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Erinnerungen an 'Zurück in die Zukunft': Wieso der Dupre-Audi in Flammen stand

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Erinnerungen an ‘Zurück in die Zukunft’: Wieso der Dupre-Audi in Flammen stand

Der Dupre-Audi #510 (Dupre/Nett/Nett/Beuth) lieferte beim 24h-Rennen auf dem Nürburgring am Samstagabend heiße Bilder, als er mit einem spektakulären Feuer für Aufsehen sorgte: Kurz nachdem Christoph Dupre mit der Audi S3 Limousine am Streckenrand ausgerollt war, kam es zur explosionsartigen Entzündung am Heck des Fahrzeugs.

“Das Fahrzeug wurde auf einmal langsam und dann sah ich eine kleine Explosion im Rückspiegel”, berichtet Dupre die Situationen aus seiner Sicht. Bis dahin hatte die Audi-Mannschaft ein reibungsloses Rennen und führte die hart umkämpfte VT2-Klasse für heck- und allradgetriebene Fahrzeug souverän an.

“Ich dachte, was ist denn jetzt los?”, schildert Dupre, dessen Vorhaben, die Löschanlage des Audis auszulösen, keinen Erfolg brachte. Die Düsen der Löschanlage sind gemäß Reglement in das Cockpit und den Motorraum gerichtet, weshalb das Feuer am Heck des Fahrzeugs weiter loderte.

“Und hat es etwas länger gedauert, bis jemand zum Löschen kann”, ärgert sich der Teamchef und Fahrer, dem die Wartezeit wie eine Ewigkeit vorkam. “Mindestens Stunden, da wirst du verrückt!” Unglücklicherweise rollte der Audi zwischen zwei Streckenposten aus, und der Sportwart von der anderen Seite konnte nicht helfen. “Er darf nicht über die Strecke. Er hat natürlich recht, Sicherheit geht vor”, weiß Dupre.

Defekter Katalysator als Brandursache

Ein weiteres Problem: Fast alle Rennfahrzeuge im Starterfeld sind heutzutage foliert, was die Ausbreitung des Feuers beschleunigte. “Ich habe dann mit den Handschuhen noch die Folie weggelegt, damit das Feuer nicht Richtung Tank wandert”, erklärt Dupre seinen Versuch, den Brand einzudämmen.

Doch wie kam es überhaupt zum Feuer? “Der Katalysator hat sich aufgelöst und die Abgasanlage auf der einen Seite verstopft, dadurch ging die Temperatur so hoch, dass die Kraftstoffentlüftungsleitung geschmolzen ist”, erklärt der erfahrene Motorsportler die Ursache. “Dann kamen die Kraftstoffgase raus und die haben sich entzündet.”

Der Audi im bekannten LAVO-Carwash-Design zog eine brennende Feuerspur hinter sich her und weckte damit Erinnerungen an den Film-Klassiker ‘Zurück in die Zukunft’. “Das war der auslaufende Sprit aus dem Zusatzbehälter, der dafür zuständig ist, dass diese Gase aufgefangen werden. Die dürfen wir laut Reglement nicht entfernen. Und das ist das, was dann ausgelaufen ist”, erklärt Dupre.

Reparatur in der Pause bleibt unbelohnt

Trotz des heftigen Feuers hielt sich der Schaden in Grenzen, weshalb das Team über Nacht eine Reparatur vornahm, in der Hoffnung, nach einem möglichen Neustart noch einige Positionen gutzumachen, auch wenn der erhoffte Rennsieg längst außer Reichweite war.

“Wir haben ein komplettes Fahrzeug in Einzelteilen dabei”, spielt Dupre auf die Modulbauweise der aktuellen Fahrzeuge an. “Und da kann man eigentlich schon das ein oder andere noch mal aufbauen.” Dennoch war die Reparatur sehr aufwendig. Das Team tauschte nicht nur den Tank, sondern auch die komplette Hinterachse.

Dabei ärgerte sich Dupre über einen weiteren Punkt, der dem Team viel Zeit raubte. Denn die Rennleitung erlaubte nicht, dass der Audi aus eigener Kraft zurück an die Box kommt. “Es war ein bisschen unverständlich von meiner Seite, denn das Auto lief noch”, berichtet der Saarländer. “Ich würde ja selbst fahren können und musste nur das Feuer gelöscht bekommen. Aber dann kam dann die Anweisung von der Rennleitung.”

Deshalb wurde das Auto aufgeladen und mit dem Transporter zurück zum Team gebracht. “Das dauerte natürlich dann ewig lange. Da bin ich ja mal gestorben im Fahrzeug”, grinst Dupre. Am Ende wurde die Reparatur aber nicht mehr belohnt: Nach fünf Runden hinter dem Safety-Car wurde das 24h-Rennen wegen des anhaltenden Nebels beendet, weshalb das Team auf dem siebten Platz in der Klasse landete.

Schon am Donnerstag ein Audi im Flammen

Bereits im zweiten Qualifying am Donnerstag stand ein Audi in Flammen: Dabei handelte es sich allerdings um den Sharky-Audi #775 (Dreiser/Löhn/Vleugels/Hundeborn), an dem nach einem technischen Defekt im Bereich der GP-Strecke ebenfalls ein Feuer im Bereich des Motors entstand.

Unglücksfahrer Raphael Hundeborn hatte anschließend die Lacher auf seiner Seite, als er sich direkt noch am Streckenrand eine Zigarette anmachte. Die Sharky-Mannschaft um Teamchef Frank Hess, die schon im letzten Jahr mit einem heftigen Feuer am VW Golf GTI TCR für Aufsehen sorgte, baute über Nacht einen neuen Motor ein, sodass der Audi im dritten Qualifying am Freitag wieder auf der Strecke war.

Im Rennen wurde das Audi-Quartett allerdings durch einen frühen Getriebeschaden gebremst. Zwar wechselte das Sharky-Team innerhalb kürzester Zeit das Getriebe, allerdings war der Rückstand auf den führenden Werks-Hyundai so groß geworden, dass der Audi in dem verkürzten Nebel-Rennen nicht mehr gewertet wurde.

Mit Bildmaterial von Patrick Funk.

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