- “Elektromarkt beim Zweirad hinkt dem der Autos zehn Jahre hinterher”
- BMW Motorrad-Chef: “E-Fuels fördern. So schnell wie möglich.”
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Markus Schramm, Chef von BMWs Motorradsparte, erklärt wieso die großen Motorradbauer sind aktuell noch eher zurückhaltend, was die Elektrifizierung ihrer Zweiräder betrifft.
Bei BMW lässt man sich indes Zeit mit der Entwicklung von Elektro-Motorrädern: Vor rund eineinhalb Jahren kündigte BMW ein E-Motorrad für das Jahr 2025 an – der Start musste aber auf 2026 verschoben werden. Das Branchenportal Motorrad Online fragt in einem Interview bei BMW Motorrad-Chef Markus Schramm nach, woran das liegt.
“Elektromarkt beim Zweirad hinkt dem der Autos zehn Jahre hinterher”
Schramms Antwort fällt eindeutig aus: Ihm zufolge liegt das nicht an Technik, Reichweite oder zu knappen Gewinnmargen – sondern an der fehlenden Kauflaune der Verbraucher: “Grundsätzlich kann man sagen, dass der Elektromarkt beim Zweirad dem der Autos zehn Jahre hinterher ist”, so Schramm gegenüber Motorrad Online. “Wir hatten letztes Jahr 2,5 Prozent unseres Absatzes elektrisch, dieses Jahr werden es fünf Prozent sein. Das sind die Werte, die BMW Auto vor zehn Jahren hatte. Das heißt aber auch, dass es nichts bringt, wenn ich ein Motorrad zu einem Zeitpunkt anbiete, an dem die Kundschaft bisher nicht bereit ist, es anzunehmen.”
BMW Motorrad-Chef: “E-Fuels fördern. So schnell wie möglich.”
BMW Motorrad-Chef Schramm hat dennoch andere Prioritäten, was das Motorradfahren hierzulande betrifft: Auf die Frage hin, was er sich von der EU wünschen würde, wenn er einen Wunsch frei hätte, erklärt Schramm: “Der wäre ganz klar, das Thema E-Fuels jetzt mal richtig zu pushen. Das wäre aus verschiedenen Gründen wichtig. Wir haben aktuell 40 Millionen motorisierte Zweiräder in Europa, die haben eine durchschnittliche Laufzeit von 20 Jahren. Weil wir jetzt aber darauf warten, dass die mal alle elektrisch werden, verblasen wir 250 Millionen Tonnen CO₂. Das ließe sich durch den Einsatz von E-Fuels verhindern.”
Das wäre schon ein “riesiger Schritt”, erklärt Schramm, auch wenn motorisierte Zweiräder in Europa nur einen “Anteil von 0,3 Prozent am CO₂-Ausstoß haben. “Das wäre mein Wunsch, eigentlich mein einziger: E-Fuels fördern. So schnell wie möglich.”
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