Drei Modelle geplant, das erste startet 2025
Audi wird mit seinem Partner SAIC eine neue Elektroauto-Plattform für China entwickeln. Dieser Plan erweitert offenbar die im vergangenen Juli gegründete Partnerschaft. Damals hieß es, Audi wolle in China eine Plattform von SAIC-Tochter IM Motors nutzen.
Geplant sind drei Elektromodelle auf Basis dieser Plattform im B- und C-Segment. Dabei verwendet Audi aber wohl die VW-eigene Nomenklatur, nach der “B” die Mittelklasse und “C” die Obere Mittelklasse bezeichnet (nicht Klein- bzw. Kompaktwagen wie üblich). Das erste dieser Modelle soll schon 2025 auf den Markt kommen.
Audi-Chef Gernot Döllner sagte: “Wir haben ein klares und gemeinsames Ziel: das Beste unserer beiden Unternehmen zum vollen Vorteil unserer chinesischen Kunden mit dem Premium-Erlebnis von Audi und der Innovationsgeschwindigkeit von SAIC in China zu kombinieren.” So könne man der chinesischen Kundschaft “intuitive und intelligente digitale Premium-Erlebnisse sowie automatisierte Fahrfunktionen bieten.”
Audi Q6 e-tron 4,77 m lang
Audi Q6L e-tron: 4,88 m lang
Die ausgeweitete Kooperation mit SAIC ist wohl auch eine Reaktion auf den scharfen Wettbewerb auf dem chinesischen Markt. China ist der weltgrößte Elektroauto-Markt. Aber nicht nur Audi kooperiert mit einem chinesischen Hersteller. Auch die Marke Volkswagen gab im letzten Sommer eine Kooperation mit Xpeng bekannt. Geplant sind zwei Mittelklasse-SUVs auf Basis einer Plattform von Xpeng, die 2026 starten sollen.
Ein anderes Kooperationsmodell verfolgt Stellantis: Der europäisch-amerikanische Konzern gab kürzlich, dass er im September zwei Fahrzeuge von Leapmotor auf den europäischen Markt bringen will. BMW hat zusammen mit Great Wall die so genannte Spotlight-Plattform entwickelt, auf der der neue Cooper und der Aceman basieren.
Unter dem Strich
Während die USA offenbar versuchen, chinesische Autohersteller möglichst auszusperren, gibt es in Europa etliche Konzerne, die auf Kooperationen setzen. Und während man bei früheren Joint Ventures etwa von VW mit FAW oder SAIC vor allem die Produktionskapazitäten der chinesischen Hersteller nutzte, sind es inzwischen die Plattformen.
Quelle: Reuters, Audi Global