- Die Vorteile von Ganzjahresreifen
- Harte Tests auf Schnee
- Regen und Nässe – eine echte Herausforderung
- Auf trockenem Asphalt – der entscheidende Test
- Fazit – Wie gut sind Ganzjahresreifen wirklich?
Sind Ganzjahresreifen wirklich für jede Wetterlage geeignet? Oder sind Allwetterreifen nur ein fauler Kompromiss? Der ACE Auto Club Europa, der österreichische ARBÖ und die GTÜ wollten wissen, ob sie tatsächlich das ganze Jahr über sicher und zuverlässig damit unterwegs sind.
So hat man kürzlich neun verschiedene Reifenmodelle mit Allwetterfunktion auf Herz und Nieren geprüft. Im folgenden Artikel erfährst du, wie sich die Reifen auf Schnee, nasser Fahrbahn und trockenen Strecken geschlagen haben.
Die Vorteile von Ganzjahresreifen
Ganzjahresreifen werden immer beliebter: Fast jeder dritte, der in Europa verkauft wird, ist ein Allwetterreifen. Der Vorteil liegt auf der Hand: Kein nerviger saisonaler Reifenwechsel mehr, kein Lagerplatz für Winter- oder Sommerreifen und immer das Gefühl, für jede Wetterlage gerüstet zu sein. Doch hält die Flexibilität, was sie verspricht? Ausprobiert hat man das auf winterlichen Straßen in Schweden und als Gegenstück auf dem heißen Asphalt in Niedersachsen.
Harte Tests auf Schnee
Ganzjahresreifen müssen im Winter auf schneebedeckten Straßen guten Grip liefern. Und der Test zeigt, dass die Unterschiede groß sein können. Beim Bremsen auf Schnee aus 40 km/h zeigen alle noch akzeptable Ergebnisse: Die Bremswege liegen zwischen 19,4 und 20,9 Metern. Im Vergleich dazu ist ein Sommerreifen jedoch komplett überfordert – er benötigte satte 51,8 Meter, um zum Stehen zu kommen. Ein klarer Beweis dafür, dass Sommerreifen im Winter ein echtes Sicherheitsrisiko darstellen.
ACE Auto Club Europa e.V.
Regen und Nässe – eine echte Herausforderung
Auch bei nassen Verhältnissen sind Allwetterreifen gefordert, denn Aquaplaning und verlängerte Bremswege können zur Gefahr werden. Der Testsieger auf nasser Fahrbahn war der Continental-Reifen, der nach nur 29 Metern zum Stillstand kommt. Dicht dahinter landen Pirelli und Bridgestone. Wieder fiel aber der Toyo erneut mit einem deutlich längeren Bremsweg von 33,5 Metern auf.
Und das Handling auf nasser Fahrbahn zeigte, dass Goodyear, Pirelli und Continental die Alleskönner sind. Sie ermöglichen eine präzise Lenkung, auch wenn sie in den Kurven leicht untersteuern. Weniger gut schnitten Michelin, Bridgestone und Falken ab, die etwas unpräziser reagieren. Aquaplaning war jedoch bei allen getesteten Reifen gut – es gab keine gravierenden Ausfälle.
Auf trockenem Asphalt – der entscheidende Test
Pirelli und Continental lieferten mit 35,6 bzw. 36,1 Metern sogar noch bessere Ergebnisse. Schlusslichter auf trockener Fahrbahn sind Goodyear, Falken und Vredestein, die mit über 42 Metern deutlich länger benötigten. Auch wenn die Unterschiede auf den ersten Blick gering sind – 6,8 Meter können im Ernstfall den Unterschied machen.
Fazit – Wie gut sind Ganzjahresreifen wirklich?
Der Test zeigt klar: Ganzjahresreifen sind Allrounder, doch nicht alle können in jeder Situation überzeugen. Continental war der Gewinner des Tests, gefolgt von Michelin, der primär im Schnee glänzte. Falken zeigt gute Ergebnisse im Winter, schwächelt jedoch im Sommer. Und Toyo, der auf Schnee und Nässe enttäuschte, überraschte auf trockener Fahrbahn.
Insgesamt sind drei der getesteten Reifen uneingeschränkt zu empfehlen, während vier weitere nur bedingt empfehlenswert sind. Durchgefallen ist allerdings keiner. Eines wird aber deutlich: Wer sicher durch den Winter kommen will, sollte sich auf keinen Fall auf Sommerreifen verlassen. Sie sind und bleiben im Winter lebensgefährlich. PS: Auch der ADAC hat getestet. Das Resultat gibt es im folgenden Video: