen, aber die Fahrwerksgeometrie-Daten der Enduro klingen nach gutem Durchschnitt mit einem Radstand von 1590 mm, Nachlauf von 120 mm und Lenkkopfwinkel von 62 Grad.

Anzeige

Brembo-Bremsen

Die Zweikolben-Bremsen vorne stammen aus dem Hause Brembo und verbeißen sich in zwei 305 mm große, schwimmend gelagerte Bremsscheiben, hinten verrichtet eine Einkolben-Bremszange an einer 265 mm großen Scheibe ihre Arbeit. Auffallend ist das schlanke Heck, das so gar nichts mehr mit dem der Vorgängerin zu tun hat. Kaum zu glauben, aber BMW bietet für das filigrane Heck ein optionales Aluminiumkoffer-System an. Ebenfalls gegen Aufpreis ist eine Einzelsitzbank erhältlich, die hinten eine Kunststoffablage z. B. für eine Gepäckrolle bietet.

TOP STORIES

Top List in the World