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News zu ZF, Shimano, Audi, Tesla und mehr im Newsletter manage:mobility

Warum die Fahrradindustrie in die nächste Lieferkrise fährt, wieso ZF Friedrichshafen ein 5-Milliarden-Euro-Geschäft abgeben will und wie sich vier Außendienstler im Dienstwagenstreit gegen Audi durchsetzten – das und mehr erfahren Sie in der neuen Ausgabe von „manage:mobility“.

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News zu ZF, Shimano, Audi, Tesla und mehr im Newsletter manage:mobility

Liebe Leserin, lieber Leser,

die dramatischen Hochwasser im Süden Deutschlands bestimmten in dieser Woche die Schlagzeilen. Auch die Mobilitätsbranche war betroffen: Audi strich Anfang der Woche Schichten. Zahlreiche Bahnreisende mussten sich etwa rund um München auf Zugausfälle und stundenlange Verspätungen einstellen. Wir alle sollten uns darauf vorbereiten, dass sich solche Ereignisse häufen werden – und darüber nachdenken, auch unser Mobilitätsverhalten so anzupassen, dass wir die Schäden begrenzen.

Das manager magazin fasst den Tag für Sie zusammen: Die wichtigsten Wirtschaftsnachrichten im Überblick als Newsletter. Jetzt kostenfrei abonnieren.

Unsere Themen der Woche:

  • Warum die Fahrradindustrie in die nächste Lieferkrise fährt.

  • Wieso ZF Friedrichshafen ein 5-Milliarden-Euro-Geschäft abgeben will.

  • Wie sich vier Außendienstler im Dienstwagenstreit gegen Audi durchsetzten.

Topthema: Warum die Fahrradindustrie in die nächste Lieferkrise fährt

Die Fahrradbranche bewegt sich in Wellen. In der Pandemie boomten vor allem elektrische Zweiräder. Hersteller fuhren die Kapazitäten hoch, Händler bestellten wie wild. Zu wild, wie sich bald herausstellte. Die Nachfrage stagnierte, die Lager liefen voll. In einem Segment dreht sich die Situation nun schon wieder: Marktführer Shimano kann für Rennräder, Gravel- und Fitness-Bikes nicht mehr ausreichend Komponenten liefern. Es droht ein Engpass. Das hat mein Kollege Lutz Reiche erfahren und erklärt, wie es dazu kommen konnte.

Köpfe: Rudolf Stark ++ Geoffrey Bouquot ++ Kerstin Waltenberg

  • Rudolf Stark (58) hat einen der seltenen Jobs in der Autoindustrie, der von den ganz großen Veränderungen in der Branche abgekoppelt ist. Der Bayer leitet die „Division R“ bei ZF Friedrichshafen – Airbags, Gurte, Lenkräder. Die braucht jedes Auto, egal ob Verbrenner oder elektrisch. Trotzdem will ZF die Sparte, die heute schon für fast 5 Milliarden Euro Umsatz gut ist, loswerden. Was dahintersteckt und warum es Stark offenbar nicht schnell genug gehen kann, erfahren Sie hier.

  • Audi-Chef Gernot Döllner (55) hatte vor einigen Monaten seinen Vorstand verkleinert, indem er selbst die Technische Entwicklung übernahm und Oliver Hoffmann (47) im Formel-1-Projekt parkte. Jetzt wächst der Audi-Vorstand wieder: Geoffrey Bouquot (38), bisher Technikchef des Zulieferers Valeo, übernimmt das neu geschaffene Ressort für Innovation und Software. In beiden Bereichen brennt es in Ingolstadt schon länger. Bouquot darf sich nun als Feuerwehrmann versuchen.

  • Audis Mutterkonzern Volkswagen hat erstmals einen Jahresbericht zur Einhaltung der Menschenrechte in seinen Lieferketten vorgelegt. Die Menschenrechtsbeauftragte Kerstin Waltenberg berichtet über zwei Verstöße, die der Konzern schnell beseitigt habe. Volkswagens umstrittenster Standort, das Werk in der chinesischen Provinz Xinjiang, spielt in dem Bericht keine Rolle. Die Begründung: der Autobauer betreibt das Werk in einem Joint Venture mit Saic. Aha.

Unternehmen: Audi ++ Tesla ++ Toyota ++ Renault

  • Mit der Ankündigung, seinen Außendienstlern im Vertrieb Deutschland ihre Dienstwagen zu entziehen, sorgte Audi für Aufsehen. Etwa 40 Betroffene klagten. Mit den meisten einigte sich Audi. Vier Außendienstler aber ließen ihre Klagen nicht fallen. Nun ist Audi eingeknickt – und bringt sich damit selbst in eine verzwickte Lage.

  • Tesla kämpft mit Absatzproblemen. In Grünheide lässt der Autobauer die Produktion im Juni an fünf Tagen ruhen. Offiziell für „Upgrades der Fertigungsanlagen“.

  • Vergangenes Jahr hatte ein Skandal um gefälschte Aufpralltests bei Daihatsu Japans Autoindustrie aufgeschreckt. Jetzt zeigt sich: Alles noch viel schlimmer. Auch Daihatsu-Mutter Toyota, Honda, Suzuki und Mazda haben betrogen.

  • Gern hätte Renault-Chef Luca de Meo (56) ein Elektroauto für etwa 20.000 Euro gemeinsam mit Volkswagen entwickelt. Die Idee scheiterte am Wolfsburger Betriebsrat um Daniela Cavallo (49). Während es VW nun auf eigene Faust versucht, hat de Meo einen anderen Partner gefunden: 2026 soll der „E-Twingo“ kommen – in Zusammenarbeit mit einem nicht näher benannten chinesischen Autobauer.

Mehr Mobilität: Batteriedesaster, Urlaubspleiten und Kreuzfahrtschiff-Ärger

  • Im September 2021 spendierten die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (63; SPD) und der damalige Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (65; CDU) ACC, einem Gemeinschaftsunternehmen von Mercedes, Stellantis und Total Energies, 463 Millionen Euro Förderung für eine Batteriefabrik in Kaiserslautern. Knapp drei Jahre später ist der Saft erst einmal raus. ACC hat die Bauarbeiten am ehemaligen Opel-Standort gestoppt, auch eine weitere geplante Batteriefabrik in Italien wird vorerst nicht gebaut. Einen Neustart wird es wohl nur geben, wenn ACC eine Formel für kostengünstigere Batterien findet.

  • Deutschlands drittgrößter Reiseanbieter FTI ist pleite. Was bedeutet das für Urlauber, die bei FTI eine Reise gebucht haben? Hier werden die wichtigsten Fragen beantwortet.

  • Die AfD Senftenberg hielt es offenbar für eine glorreiche Idee, einen Kreuzfahrtschiff-Kalender mit dem Titel „Die schönsten Abschiebedampfer“ zu veröffentlichen. Mehrere internationale Kreuzfahrtunternehmen gehen dagegen nun mit Unterlassungserklärungen vor, da ihre Logos auf den Fotos zu erkennen sind. Die Branche wolle „ein deutliches Zeichen“ gegen die AfD setzen, „mit diesem rassistischen und ekelhaften Vorgehen“ dürfe die Partei nicht durchkommen, sagt Georg Ehrmann, Deutschlandchef des Internationalen Verbands der Kreuzfahrtbranche (CLIA).

Zahl der Woche: 119

Einst stellten in Genf mehr als 100 Firmen ihre Modelle aus. Jetzt ist der weltberühmte Autosalon am Lac Leman Geschichte. Nach drei Jahren Pause hatten es die Veranstalter in diesem Jahr noch einmal versucht. Die Resonanz war allerdings so bescheiden, dass nach 119 Jahren Schluss ist.

Deep Drive: Deutsche Saubermänner

Freitag in einer Woche beginnt die Fußball-EM der Männer. Teilweise taugt das Turnier als Öko-Event. Zumindest lobt Transport & Environment die Uefa und Gastgeber Deutschland, die beispielsweise mit ihrem Einsatz für vergünstigte Bahntickets für Fans die Europameisterschaft zur „grünsten aller Zeiten“ machen wollen. Schlechter kommen dagegen die meisten Nationalmannschaften weg. Nur Deutschland und die Schweiz hätten sich verpflichtet, beim Turnier auf Flugreisen zu verzichten. Die Teams könnten ihre CO2-Emissionen laut einer T&E-Berechnung um 60 Prozent senken, wenn sie zu den Spielen mit Bus oder Bahn anreisen würden.

Geisterfahrer der Woche

In China sind neben Elektroautos (und Rennrädern) aktuell auch Plug-in-Hybride en vogue. Ein bizarres PHEV-Battle liefern sich nun BYD und Geely. Beide stellten jüngst neue Plug-in-Hybride vor, die mit einer Tank- und Ladefüllung mehr als 2000 Kilometer weit kommen sollen. Erbost reagierte Geely dann darauf, dass BYD öffentlich für sich beanspruchte, mit einem Wirkungsgrad von 46,06 Prozent den „thermisch effizientesten Motor der Welt“ entwickelt zu haben. Ein Geely-Motor bringe es auf 46,1 Prozent. Die Kontrahenten warfen sich daraufhin gegenseitig Zertifikate um die Ohren, um ihre Vorherrschaft zu untermauern. Andere Autobauer würden sicher gerne mitstreiten – wenn sie nur die Antriebe hätten.

Kommen Sie gut durch die Woche.

Ihr Christoph Seyerlein

­Haben Sie Wünsche, Anregungen, Informationen, um die wir uns journalistisch kümmern sollten? Sie erreichen meine Kolleginnen und Kollegen im Team Mobility und mich unter [email protected].

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