Alfa Romeo

Alfa Romeo: Markenchef Imparato zu neuen Modellen

Milano kommt 2024, Nachfolger von Giulia und Stelvio ab 2025 und weitere Zukunftspläne im exklusiven Interview

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Es geht aufwärts bei Alfa Romeo: Weltweit stiegen 2023 die Verkaufszahlen der italienischen Traditionsmarke um 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Gewiss, in DEutschland bewegen sich die jährlichen Verkäufe noch immer im viersteligen Bereich, aber man konnte dort um 70 Prozent zulegen.

“Die Wachstumszahlen für 2023 entsprechen genau den Zielen, die wir uns gesetzt hatten. Dieses hervorragende Resultat bringt ein grundlegendes Konzept von Alfa Romeo zum Ausdruck: Stabilität. Unsere Strategie stützt sich auf eine positive Bilanz, die uns ermöglicht, in zukünftige Projekte zu investieren.

Alfa-Romeo-CEO Jean-Philippe Imparato (ganz rechts) am Tonale Polizia di Stato

Die Umsetzung der Produktstrategie, die wir 2021 vorgestellt haben, ist für uns entscheidend: jedes Jahr ein neues Produkt mit einem sehr starken Fokus auf Qualität. Disziplin und Schnelligkeit bei der Umsetzung unserer Strategie sind entscheidend für eine reaktive Antwort auf einen sich schnell ändernden Markt”, kommentierte Jean-Philippe Imparato, CEO der Marke Alfa Romeo.

Wir konnten uns mit Imparato ausführlicher unterhalten und erfuhren einiges zur Modellzukunft der Marke. Bereits 2021 hatte man eine Produktstrategie beschlossen, mit der die Präsentation von einem neuen Fahrzeugmodell jedes Jahr festgelegt wurde. Weitere Säulen sind Rentabilität und höchste Qualitätsstandards. Darüber hinaus verfolgt Alfa Romeo den Plan, die weltweite Präsenz weiter zu verstärken.

Imparato selbst ist schon früh vom Alfa-Virus infiziert worden, er verbrachte seine Kindheit in einer Giulia 1300 ti. Und wofür steht die Marke? “Rosso (rot), Italien und Sportlichkeit”, so die klare Ansage. Und noch eines macht der CEO klar: “Value” statt “Volume”. Also keine hohen Stückzahlen um jeden Preis, lieber ordentlich pro Auto verdienen. “Toxische Vorgehensweisen”, also extreme Rabatte, will Imparato nicht dulden.

Bildergalerie: Alfa Romeo Milano (2024) auf ersten offiziellen Bildern

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Wie fährt Alfa Romeo in die Modellzukunft? Im Prinzip kein Geheimnis mehr ist der kleine Milano, das erste reine Elektroauto der Marke. Premiere? 11. April 2024 um 17:00 Uhr in, na klar, Mailand. Technisch ist das SUV-ähnliche Fahrzeug eng mit Jeep Avenger, Fiat 600 und dem neuen Lancia Ypsilon verwandt.

Bedeutet: Es wird nicht nur eine Strom-Version (mit vermutlich 156 PS Leistung geben), sondern auch Benziner mit Mildhybrid. Mit dem Milano richtet man sich an die bisherigen Kunden von MiTo und Giulietta. Und wie sieht es analog zu Abarth 600e (240 PS) und Lancia Ypsilon HF mit einem Milano Quadrofoglio aus? Lassen Sie sich überraschen, meint Imparato dazu nur lächelnd. Er würde aber diese Art von Sportlichkeit unterstützen …

2025 und 2026 erscheinen die Nachfolger von Giulia und Stelvio, in welcher Reihenfolge, lässt Imparato noch offen. Wir vermuten, dass die etwas ältere Giulia den Anfang machen wird. Beide nutzen die neue STLA-Large-Plattform des Stellantis-Konzerns.

Bildergalerie: Alfa Romeo Giulia (2025) als Rendering von Motor1.com

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STLA Large ist laut Stellantis “BEV-fokussiert”, das heißt: Die Plattform ist auf reine Elektroautos ausgerichtet, unterstützt aber auch andere Antriebe. So soll es auch Fahrzeuge mit Hybridantrieb sowie reine Verbrenner geben. STLA-Large-Fahrzeuge sollen in mehreren Werken in Europa und Nordamerika gebaut werden. In Europa wird das wohl das Werk in Cassino (zwischen Rom und Neapel) sein. Dort sollen die Modelle von Alfa und Maserati gefertigt werden.

Generell ist STLA Large für das D- und das E-Segment gedacht, also für die Obere Mittelklasse und die Oberklasse. Radstand, Länge, Breite und Höhe sowie die Bodenfreiheit sind variabel: Die Fahrzeuglängen liegen zwischen 4.764 bis 5.126 mm, wie Stellantis bereits vor einiger Zeit offiziell vermeldete.

Zunächst sollen Batterien zwischen 85 und 118 kWh angeboten werden. Bei Limousinen sollen Reichweiten von bis zu 800 km möglich sein. Imparato nennt 700 km, zugleich ist dank 800-Volt-Technik eine Ladung auf 80 Prozent in unter 18 Minuten möglich. Interessant sind die Leistungsdaten der neuen Alfas im D-Segment, die der CEO parat hat: Zwischen 250 und 700 kW, das wären 340 bis 950 PS. Front- und Allradantrieb sind angedacht, aber auch Hinterradantrieb. Das vielleicht für die Quadrifoglio-Varianten, die schon eingeplant sind.

Bildergalerie: Alfa Romeo 33 Stradale (2023)

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Optisch sollen die Neuauflagen von Giulia und Stelvio Designmerkmale des nur 33-mal gebauten 33 Stradale übernehmen, der 2023 für Aufsehen sorgte. Übrigens: Einen künstlichen “Busso”-Motorensound schließt Imparato aus. Danke!

Auf der Basis von STLA Large präferiert Imparato für den Ausbau des Modellangebots ein SUV im E-Segment von Porsche Cayenne und Lamborghini Urus, Projektname “E Jet”. Hier werde eine finale Entscheidung aber erst 2025 fallen. Im Jahr 2028 wird das C-Segment neu gestaltet, also ein Tonale-Nachfolger kommen.

Und was ist mit einem neuen Alfa Romeo Spider? Hier wird Imparato deutlich: Unter einer Stückzahl von 10.000 Einheiten im Jahr sei ein solcher Sportwagen nicht wirtschaftlich vertretbar. Aber auf der STLA-Medium-Plattform von Stellantis denkbar, jedoch nicht vor 2029. Wir sagen: Solch ein kompakter elektrischer Spaßmacher und Imageträger wäre doch auch was für die anderen Konzernmarken. Der Opel GT lässt grüßen.

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